Weiter geht die Fahrt, vorbei an endlosen Kornfeldern
und unsere Nachbarn - lonely boy und familiy) meutern irgend was über
die Einsamkeit auf dem Lande. Aber daß es Leute gibt, die ihre Häuser
nicht gerade in unmittelbarer Nähe zur Autobahn bauen, bedenken sie
dabei nicht.
Alex glaubt sich an eine Mautstelle zu erinnern, bei
der wir 13FF gezahlt habe, damals vor Lichtjahren. Somit wird um das Vorrecht
der ersten Dusche gewettet und, wie könnte es anders sein, ich, Susi,
gewinne dieses Gluecksspiel.
Als dann endgueltig Paris vor aus auftaucht, die vorgerrückte
Stunde wollen wir hier mal außer Acht lassen, läßt sich
der Reiseleiter noch genügend Zeit, um im nachfolgenden Bus das Programm
fuer die naechsten Tage auszuteilen, bevor er sich dazu bequemt, in unser
Höllenfahrzeug einzusteigen und bei uns seine Ware (lächerliche
Stadtrundfahrt, Lichterfahrt auf der Seine und eine Fahrt nach Versailles)
anbietet.
Tja, bei Alex und mir ist er damit schlecht gefahren,
und wir konnten noch 6 weitere Personen von dem Vorhaben abbringen, diese
Tortur um teures Geld mitzumachen. Was tut man nicht alles.
Irgendwann, die Stunden bis Mitternacht sind schon an
einer Hand abzählbar, sind wir nach einer kurzen Irrfahrt dort angelangt
wo wir eigentlich gar nicht hinwollten. Das Hotel liegt weit außerhalb
von Paris-City und auch der Flughafen Charles-des-Gaulle ist nur noch einen
Katzensprung entfernt.
DAS HOTEL LIEGT IRGENDWO MITTEN AUF EINER HASENFARM.
SO VIELE DOOFE HOPPELTIERE AUF EINEN FLECK!!
Nun gut, voll Vertrauen in die Mannschaft dieses Reiseunternehmens
(Mein Sarkasmus ist noch da, Hurra ich lebe noch) warten wir auf die Zimmervergabe.
Ich habe Alex in die Schlacht geschickt, denn als verlorenes
Häufchen Elend, bepackt mit 5 Taschen und dem Zusammenbruch nahe,
mach ich mich besonders gut.
Sven, der lange, blonde Reiseleiter ruft die einzelnen
Zimmerbewohner einzeln auf und drückt jedem den Schlüssel mit
Stadtplan in die Hand. Ohne Stadtplan zum Zimmer zu gelangen waere fuer
die Meisten undenkbar gewesen. VOR ALLEM FUER SUSI, DIE VERIRRT SICH AUCH
IN EINER SCHUHSCHACHTEL.
Das Zimmer hat dann unsere kuehnsten Erwartungen noch
uebertroffen. Wir standen nach dem oeffnen der Tuere in einem Verließ,
ohne Fenster nach draußen. Fuer Frischluft sorgt der Ventilator und
die Enge läßt es beinahe nicht zu, daß wir uns beide gleichzeitig
im Raum bewegen. ABER EIN RIESENGROßER SPIEGEL IST IM RAUM UND EIN
TELEFON UND EIN FERNSEHER. EIN FERNSEHER IM SCHLAFZIMMER IST TOEDLICH.
Der Spiegel hat uns zu waren Lachanfaellen hingerissen.
Das muß man sich vorstellen, zwei halbtote Ösis die nach einer
zwar erquickenden, aber keinesfalls die Lebensgeister erweckenden Dusche
auf dem Bett sitzen und sich plötzlich Aug in Aug den nächsten
Leichen gegenüber sitzen. Eigentlich wollte ich nur kundtun, daß
der Spiegel das Zimmer ungeheuer erweitert und uns erheitert. Auch ein
Reimchen ab und zu ist nicht zu verachten.
NAJA, WAR MEHR ODER WENIGER GUT - DER REIM. JEDENFALLS
BIN ICH NACHDEM SUSI MIR DAS TELEFON ZWECKS WECKRUF NEBEN DAS BETT GESTELLT
HAT, WIE IMMER WÄHREND SIE MIT MIR REDETE EINGESCHLAFEN. IRGEND ETWAS
KANN MIT DEM WAS DIE DAME VON SICH GIBT NICHT STIMMEN. JEDENFALLS KANN
ES NICHT SEHR UNTERHALTEND SEIN.
