TEIL 2
Wir unterqueren nun nach der
Ausfahrt in Brig die Lötscheberg- und Simplonlinie und überqueren die Rhône und
fahren parallel zu ihr talaufwärts.
Hinter Naters erkennen wir
das mächtige Nordportal des Simplon-Tunnel. Bei km10 erreichen wir die Station
Betten von hier aus kann man per Seilbahn zur Bettmeralp und zum Bettmerhorn
(2770müM) gelangen.
Über das Nussbaum-Viadukt
wechselt der Zug nun die Talseite und hier beginnt der erste
Zahnstangenabschnitt der FO. Unmittelbar hinter Grengiols queren wir auf dem
mit 60m höchsten Viadukt der FO erneut die Rhône und überwinden mit Hilfe der
Zahnstange in einem 592m langen Kehrtunnel die Felsennase des Deischbergs.
Nun liegt das offene
Hochtal, das Goms, vor uns. Wir erreichen dessen Hauptort Fiesch auf 1062müM.
In Oberwald begann früher
die Bergstrecke über den Furka-Pass, der heute immerhin noch per Postauto und
bald vielleicht wieder mit den Dampfzügen der DFB (Dampfbahn-Furka-Bergstrecke)
überquert werden.
Nach dem Autoverlad für den
15,442km langen Furkabasistunnel erreichen wir dessen schlichtes Betonportal.
Ungefähr in Tunnelmitte überqueren wir die Kantonsgrenze Wallis – Uri.
Unmittelbar vor Realp
erreichen wir wieder das Tageslicht. Vor uns liegt das Urserental. Noch vor dem
FO-Bahnhof sehen wir linkerhand die Station der DFB, die seit kurzem wieder
Anschluss an das FO Gleis hat.
Der am Talende im
Schnittpunkt der grossen Alpenpässe
liegende Ferienort Andermatt(1436müM, 1800 Einwohner) ist im Sommer ein guter
Ausgangspunkt für Touren mit den Postautos.
(St.Gotthard, Nufenen-,
Furka-, Susten- und Grimselpass, teilweise allerdings nur noch
Exkursions/Extrafahrten mit Voranmeldung)
Der Glacier Express setzt
nun die Reise Richtung Disentis/Mustér fort. Die Regionalzüge der FO fahren
durch die Schöllenenschlucht zum Gotthardbahnhof Göschenen.
In Richtung Disentis folgt
nun der Aufstieg mit Zahnstange zum Oberalppass.
Er führt in
serpentinenartigen Kurven und Kehren durch drei Kehrtunel mit Steigungen bis zu
110%o hinauf nach Nätschen(1843müM)
Unterwegs hat man einen
schönen Blick auf das unter uns liegende Andermatt und das Urserental bis zur
Furka.
Der Oberalpsee ist bald erreicht.
Die Station Oberalppasshöhe-Calmot ist mit 2033m der höchste Punkt des
Glacier-Express. Hier verlassen wir nun auch den Kanton Uri und erreichen
Graubünden.
Ein Wanderweg führt übrigens
von hier aus zum stillen Tomasee, der Quelle des Rheins.
In steiler Talfahrt geht es
nun hinunter durch Lawinengalerien nach Tschamut-Selva(1701müM).
Rechts unterhalb von uns
fliesst der junge Vorderrhein, der auf rätoromanisch den Namen Rein Anterius
trägt und den wir bis Sedrun begleiten. Der beliebte Ferienort ist das Zentrum
der Talgemeinde Tujetsch.
Über einen letzten
Zahnstangen Abschnitt erreichen wir nun das Ziel der FO Bahn, den gemeinsam mit
der RhB betriebenen und seit 2001 völlig modernisierten Bahnhof von
Disentis/Mustér (1133müM,
2400 Einwohner) am Fuße des schon von weitem
sichtbaren
Benedektiner-Klosters.
Bahnhof
Disentis/Mustér Kloster Disentis
Unser Weg führt nun wieder
etwas abwärts nach Trun (852müM), der Geburtsort des Kantons Graubünden.
Bei km 29 erreichen wir
Ilanz, die erste Stadt am Rhein. Das malerische Städtchen besitzt noch alte
Reste der Befestigungsanlagen sowie eine gotische Pfarrkirche. Von hier aus
führt auch eine Postautolinie nach Vals.
