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Felix

Ende November 1999 stellte ich fest, dass unser Felix, im Oktober 4 geworden, hinkte. Der Orthopäde, ein Bekannter meines Mannes, der auch Mediziner eines anderen Fachgebietes ist, riet zum Abwarten. Als nach 2 Wochen keine Besserung auftrat, haben wir sonographiert und Röntgen gemacht; es wurde der Verdacht "Morbus Perthes" geäußert und wir wurden an einen Fachmann für Kinderorthopädie in der nächsten Kreisstadt verwiesen (wir wohnen in Ostwestfalen-Lippe). Dieser nahm sich 3- 4 Minuten Zeit, um die Diagnose "Perthes" zu bestätigen. Zur Sicherheit ordnete er eine Kernspin-Aufnahme an, da der Prozeß noch sehr im Anfangsstadium sei.

Diese Untersuchung war der nackte Horror, weil das Kind nicht ausreichend betäubt war und in der Röhre einen Panikanfall bekam. Egal. Wieder hatten wir nach langer Wartezeit (morgens um 8 Uhr als "erster Termin" bestellt), die Gelegenheit den Arzt zu sehen, er bestätigte nach wenigen Blicken die Diagnose, sagte, "ich mache Ihnen ein Rezept für eine Schiene fertig, gehen Sie mal zu XX, meine Helferin gibt Ihnen die Adresse!"- und weg war er. Im Auto hätte ich dann fast einen Wutanfall bekommen. Kein Wort, wie man mit der Schiene umgeht, wie man damit lebt, ob es Gymnastik geben soll, etc. Toll! Wir haben dann die Schiene anfertigen lassen, und das Kind begann damit "rumzustolpern".

Felix
Da mir das aber nicht der Weisheit letzter Schluss schien, habe ich im Internet recherchiert, und bin auf das Buch von Schulitz über Morbus Perthes gestoßen. Wir haben uns zunächst das Buch besorgt, sehr teuer (199,-DM), ein reines Fachbuch. Mein Mann hat zwar mehr davon verstanden als ich, aber auch nicht alles. Vor allem wussten wir nicht, wie wir uns verhalten sollten, weil Felix sich zwar nicht ganz schmerzfrei fühlt, aber doch (noch) nicht sehr leidet und kurze Strecken gut gehen und laufen kann. Natürlich versuchen wir ihn zu schonen, wo es geht. Da ich von der Krankheit aber verstanden habe, daß die Schiene sie keinesfalls aufhält, war ich von der derzeitigen Anwendung nicht überzeugt. Wir haben jetzt den Autor, Prof. Schulitz, kontaktiert. Er ist zwar emeritiert, hat aber noch ein Büro, wo man ihn erreichen kann. Er hat uns geraten, die Schiene derzeit NICHT anzuwenden, da bei sehr jungen Kindern der Nutzen insbesondere zu diesem sehr frühen Stadium nicht
überzeugend sei, die Einschränkungen aber gravierend sind. Denn hatte Felix das ganze anfangs als Spiel gesehen, verlor er nach einer Viertelstunde doch die Lust daran, und wollte wieder in Ruhe spielen. Das ist bei uns derzeit der Stand. Der Junge läuft ohne Schiene, zwar langsamer, aber immerhin, und wir haben uns mit Prof. Schulitz geeinigt, daß wir uns im Sommer wieder melden mit frischen Röntgenaufnahmen. Ob dies anderen helfen kann, weiß ich nicht. Ich würde mich aber freuen, wenn es der Fall wäre und verspreche, mich wieder zu melden, wenn es neue Entwicklungen gibt.

Viele Grüße
Susanne Wehking


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Last updated: 07.02.00