Darueber kann Alex gar nicht urteilen, denn sie kriegt
ja nichts mehr mit. Was kann ich dafuer, wenn die Unterhaltung mir unserem
Lonely Boy während der Fahrt so anstrengend war, daß keine Kraft
mehr uebrig bleibt, mir ein Ohr zu leihen. Oh, well, that`s life. WENN
SUSI MICH ALLEINE MIT DEM REDEN LAEßT, DARF SIE SICH NACHHER NICHTS
ERWARTEN. SIE IST ES EH SCHON GEWOHNT, DAß SIE SELBSTGESPRAECHE FUEHRT
(MACHT SIE IMMER) UND ABENDS IST ES AUCH NICHTS NEUES. Sonst kriege ich
gleich wieder eine auf den Deckel, wenn ich mit jemanden rede, den ich
nicht schon aus einem vorigen Leben kenne, somit gelobe ich aber Besserung
und werde gegebenenfalls meiner Alex zu Hilfe eilen. Ich darf reden, toll.
Das weiß jetzt jeder. ES KOMMT NUR DARAUF AN, WAS, WANN, UND MIT
WEM,...
5.8.
WECKRUF. RRRRRRRRRRRRRRRR. -ALLÔ?!?!?!?!
NICHTS! RUHE! ICH KNALLE DEN HOERER ZURUECK, DREHE MICH
UM UND KEHRE ZURUECK INS TRAEUMELAND. BIS SICH NEBEN MIR ETWAS BEWEGT.
IT`S ALIVE!!!!
Genau, und auch noch guter Dinge. Ob sich das allerdings
haelt, kann ich nicht versprechen. Nach dem Fruehstueck geht es Richtung
RER-Station, nur 100m vom Hotel entfernt. So etwas entspricht schon eher
unseren Vorstellungen. Hier treffen wir auch andere Mitreisende, die sich
gegen das Tagesprogramm ausgesprochen haben. Diese haben schon Vorarbeit
geleistet und wir brauchen uns nur noch hinten anstellen und das Gleiche
verlange. Warum kompliziert, wenn es auch einfach geht!
Unsere Zugfahrt endet bei Châtelet-Les Halles,
aber eigentlich nur zum Umsteigen. Denn das eigentlich Ziel dieses Vormittags
heißt Le Grand Arche - La Defense. Diese Viertelchen tut uns
gut gefallen. Wir wandern zum Bogen und wieder in die andere Richtung,
bis uns die Neugierde in das Einkaufszentrum treibt. Im Endeffekt bleibt
es aber beim Schauen, außer bei Alex, sie hat sich im Body-Shop mit
Badeperlen eingedeckt. Gen Mittag speisen wir, wie sich das fuer preisbewußte,
eigentlich nur nicht sehr reiche, Touristen gehoert bei M.D. Wie wir noch
erfahren sollten, haben wir damit den besten Deal des Tages gemacht. Natuerlich
haben wir uns vorher erkundigt, wann unser absoluter Fixpunkt dieser
Reise (= Musée d´Orsay) offen hat und da wir mit der Auskunft
"Montag geschlossen" zufrieden waren, machten wir uns auf zur großen
Tourist Information auf dem Champs Ellysee. Dort wird jegliches Info-Material
mitgenommen, das gefunden wird.
Nächste Frage: wohin jetzt?
Zuerst wandern wir diese Prachtstraße hinunter
und streifen anschließend durch die großen Kaufhäuser
auf der Such nach einem guten Deal, aber es findet sich nicht das Richtige.
Unverrichteter Dinge (Wir wollten etwas fuer Ina´s Hochzeit erstehen)
muessen wir uns geschlagen geben und marschieren (unsere Fuesse gehen beinahe
von selbst) Richtung Hard Rock Cafe. Vielleicht gelüstet es uns nach
einem T-Shirt von demselben. Die Preise veranlassen uns allerdings zum
Nachdenken und der Entschluß: Vielleicht morgen! steht fest.
