Diese Seite dokumentiert Frankfurt/Main
im Bild. Ein anderes Frankfurtbild, jenseits der bekannten Postkartenfotos,
Bildbände und Kalender. Ein Stadtbild das eben auch zur Stadt gehört,
ohne nun aus ideologischen Gründen Frankfurt mieß machen
zu wollen. Es gibt vom Bild her hier noch viel zu entdecken, auch wenn
die Motive es nicht in den Bildband schaffen und die Stadt diese Ecken
eher versteckt. Mit der Diggi muß man auf Filmmaterial keine Rücksicht
mehr nehmen und kann draufhalten. Dann wird ein Streifzug durch die
Stadt, zu einer Neuentdeckung. Man glaubt ja seine Stadt zu kennen, man
wohnt ja schließlich hier. Doch es gibt noch viele Ecken, da war
man noch nie gewesen oder man hat noch nie bewußt hingesehen.
Wer in Frankfurt fotografiert, kann nicht sicher sein, ob das
was man aufs Bild bekommt nicht schon im nächsten Jahr zum historischen
Dokument geworden ist. Das kann sehr schnell gehen. In einen Zeitraum
von zehn Jahren umso mehr. Dann hat sich das Stadtbild schwerwiegend
verändert. Kaum eine Stadt verändert sich so schnell wie Frankfurt.
Wer Industriekultur für ein gutes Bildmotiv hält, der sollte
sich hier beeilen. Man weiß nie wie lang was noch da ist. In keiner
Stadt wird soviel abgerissen wie hier, für die Bagger scheint es
keine Pause zu geben. Da hilft oft nur, lad die Kamera und nimm photographisch
Abschied.
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Stadtansichten wurden ja schon früher produziert
und sind ja recht alt. Früher nur gezeichnet oder als
Stich ausgeführt, später auch als Foto gedruckt.
Nachdem sich auch weitere Kreise das Reisen leisten konnten
und Städte besuchten, entstand ein Markt für Erinnerungsbilder
und Postkarten. Mit dem Fortschritt der Drucktechnik wurden
sie massenhaft produziert. Meist langweilige Bilder von den
Sehenswürdigkeiten der Orte, für den Massengeschmack
gefertigt. Die Fotografen machten ihren Job, sie mußten ja davon
leben und dachten über Jahrzehnte nicht daran, das eben
diese scheinbar alltäglichen Bilder einmal zu unwiederbringlichen
Zeitdokumenten werden könnten. Den Bombenkrieg und die
Veränderung durch den Wiederaufbau konnte keiner vorhersehen.
Es mußte schnell gehen und man hatte keine Zeit und Mittel,
das alte Stadtbild wiederherzustellen und daher sehen die Städte
eben so aus wie man sie heute kennt. Gemischtarchitektur, hier
was aus der Jahrhundertwende, daneben ein Sozialbau,
gegenüber ein glattes Bürohaus. Wer kann sagen,
wie die Städte in zwanzig Jahren aussehen werden? Dann
werden auch die heutigen Diggibilder zu Zeitdokumenten, zumindest
falls die Daten noch lesbar sind. Darüber machen wir uns
mal Gedanken, wenn es soweit ist.
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