Nun beginnt die Fahrt durch
die atemberaubende Rheinschlucht, dem Schweizer Grand Canyon. Die sonst
teilweise parallel laufende Straße muss hier ihren Weg weit oberhalb der
Felswände nehmen, die Schlucht bleibt der RhB, ein paar Wanderern sowie einigen
wagemutigen Raftern vorbehalten.
Nun erreichen wir
Reichenau-Tamins, hier treffen die Albula Linie von St.Moritz.Thusis kommend
und unsere Linie von Disentis zusammentreffen.
Hier wird gegebenenfalls der
Glacier Express getrennt, der eine Teil fährt weiter nach Chur-Klosters und
Davos, der andere Teil folgt der traditionellen Glacier Strecke nach Thusis,
über den Albula ins Engadin nach St.Moritz.
Strecke nach St.Moritz:
Doch wir folgen
der Bahnlinie durch das Burgenreiche Domleschg und dem Hinterrhein nach Thusis
am nördlichen Portal des San Bernadino Autobahntunnels.
Hinter Thusis
folgt dann ein bahntechnisches Meisterwerk, der mit 90m höchste Viadukt der
RhB, der Soliser Viadukt.
Soliser Viadukt Landwasser Viadukt
Der nächste Halt
ist Tiefencastel, von hier aus führen wichtige Strassenverbindungen nach
Thusis, Davos und zu den Pässen Albula (den wir unterqueren) und Julier (beide
ins Engadin).
Nun folgt das wohl
imposanteste und auch bekannteste Viadukt und Fotomotiv der Rhätischen Bahn.
Es folgt der
Landwasser Viadukt. Er schwingt sich in einer Höhe von 65m und über eine Länge
von 130m in elegantem Bogen direkt in einen Tunnel !!
Der nächste Halt
ist Filisur. Hier zweigt die Streke nach Davos-Klosters-Landquart
ab. Doch unser Zug verkehrt weiter über die berühmte Albula-Bahnstrecke (53
Tunnel, 35 Promille Steigung).
Im engen
Gebirgstal gewinnt der Zug auf 12km Luftlinie, 708m Höhe. In Serpentinen und
Kehrtunnel schraubt sich die Bahn hoch nach Preda am nördlichen Portal des
5864m langen Albulatunnels (Scheitelhöhe: 1823m)
Nun erreichen wir das Val
Bever im Engadin. Nun folgt der Zug dem Inn bis nach Samedan. Nach einem kurzen
Aufenthalt zweigt linkerhand die Bernina Linie Richtung Pontresina-Tirano
ab.Wir jedoch fahren weiterhin geradeaus nach Celerina, dem Ende der bekannten
St.Moritzer Bobbahn und Crestabahn.
Noch ein paar Kilometer und
wir fahren in den am St.Moritzer See gelegenen Bahnhof von St.Moritz ein.
Ein herrlicher Blick auf die
umliegenden Berge macht sich breit und St.Moritz wartet auf Sie.
Strecke nach
Chur-Klosters-Davos:
Der Glacier Express verlässt
den Bahnhof von Reichenau und fährt nun auf einer zweispurig ausgebauten und
sehr dicht befahrenen Strecke an der EMS Chemie in Domat/Ems vorbei, parallel zur
Autobahn, passiert das Gewerbegebiet der Kantonshauptstadt Chur mit ihrer
sehenswerten Altstadt und einem geschäftigen Zentrum und erreicht schlieslich
den Bahnhof Chur (584müM, 32000 Einwohner) mit Anschlüssen nach Zürich,
St.Gallen und Basel / Deutschland.
Nachdem der Zug Chur nun
wieder verlässt verläuft die Strecke parallel zur SBB Linie bis Landquart. Hier
hat man auch einen Einblick in die Hauptwerkstätte und das Depot der RhB.
Von Landquart aus zieht die
Bahn durchs Prättigau, mit den schönen, schmucken Orten wie Schiers, Küblis und
Saas. In Klosters zweigt die Strecke nach Davos ab, durch den kurzen Klosterser
Tunnel führt unsere Strecke nun über den Wolfgangpass hinauf nach Davos
(1560m).
Im Bahnhof Davos Platz
(1560müM, 13300 Einwohner) hat der Glacier Express Flügelzug dann seinen
Endpunkt erreicht.
Davos, der flächenmässig
(253,8 km2) zweitgrößte Ort und beispielsweise größer als der Kanton
Zug oder die Stadtgebiete von Zürich oder Basel wartet auf Sie...
die Glacier Express
Route
Bilder: RhB
Panoramawagen der Furka-Oberalp Bahn 1.Kl