Im Vorbeigehen erstehen wir ein paar verrueckte Karten,
(DIESE KARTEN WAREN ZIEMLICH INTERESSANT GEFORMT UND VON DEN SIGHTS VON
PARIS UEBER WEINFLASCHE, CROISSANT, KAFFEETASSE BIS ZUM KAESE GAB ES ALLES.
NATUERLICH MUSSTE ICH EINE KAFFEETASSE ERSTEHEN) und stechen jetzt in eine
offene Post, denn wir brauchen Marken. Die Dame hinter dem Schalter sagt
Briefe und Postkarten sind gleich teuer und somit kaufen wir einheitlich
unsere Marken und hoffen, dass die Auskunft stimmt.
Wie in jedem Urlaub trinken wir auch diesmal zu wenig
und ueberfallen fast einen Supermarkt auf der Suche nach Wasser. Dabei
faellt uns auch noch 1l Milch in die Haende und somit sitzen wir kurz darauf
vor dem Sacre-Coeur und schuetten die Milch in uns hinein, trotzdem sie
gezuckert ist, ist sie nur ein Tropfen auf dem heißen Stein, das
Wasser folgt. (Unsere Maegen sind so eine Behandlung waehrend der Sommermonate
gewoehnt.) NAJA, WIR WISSEN ZWAR, DAß WIR VIEL MEHR TRINKEN SOLLEN,
ABER WENN MAN UNS KENNT, WEIß MAN WIE DAS LÄUFT.
Nächste Frage, was seht heute noch an? Wir wollen
unsere persoenliche Anwesenheit in dieser Stadt feiern, auf unsere Art
und Weise. Mit Baguette, Kaese und Wein. Doch wo kaufen wir das alles am
besten? In La Defense gab es ein Riesenkaufkaus (LE 4 TEMPS), dort besteht
auch die Möglichkeit, einen Korkenzieher und ein Messer zu erstehen.
Also auf ans andere Ende der Stadt. (Jeder Pariskenner greift sich an den
Kopf, aber wir koennen ihn bestimmt beruhigen, es sind nur Alex und Susi
unterwegs!)
Das Einkaufen selbst geht relativ schnell, nur an der
Kasse stapeln sich die Menschenmassen. Die Franzosen haben die Ruhe weg.
Aber Gott sei Dank haben wir es nicht eilig und somit vertreiben wir uns
die Zeit, indem wir wie immer schlecht ueber andre Leute reden. SUSI REDET
SCHLECHT, ICH KANN DAS GAR NICHT, SONDERN KOMMENTIERE NUR GELEGENTLICH
ETWAIGE AKTIONEN DER UMSTEHENDEN. Sonst ist nichts Besonderes mehr zu verzeichnen
an diesem Abend, außer dem einmaligen Freßgelage, das auf dem
Bett in unserem Minizimmer stattfand.
Der Wein wird einfach hinuntergespült, denn bei
der Auswahl des selben, hatte ich kein glückliches Haendchen, doch
ich hoffe, die Welt der Weinkenner verzeiht mir Banause die Tatsache, daß
mein Kauf von einer intelligent aussehenden Frau bestimmt wurde (sie griff
vor mir zur gleichen Weinflasche.) NAJA, SO EIN FAUX PAS KANN DOCH JEDEM
PASSIEREN.
Alex schlaeft waehrend ich mir einen Gruselkrimi (Killing
Annie) zu Gemuete fuehre. Leider habe auch ich das Ende desselben nicht
mehr mitbekommen. Bonne nuit!
Diese Nacht hat jedoch etwas Erstickendes an sich. Der Ventilator gibt kein bißchen kuehle Luft von sich. Sogar Alex hat die blaue Decke nicht gebraucht. Von, von selbst wieder in Gang setzten kann keine Rede sein. Warten wir bis morgen und versuchen wir diese Nacht irgendwie zu ueberleben.
6.8.
WECKRUF RRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRR. ICH HEBE
DEN HOERER HOCH UND LASSE IHN WIEDER NIEDERFALLEN. Wie immer rennt der
Fernseher schon bevor wir auch nur einen Fuß aus dem Bett setzen.
Das Frühstück gibt es heute etwas spaeter, weil sich die nach
Programm-Reisenden dann nach Versailles absetzten und somit auch fuer uns
anderen das Petit Dejeuner zu warten hat. Ja, ja, so sind sie, die Franzosen.
