Damals vor....
hier: 1995

Buß- und Bettag,
in Deutschland ein Feiertag der evangelischen Kirche,
der am Mittwoch vor dem Totensonntag (dem letzten Sonntag im Kirchenjahr) abgehalten wurde.

Die Geschichte dieses Tages geht auf die Reformationszeit zurück,
als die evangelischen Kirchenordnungen Buß- und Bettage anordneten,
die zu verschiedenen Zeiten und häufig zu aktuellen Anlässen abgehalten wurden.

An diesen Tagen wurde die gesamte Bevölkerung anlässlich drohender Gefahren
(z. B. im Dreißigjährigen Krieg) öffentlich zu Buße und zum Gebet aufgerufen.

Aus dieser Tradition entstanden im Lauf der Zeit regelmäßig abgehaltene Buß- und Bettage.

1853 und 1878 beschäftigte sich die Eisenacher Konferenz evangelischer Kirchenleitungen damit,
einen allgemeinen Buß- und Bettag einzuführen.
Als Datum einigte man sich auf den Mittwoch vor dem letzten Sonntag nach dem Dreifaltigkeitstag.

Dieses Datum wurde von der Mehrzahl der evangelischen Landeskirchen übernommen,
wobei noch weitere Buß- und Bettage von einzelnen Landeskirchen beibehalten wurden.

Der ursprünglich eher öffentliche Charakter dieses Tages änderte sich dahingehend,
als dass nun ein eher privates Verständnis von Buße und Bitte des Einzelnen im Vordergrund steht.

1995 wurde der Buß- und Bettag als staatlich-kirchlicher Feiertag in allen Bundesländern
mit Ausnahme von Sachsen abgeschafft,
um mit einem zusätzlichen Arbeitstag den Arbeitgeberanteil an der Pflegeversicherung zu finanzieren.
Seither ist es immer wieder zu Protesten vor allem evangelischer Organisationen gegen die Streichung gekommen.

Was war noch...
1995



Gabriele Fritzsche 2004
[14.11.04][home]