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Sprache in Finnland

Die Muttersprachen der Finnen sind Finnisch, Schwedisch (5,8 Prozent der Bevölkerung) und samisch (ca. 7000 Sami in Lapplands). Das Finnische gehört zu der sehr kleinen Familie der finnisch-ugrischen Sprachen, und das einzige andere Land, in dem man sich relativ mühelos auf Finnisch verständigen kann, ist Estland. Als Volk ohne Sprachverwandte bemühen die Finnen sich mit Hilfe eines niveauvollen und vielseitigen Sprachunterrichts an den Schulen um gute Fremdsprachenkenntnisse.

Ein ziemlich großer Teil der Finnen ist des Englischen kundig, und in der Geschäftswelt ist Englisch eine weit verbreitete Sprache. Die Zahl jener, die Deutsch sprechen, ist schon erheblich kleiner, wenngleich viele über Fünfzig seinerzeit in der Schule Deutsch als erste Fremdsprache erlernt haben. Französisch, Spanisch und Russisch gehören zum Repertoire einer wachsenden Zahl von Schülern und Studenten, aber bis auf Weiteres ist die Zahl der Erwachsenen, die eine dieser Sprachen beherrschen, recht klein. Finnlands Beitritt zur Europäischen Union und die damit verbundenen praktischen und sozialen Erfordernisse haben jedoch im Kreise derer, die berufshalber in anderen europäischen Ländern zu tun haben, den Druck zum Erlernen dieser Sprachen erhöht.

Als Kuriosität sei hier ein Dienst des öffentlichen Finnischen Rundfunks (YLE) erwähnt, Nuntii Latini (www.yle.fi/fbc/latini/), eine Nachrichtensendung in lateinischer Sprache, die einmal in der Woche gebracht wird. Der Auslandsdienst der Gesellschaft strahlt die Nachrichten via Satellit und Kurzwelle in alle Welt aus, wofür er sich im Kreise der Latinisten der Welt zahlreiche Freunde gemacht hat.

Die meisten Finnen mit mittlerer oder höherer Ausbildung, besonders solche in öffentlichen Ämtern, sprechen auch Schwedisch, und fast alle Schwedischsprachigen beherrschen das Finnische. Nur einige Küstenregionen und die autonomen Ålandinseln sind rein schwedischsprachig. Der Status des Schwedischen als zweite offizielle Landessprache äußert sich auch in den zweisprachigen Straßennamen etlicher Städte, in den Namen öffentlicher Institutionen und vieler Unternehmen sowie im schwedischsprachigen Programmangebot von Funk und Fernsehen. Die schwedischsprachige Bevölkerung hat eine eigenständige Kultur und Kunst. Das gleiche gilt für ihr gesellschaftliches Leben, für das eine große Zahl von skandinavisch geprägten Traditionen charakteristisch sind.

In den Beziehungen zwischen den beiden Sprachgruppen kommt es nur selten zu Spannungen, und dem Ausländer fällt es nicht schwer, sich in einem Lande zu orientieren, das laut Brecht »in zwei Sprachen schweigt«.

(aus http://virtual.finland.fi/)
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