Heute erwartet uns das Musée d´Orsay. Nachdem
wir mit unserem Vorortzug in der City angelangt sind, muessen wir mit Schrecken
feststellen, daß wir das restliche Stueck zu Fuß gehen muessen
oder auf den Schienenersatzverkehr umzusteigen haben, um ans begehrte Ziel
zu kommen. Wir sind ja frisch und ausgeruht und somit setzen wir unsere
Treter in Bewegung und werden zu Pietons. ICH LIEBE ES ZU FUß ZU
GEHEN. Notre Dame steht eingekastelt (Renovierungsarbeiten) noch immer
da, wo es immer stand. Dann geht es die Seine entlang, vorbei am
Louvre und schließlich stehen wir am Musée d´Orsay.
Wir fetzen in unserem Ehrgeiz den Leuten nach, und ueberholen alle und
stehen dann doch vor dem falschen Eingang; nichts wie weiter um den anderen
Eingang (er war eigentlich schon immer da) zu erstürmen. Die Erstuermung
dauerte dann doch eine Weile, weil auch andere Touris diese Sehenswuerdigkeit
belagerten. Wir muessen aber sowieso fuer morgen ueben. Also stehen wir
brav in Reihe und bemuehen uns, nicht die Queue zu jumpen.
Ganz entgegen unseren Erwartungen geht es schnell vorwärts
und bald sind wir drinnen. MAN MUß EBEN WISSEN WO MAN SICH ANSTELLT.
Wir erkunden gemütlich das Obergeschoß und das Zwischengeschoß.
Vor jedem Monet wird eine Gedenkminute eingelegt und mir (uns) faellt auf,
daß ein gewisser Alfred Sisley auch nicht zu verachtende Bilder produziert
hat. DA KANN ICH NUR ZUSTIMMEN. Warum kennen wir den nicht?
Gut, auch diese Bildungsluecke wurde geschlossen und
nach 2/3 der Zeit setzen wir uns auf eine Bank, um auszuruhen. Die Fuesse
machten sich bemerkbar. Wasser und Zuckerl waren lebensrettend, obwohl
wir gar nichts haetten Essen und trinken duerfen. Wen stoert´s? Auch
unsere Mägen gelüstet es nach etwas Eßbarem und somit packen
wir aus. Das Personal muß es gemerkt haben, denn zu uns hat niemand
etwas gesagt. Aber alle anderen rund um uns wurden zum Wegpacken des Obstes
oder was auch immer veranlaßt. Sonst war das Museum wirklich sehr
sehenswert.
TJA, UND ICH KOENNTE WIEDER DORT EINZIEHEN. LAUTER MONET´S.
ABER ZU MEHR ALS EINEM POSTER WIRD ES BEI MIR WOHL NIE REICHEN. SUSI ZAHLT
JA NICHT FUER EINEN ECHTEN. Selbstverstaendlich wuerde ich zahlen, wenn
Alex mir ihre Scheckkarte und den Rest in Bar zur Verfuegung stellt. Wahrscheinlich
wuerde sie dann denken, ich betruege sie und brenne mit dem Geld durch,
allerdings wuerde ich Alex nie so schrecklich verraten. Wo wir gerade bei
Verrat sind; meine Alexandra hat mir heute einen sehr intelligenten Satz
vorgelesen.: "Verrat ist nur eine Frage des Zeitpunkts". Also wuerde ich
nicht schon heute mit dem Geld abhauen, deshalb kein Verrat. WARUM MUß
SUSI IMMER AUF SO KLEINEN SAETZEN HERUMREITEN UND BIS INS KLEINSTE AUSLEGEN?
Es ist schon weit nach Mittag als wir endlich wieder bei
M.D. unser wohlverdientes Mittagessen einnehmen koennen. Unsere Arbeitsteilung
wird noch weiter perfektioniert. Alex besetzt die Plaetze, natuerlich die
Lauschigsten im gesamten Lokal, und ich ordere unser Menü, selbstverstaendlich
ofenfrisch wie immer.
