Der Himmel strahlend blau Die Hecke akkurat geschnitten Auf dem Teppich
das Fenster Die Schuhe geschnürt Das Hemd am Hals noch offen Unbeweglich
starrt er Auf die linke Fußspitze Die ins Fensterviereck ragt Das
Buch aufgeschlagen Neben ihm Zur Wand gedreht Die Beine angewinkelt Nicht
genug Stoff Zu verbergen Lange braune Haare Fließen über das
Kopfkissen Schlaflose Augen kleben Am Tapetenfleck Draußen Quietschen
Reifen Kläfft der Hund Schimpft die Alte Lärmen Kinder. Drinnen
Der Mann Die Frau Dazwischen Aufgeschlagen Das Buch
Er lehnte an der Brüstung Im Schein der Verandalampe. Er redete. Sie
hörte ja zu. Kaum merklich Verzog sich der Mund. Du weißt doch.
Ja, er wußte. Aber sie neben ihm Die Beine, die Brüste. Im Schein
der Verandalampe. Er wußte noch. Fahl ihr Gesicht.
(Sommermabend 1947)
Huscht Nonne Durch's Bild Schiebt Wagen Duckt sich Gegen Wind Unterwegs
Nonne Versteckt unter Kissen Im Wagen Warten Gäste An gedeckter Tafel
Schiebt Nonne Wagen Duckt sich Gegen Wind
Ich kenne das Es ist stickig Ich liege im Fenster Kein Lüftchen Kühlt
die Stirn. Das Fenster gegenüber Hellerleuchtet. Die Frau im kurzen
Unterrock Sie dreht mir den Rücken zu Sie bückt sich. Ein Luftzug
zieht Den Vorhang hinaus. Ich liege im Fenster Es ist stickig Und ich weiß
genau Auch heute nacht
(Fenster bei Nacht 1928, Öl auf Leinwand)
Sie saß mit Gesenktem Kopf auf Dem gemachten Bett vor Dem Bett die
Reisetasche auf Nackten Beinen die Arme über Den Sessel geworfen das
Kleid in Der Hand den Brief. Sie saß mit Hängenden Schultern
auf Dem gemachten Bett vor Dem Bett die Stöckelschuhe auf Dem Schoß
die Ellbogen am Fenster der offene Vorhang in Der Hand den Brief. Sie saß
mit Rotem Hemd bekleidet auf dem Gemachten Bett vom Neonlicht ihr Gesicht
in Schatten getaucht auf Der Kommode ihr Hut in Der Hand den Brief. Sie
saß auf Dem Bett in Der Hand den Brief.
(Hotelzimmer 1931)
Blitzblank Das Tankstellenhäuschen. Durch die angelehnte Tür
Fiel ein Lichtstrahl Auf den gefegten Vorplatz. Die Zapfsäulen glänzten.
Krawatte, gestärktes Hemd Bügelfalten, Seidenweste. Volltanken
Scheiben wischen Ölstand kontrollieren. Es kam vor Daß ein Auto
Sich verirrte. Ab und zu Kam es vor. Die Sonne verschwunden Hinter den
Bäumen. Gelb und welk wellte sich Das Gras am Rand Der Landstraße
Die sich verlor Im Dunkel des Waldes.
(Benzin 1940, Öl auf Leinwand)
Eine Tür ist eine Tür Auch wenn sie Geradewegs Ins Meer führt.
Die Sonne schneidet Ein Trapez ins Zimmer. An der Wand ein Bild Rot das
Sofa Winzig weiß Und ganz allein Die Schaumkrone. Durchs Bild huschte
Vor einem Wimpernschlag Sich ängstlich umschauend Der Mann.
(Zimmer am Meer 1951)
Lyrics: Copyright © Walter Landin, Mannheim
Biographien:
Walter Landin
52iger Jahrgang, geboren in Dirmstein/Pfalz, lebt seit 1974 in Mannheim,
Lehrer in der Erwachsenenbildung, VS-Mitglied, Schreiber von Prosa- und
Lyriktexten sowie Texten im "Pälzer Saund".
Preise:
1984 - erster Preis beim Mannheimer Kurzgeschichten-Wettbewerb,
1990 - Förderpreis Literatur des Bezirksverbandes Pfalz,
1994 - erster Lyrikpreis beim Mundartwettbewerb des Arbeitskreises
Heimatpflege Nordbaden,
1997 - Hauptpreis beim Literaturwettbewerb "Fabrik" (Literarischer
Verein der Pfaltz und Gemeinde Hauenstein.
Einzelveröffentlichungen:
1985 - Wenn erst Gras wächst, Erzählungen, Pfälzische
Verlagsanstalt, Landau,
1988 - Dorfluft, Erzählung, PVA,
1993 - Kennscht du detscht du, Pälzer Saund, cjm Verlag, Speyer,
1996 - Plötzlicher Tod, Kürzestgeschichten, Frankenthal
Baumers Fall, Kriminalerzälung, Klaus Bielefeld Verlag, Friedberg
Links zu weiteren Websites über, von und mit Walter Landin:
Walter
Landin - Literatur im Internet
Walter
Landin at angelfire
Das sind die Seiten, von
denen ich diese Texte runtergezogen habe. Da der Server nicht immer gut
erreichbar ist, habe ich diese Form gewählt. Also: Über Ähnlichkeiten
mit bereits Existierendem biite nicht staunen *smile*
Edward Hopper 1882-1967
Edward Hopper was an early twenthieth
century American scene painter. Trained around the turn of the century
by Robert Henri, Hopper emerged on the art scene around the time of the
famous Armory show, exhibiting there,but then disappearing shortly after.
He emerged again in the mid-twenties,expressing his feelings of America
through scene paintings. From 1923 through the 1950s, he painted various
genres of American life. From street scenes to landscapes, he tried to
capture the very essence of an interesting time in American history. Many
of his paintings seem tocarry a feeling of loneliness or emptyness, and
this is quite understandable when one considers the multitude of problems
that plagued America during this time. From the Depression through World
War II, Hopper's scenes seem to echo the feelings of hopelessness and despair
that existed at the time.
Not all of Hopper's works exhibited
such a grim outlook, however.The landscape scene used here as a background
is indicative of many ofhis paintings. Simple and colorful outdoor scenes
with a clarity and spirit all their own. No despair here, only the interpretation
and expression of the American landscape.
Noch ein paar Hopper Bilder?
Edward
Hopper
Die Seite wurde zuletzt bearbeitet am 19.3.1999
Auf dieser Seite hörst du: Aus der Peer Gynt Suite No.1 Morning
Mood by Edvard Grieg