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II. Teil
der unbeschreiblich schrecklichen
Jahre
erzwungener Sportlichkeit und "Freiheitsberaubung"
als mein Vater und Rudertrainer aus
mir einen richtigen
"Mann" machen wollte, . . .
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Im Jugend-Achter saß ich damals auf 6
Nach einem Sie in Berlin Grünau, auf der
Olympiastrecke von 1936
Es war schrecklich, wie ich mich
in kurzer Zeit mit vielen Muskeln zum Kraftprotz entwickelt hatte. Wie
sollte das nur weitergehen? Mein Vater trieb mich aber weiter an, . . .
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1957 Ruderten
wir vom SRC als einzige Jugendliche in West-Berlin im Rennboot. Um uns
Starts möglich zu machen - und da der Club die hohen Kosten für
Regatten in Westdeutschland nicht immer aufbringen konnten, fuhren wir
unsere meisten Rennen in Ostdeutschland, der damaligen DDR. Und wir waren
die erfolgreichsten dort, unbesiegt bei Regatten in Grünau in der
Leistungssgruppe I., im Jugend-Vierer, Achter und Doppelzweier, - den ich
mit meinem Ruderfreund Heinz besetzte. Ich im Foto auf "Eins" rechts im
Bild. Doch bei einer Regatta in Hamburg und dann in Essen bei den Jugendmeissterschaften
wurden uns die Grenzen aufgezeigt. Hier endete die Trainerfähigkeit
meines Vaters, er hieß eben nicht Karl Adam, dessen Jungs uns in
Essen geradezu deklassierten.
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1958 ruderte
ich bereits bei den "Männern" als "Jungmann" und "Junior". Dabei startete
ich neben Berlin in Minden, Mainz und als Ersatzmann bei den "Leichten"
zur DM in Duisburg. Bei meinem zweiten Start im Skiff ( im Einer also)
- konnte ich stolz meinen 1. Sieg verbuchen. Das
machte natürlich Spaß und ließ mich kurzzeitig meine Probleme
vergessen. Weg waren sie keinesfalls, höchstens kurzfristig verdrängt.
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Wie das mit mir persönlich
weitergehen sollte, - wußte ich nicht. Ich gehorchte meinem Vater
und litt. Oft geschah es, wenn ich zu stark an meinen Wunsch dachte eigentlich
eine Frau zu sein, verlor ich alle Kraft - und verlor. Es gab aber auch
Tage, da machte ich mich innerlich über die Kraftprotze von Männern
lustig: "Wenn die wüßten, wer sie gerade geschlagen hat, . .
."
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1959 Ein
Jahr in dem ich mich von Erfolg zu Erfolg oder Niederlage zu Niederlage
kämpfte.
Die Spandauer hatten keine Mittel
mehr für Regatten übrig, nach dem sie mir einen neuen Einer mit
dem Namen
"Ich will . . "gekauft
hatten. Namensgeber war übrigens mein Vater.
Nach Starts in Berlin, Hannover, Hamburg
und Schweinfurt, bechlossen mein Vater und ich zu der RG Wiking überzuwechseln,
die wir bei der letzten Regatta im Fränkischen kennengelernt hatte,
im Bild rechts nach einem Sie in Hamburg.
Natürlich machte
ich mir täglich Gedanken, wie ich in Berlin alles beenden oder hinschmeißen
könnte. Aber
mein Vater ließ keine Schwächen zu. Auch an kalten Wintertagen
hetzte er mich
auf das eisige Wasser
der Havel, Spree oder des Wannsee. Ich
sollte doch all' das erreichen,
möglichst Olympiasieger
werden - was er, mein Vater
- in seiner Laufbahn
nicht geschafft hatte.
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