Weil wir schon da sind, koennen wir auch gleich auf den
Montparnasse hinauffahren. Alex hat die Dame bei der Kasse kurz in Angst
und Schrecken versetzt als sie einen Großteil unseres Münzenschotters
durch den Kassenschlitz schiebt. ES IST AUF JEDENFALL GELD UND DAS IST
WAS ZAEHLT. Dann wandern (= das gebräuchlichste Vokabel dieses Urlaubs)
wir ueber die Dame schimpfend (Sie hat sich doch glatt erlaubt, das Gesicht
angesichts unseres Geldberges zu verziehen.) zum Lift.
In Rekordzeit geht es ins 56.Stockwerk. Der Rundgang
hinter den Fenstern war gigantisch, wir haben alles gesehen, was es zu
sehen gab. Zu Fuß ging es dann ins 59. Stockwerk und an die frische
Luft. Leider fehlten noch 3m bis zum Rand aber die hat man uns wohlweislich
verwehrt. Dabei waren wir noch nicht so erledigt, um uns hinunter zu stuerzen.
NAJA, ES WAERE EINE GUTE MOEGLICHKEIT GEWESEN, MEINE REISEPARTNERIN LOSZUWERDEN.
EIGENTLICH SCHADE - ANDERERSEITS SIE HAETTE JA ÄHNLICHE IDEEN HABEN
KOENNEN.... Fotos von rundherum sind geschossen, also nichts wie wieder
nach unten. MIT DEM LIFT.
Tja, eigentlich zieht es uns ins Quartier Latin, dorthin
wollen wir per pedes. Dabei erwischt uns allerdings der Regen. Von einer
Minute auf die andere waren die Straßen leergefegt. Auch wir haben
Unterschlupf in einem Hauseingang gefunden. Gegenüber fand sich natuerlich
wieder ein Gespraechspartner und auch mit dem Kellner von nebenan ließ
sich gut reden.
Dann packte uns der Teufel und wir legten einen Sprint
hin, allerdings waren wir dann naß bis auf die Haut. Der Regen war
uebermaechtig. Auf Alex´ ausdruecklichen Wunsch ging es durch das
kuehlende Naß.
Doch froehlich geht es weiter und nachdem wir in einer
Metro-Station kurzfristig einen Blick auf die naehere Umgebung (=Stadtplan)
geworfen haben , ist es mit dem Regen vorbei und wir machen uns auf Richtung
Quartier Latin. Alex verzweifelt fast mit der Karte und irgendwann drueckt
sie mir diese in die Hand und ich muß das wieder gut machen was sie
eigentlich gar nicht verbockt hat. Hat das jetzt bitte jeder gelesen?
ALLEINE DIE TATSACHE, DAß ICH SUSI - JAWOHL SUSI
- DIE KARTE IN DIE HAND GEDRUECKT HABE, MUSS BEWEISEN WIE FERTIG ICH WAR.
DA WAR ICH SCHON VON ALLEN GUTEN GEISTERN VERLASSEN. Ich bin gezwungener
Maßen im Besitz der Straßenkarte und bringe uns sogar auf dem
kürzesten Weg an der Sorbonne vorbei zum Panthéon und dann
zur Metrostation. AUCH EIN BLINDES HUHN FINDET MAL EIN KORN - SPRICH DEN
RICHTIGEN WEG!!!!
Mit vollem Gepäck geht es nun zum Louvre, denn die
Susi hat noch keine Fotos von der Pyramide. Dann noch kurz den Red-Light-District,
damit auch das Moulin Rouge in unseren Apparaten verewigt wird. Auf der
Straße werden die besten Peep-Shows angepriesen, wie Erdbeeren im
Strassenverkauf.
Der Abend endet wieder mit einem eher nicht genießbaren
Wein (diesmal hat Alex dieses ungoldene Händchen bewiesen).
Und wie sollte es sonst sein, Alex schläft während
ich in die Glotze schaue.
7.8.
Als echte Gruppenreisende haben wir uns gestern Abend
(noch vor 21 Uhr) darueber informiert, wann es heute losgeht Richtung EuroDisney.
Uns hat fast der Schlag getroffen aufgrund der angegebenen Uhrzeit, zu
der wir uns zum Petit Dejeuner einfinden sollten. Aber wir sind freundlich
gestimmt, oder war es das letzte, nur muendliche, Aufbegeheren, denn koerperlich
konnten wir nichts mehr unternehmen. Wir waren ausgepowert. - UND DAS BEREITS
VOR EURODISNEY!!!
