Wie Joseph seine Frau vor den Feen rettete

by Heidi   Angels.flying@unicum.de

 

Der 27 jährige Musiker Joseph lebte im frühen 18. Jahrhundert mit seiner Frau Tanja im irischen Gortalia. Tanja war hochschwanger und als die Wehen an einem frühen Freitagnachmittag einsetzten, machte sich Joseph mit dem Pferdewagen auf nach Kilcar, um die Hebamme zu holen.

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Es regnete als Joseph am frühen Abend, es begann bereits dunkel zu werden, bei der Hebamme ankam. Diese machte sich schnell fertig und stieg zu Joseph auf den Wagen. Der leichte Regen hatte sich währenddessen in einen Wolkenbruch verwandelt. Es stürmte so sehr, dass Joseph Mühe hatte, den Wagen auf der Straße zu halten, da die Pferde anfingen zu scheuen.

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Als sie durch einen Ort fuhren, der "Altan Tairbh" genannt wurde, stieg dichter Nebel auf. Joseph hörte, trotz des Sturms, ein Geräusch, als ob ein Schwarm Vögel durch die Luft auf sie zukamen. Der Schwarm kam direkt auf sie zu, und als er über ihnen vorüberflog, schlug Joseph die Peitsche in der Luft und rief: "Mag der Teufel euch mit sich nehmen!"
Kaum hatte Joseph zu Ende gesprochen, da hörte er ein Geräusch, als etwas vor seinen Pferdewagen stürzte. Sofort drehte er, stieg ab und schaute nach, was da vor seinem Wagen lag. Vor dem Wagen fand er seine Frau Tanja. Behutsam richtete er sie auf und half ihr auf den Wagen, die Hebamme stützte sie.

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Als sie gemeinsam ihr Haus erreichten, kam die Nachbarsfrau weinend aus dem Haus gelaufen und rief: "Warum kommt ihr so spät, Joseph? Deine Frau ist tot, sie ist tot, hörst du!!!" Doch Joseph fuhr seelenruhig erst einmal seinen Wagen in den Stall, gab den Pferden Wasser und bat seine Frau und die Hebamme dort zu warten, bis er wiederkäme.
Joseph selbst ging in sein Haus und trat an das Bett, in dem angeblich der Leichnam seiner geliebten Tanja liegen würde. Die Nachbarin und deren älteste Tochter wunderten sich, dass er nicht weinte oder wehklagte, so wie es Männer tun, wenn ihnen die Frau stirbt. Joseph jedoch, ging in die Küche und kam mit einem Messer zurück.
Er trat erneut an das Bett und stach mit dem Messer in das Wesen, das da vor ihm lag, während die Nachbarsfrauen vor Entsetzen aufschrien. Da fuhr das Wesen hoch und fuhr, wie der Blitz, aus dem Fenster. Joseph lächelte den beiden Nachbarsfrauen zu, die immer noch wie erstarrt auf das Bett schauten, in dem gerade noch ein fremdes Wesen lag.
Dann ging er hinaus in den Stall und holte seine Frau und die Hebamme ins Haus. Noch spät in der Nacht, brachte Tanja eine gesunde Tochter und einen gesunden Sohn zur Welt.

In den folgenden Jahren bekamen sie noch viele Kinder, doch von den Feen wurden sie nie wieder behelligt!


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Ende
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Titel & Text © by Heidi / 19th October 2000


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