Doch trotz dieser widrigen Umstaende waren wir am Morgen
dieses 7.August guter Dinge und auch zu so frueher Stunde (7:30 Uhr) schon
am Fruehstueckstisch. Dann jedoch erfahren wir, daß es doch noch
eine halbe Stunde laenger dauert, bis unser Bus Richtung Marne-la-Vallée
abfährt. Trotzdem schaffen wir es, nicht ueber dem Kaffee einzuschlafen
und bringen auch diese 30 Minuten hinter uns.
Bevor es ins Disney-Ressort geht muessen wir noch warten,
denn wir sind erst der dritte Bus von Stroissmueller, der die Eintrittskarten
bekommt. Aber dann haelt uns nichts mehr. Alex und ich ignorieren unsere
schmerzenden unteren Extremitaeten und bewegen uns im Laufschritt zum Space
Mountain. Ohne Wartezeit geht es in die Rakete zum Mond. Hat uns nicht
schlecht gefallen und auch unser Fruehstueck war jetzt gut durchgemischt.
Gott sei Dank sind wir keine Neulinge mehr dem Gebiet
von Mickey + Co, denn somit wissen wir genau was wir wann machen wollen.
Allerdings sind dieses Jahr extrem viele Gaeste hier
und schon gegen 11 Uhr vormittags sind die Wartezeiten vor den Rides auf
gigantische 90 Minuten Minimum angewachsen (WIESO HABEN DIE EIGENTLICH
WIRTSCHAFTLICHE PROBLEME??? - IMMER DIESES MANAGEMENT!) - und so etwas
mit uns!!!!
Aber wir haben da so unsere Tricks, noch bevor es Mittag
wird, wollen wir schon beim Mittagessen sitzen. Schon seit wir hier sind,
freuen wir uns auf einen Tacosalat beim Mexikaner, doch wie sollte es anders
sein, das Sparpaket hat auch EuroDisney gepackt und die Auswahl in den
Restaurants wurde reduziert. Somit kein Tacosalat, was uns auch veranlaßt
nicht beim Mexikaner zu bleiben, sondern zurück nach Europa zum Italiener
zu gehen und uns mit Pizza, Lasagne, Salat und Knoblauchbrot vollzustopfen.
Heute jedoch geht unsere Rechnung betreffs weniger Leute um die Mittagszeit
nicht auf, die Wartezeiten veraendern sich gar nicht. Nachdem wir uns schlau
gemacht haben und jetzt alle Beginnzeiten der Paraden an der Mainstreet
kennen ( ALLE LEUTE DORT - KURZE WARTEZEITEN), streifen wir durch saemtliche
Geschaefte auf der Suche nach dem geeigneten Kitsch, den wir ins heimische
Autriche mitnehmen koennen, ohne unsere Geldtaschen zu viel zu belasten.
Wir suchen und suchen und suchen und suchen und finden........ nichts!!!
Tja, und dann unsere große Chance, die Parade. Doch
das Erschuetternste dieses Tages, die Menschenmassen werden nicht weniger,
bei allen unseren Favoriten (Space Mountain, Thunder Mountain, Star Trek,
Indiana Jones,......) stehen die Monsterschlangen. Gut, bei uns kommt trotzdem
keine Langeweile auf, wir fahren eben mit Boot durch The small world und
fotografieren. Pas de problèm.
Beim Indiana Jones schlagen wir uns schliesslich mit
ein paar besoffenen Franzoskis herum. Aber dadurch, daß wir miteinander
Deutsch reden, haben wir den Umstehenden einiges voraus, denn immerhin
verstehen wir alle anderen. - wenigstens Bruchstückhaft.
Somit vergeht auch diese Stunde Wartezeit nicht nicht
ganz ohne Amüsement.
Das Abendessen gibt es wieder beim Italiener. Und relativ
frueh, jedoch spaeter als unser Bus, denn um 18:30 Uhr wollten wir dieses
Reich der Kinderphantasie doch noch nicht verlassen.
Somit fahren wir total erschlagen mit dem RER nach Paris-City
und dann erwischen wir unseren Zug zum Hotel nur noch unter der enormen
Kraftanstrengung ca. 50 m laufend zurueckzulegen. Sogar eine Einladung
zum Dinner eines Mitreisenden haben wir eher unhöflich, aber unsere
Müdigkeit muß uns doch riesengroß in den Gesichtern geschrieben
sein, ausgeschlagen. Dieser hat daraufhin den Zug schmollend verlassen.
ICH HABE JA GEGLAUBT ICH HOERE NICHT RICHTIG, FRAGT DOCH DER GLATT OB WIR
MIT IHM ESSEN GEHEN WOLLEN, DER SPINNT DOCH. SOLL FROH SEIN, DAß
ER NICHT UNTERM ZUG GELANDET IST. WAS SOLLS, DIE SPINNEN EBEN DIE FRANZOSEN.
Bevor wir noch ins Bett fallen koennen, muessen wir uns
noch einem Kampf mit dem Wecker am Fernseher liefern. Ich kann voll und
ganz verstehen, daß er sich nicht mit der wahnwitzigen Uhrzeit von
5:30 Uhr abfinden konnte. ABER ICH DARF MICH DAMIT ABFINDEN?!?!?!?!
8.8.
ICH WILL EINFACH NUR MEINE RUHE UND WEITERSCHLAFEN!!!!!!!!!!!
Ungemuetliche Uhrzeit!!, aber einerseits läutet
das Telefon, andererseits spielt sogar der Fernseher mit. Die Technik sei
hochgelobt. NAJA! Nicht mal im franzoesischen Fernsehen gibt es um diese
nachtschlafende Zeit etwas sinnvolles zu sehen.
Der Fruehstuecksraum war noch gar nicht geoeffnet und
ich habe doch glatt auf die franz. Tageszeitungen fuer Greisl vergessen,
oh well, sie wirds ueberleben.
Als wir endlich im Bus sitzen geht es uns auch nicht besser,
noch erschlagen von der kurzen und wenig erholsamen Nacht, die Sitze lassen
an Bequemlichkeit zu hoffen uebrig und jetzt habe ich die Ehre neben unserem
Lonely Boy zu sitzen. (EINMAL REICHT) Diese Fahrt geht durch die Hoelle.
Schon jetzt bin ich mir endgueltig sicher: Nie wieder mit dem Bus auf Urlaub!
Unser guter Buschauffeur, der gute Fritz Moritz, nach
dem Käse, den er uns erzaehlt hat, kann das eigentlich nicht sein
richtiger Name sein, hat uns noch die Schoenheiten der franz. Seite des
Rheins gezeigt. Ein Kuhdorf nach dem anderen. Und irgendwie hatte er es
ueberhaupt nicht eilig, denn er fuhr mit Präzision an jedem Straßenschild
in die entgegengesetzte Richtung, also entweder nach Norden oder nach Westen.
Wo ist MORLE!!! Ich vermisse ihn so sehr, der kennt den
Weg nach Hause, ganz egal wo er gerade ist!!! MAN BEMERKE DIESER HILFERUF
NACH MEINEM AUTO KOMMT VON SUSI.
Gegen 14 Uhr dann war es endlich so weit, die franz.-deutsche
Grenze. Die erste Hürde nach 7h Fahrzeit, tolle Leistung.
Natürlich machen wir auch noch Mittagspause und
die Zeit vergeht.
Gegen abend beginnen wir sogar damit mit unseren Nachbarn,
Lonely Boy und Lehrerfamilie, zu reden, wir waren nicht mehr Zurechnungsfähig,
kein Wunder nach den durchgestandenen Strapazen.
Tja, aber wir sind noch in der Lage "intelligente" Antworten
zu geben, obwohl sich Alex eher zurueckgehalten hat. Sie hatte ihre Nase
im Montglane-Spiel und war somit von Seite 1 bis 750 unansprechbar. Somit
mußte ich auf andere Gespraechspartner zurueckgreifen. Aber wir haben
es beide ueberlebt (MEHR ODER WENIGER) und sind gegen 22 Uhr in Linz angekommen.
Ja, tatsächlich. Der werte Leser der sich bisher durchgerackert hat
ist zu beglueckwuenschen.
Aber hier die schlechte Nachricht zum Schluß:
Der naechste Tatort der beiden Wahnsinnigen A & S
steht schon fest. Das kalte Nordland ist dazu auserkoren.
Dafuer ist dann sicher 1 ½ Jahre Schluß,
kein Wort von der Front. SCHADE!!!