Daltons Aussagen zur Stöchiometrie
Stöchiometrie - mit Teilchen rechnen
Daltons Aussagen zur
Stöchiometrie
John Daltons Aussage, daß bei einer chemischen
Reaktion Atome
weder entstehen noch zerstört werden können, läßt
sich als Zusatzaussage jeder Reaktionsgleichung
(in der die Indices und Koeffizienten entsprechend kombiniert sind)
auch mathematisch, nämlich als Gleichungssystem, ausdrücken.
So läßt sich eine Reaktionsgleichung bei bekannten kB
der Reinstoffe, aber unbekannten stöchiometrischen Koeffizienten,
auch ohne Herumprobieren richtigstellen.
-
Reaktionsgleichung (mit bekannten kB der Reinstoffe):
a A1 + b B2 -> c A1B3
-
Es gilt nun entsprechend mathematisch:
1 . a A = 1 . c A
Ù
2 . b B = 3 . c B
<=> a = c
Ù
2 . b = 3 . c | : 2
<=> a = c
Ù
b = 1,5 . c
(Weiter ist das Gleichungssystem nicht definiert. Mit der (willkürlichen)
Zusatzdefinition a := 1 ergibt sich:
1 A1 + 1,5 B2 -> 1 A1B3
Mit einer anderen Zusatzdefinition, a :=
2, ergeben sich ganze Zahlen. Man schreibt:)
| a := 2
=> a = c = 2 Ù
b = 3
-
die Reaktionsgleichung lautet also:
2 A1 + 3 B2 -> 2 A1B3
Die Unit ist die Einheit der relativen Teilchenmasse
RTM
Neben dem Metallklotz, den man Urkilogramm nennt und den man in Paris bewundern
kann, ist das Wasserstoff-Atom ein Maßstab für Masse geworden.
Seine Masse bezeichnet man nämlich als als eine Unit, Kurzzeichen
1u. Die so geschaffene Größe mit der Einheit u nennt man relative
Teilchenmasse (RTM).
Ein N-Atom
beispielsweise, das 14mal so schwer ist wie ein H-Atom, hat also eine RTM
von 14u. Eine
kB
N2 wiegt also 28u.
Die RTM der Atome stehen im PSE
verzeichnet, so daß sich aus diesen Werten die RTM von kleinsten
Baugruppen aus deren Summenformel berechnen läßt; z.B.
RTMH-Atom = 1u
RTMO-Atom = 16u
=> RTMH2O-Molekül = 18u
Das Mol ist eine Zähleinheit
So wie ein Paar 2 und ein Dutzend 12 Objekte umfaßt, so umfaßt
ein Mol 6,022.1023 Objekte.
(Man nennt diese Zahl auch Loschmidtsche Zahl: NL = 6,022.1023)
Die molare Teilchenzahl (also die Teilchenzahl pro 1 mol) ist die Avogadrokonstante:
NA = 6,022.1023 . mol-1
Woher kommt diese Zahl?
NA orientiert sich am leichtesten Atom, dem H-Atom:
Weil die Masse des H-Atoms so schlecht in Gramm auszudrücken ist,
wurde die relative Teilchenmasse (RTM) eines H-Atoms
als 1u definiert.
Als nächstes erfand man die Zähleinheit Mol: Das Mol wurde
so definiert, daß ein Mol H-Atome eine Masse von einem Gramm aufweist.
Man fand heraus, daß eine solche Portion (eben 1mol oder 1g) 6,022.1023
H-Atome umfaßt. Das Mol ist also eine Zähleinheit wie das Paar
oder das Dutzend.
Mathematisch ausgedrückt:
RTMH-Atom = 1u | 1u = 1g . 6,022.10-23
= 1,66.10-24g
=> m(1mol H-Atome) = 1g
Man kann auch sagen: H-Atome wiegen 1g pro mol.
Die Stoffmenge n gibt an, wieviel Mol Teilchen
eine Reinstoffportion enthält
(Man sagt auch, die Stoffmenge ist die "Anzahl der Mole" einer Teilchensorte.)
Da ein Mol eine Zähleinheit darstellt (6,022 . 1023),
sagt n also auch etwas über die Teilchenzahl N.
Für n gilt:
n = N/ NA
Die Teilchenzahl berechnet sich also nach:
N = n . NA
Die molare Masse M gibt an, wieviel Gramm
ein Mol einer Teilchensorte wiegt und hat denselben Zahlenwert wie die
RTM
Die Masse von einem Mol einer Teilchensorte (die Masse
einer Reinstoff-Portion,
die 1mol Teilchen umfaßt) bezeichnet man als molare Masse M dieser
Teilchensorte.
[M] = 1g.mol-1
H-Atome
z.B. wiegen 1g pro mol, man sagt also:
MH-Atom = 1g.mol-1
Die Zahlenwerte von M und RTM sind immer identisch.
Beispiele
Für das H-Atom gilt:
RTMH-Atom = 1u
=> MH-Atom = 1g.mol-1
=> m(1mol H-Atome) = 1g
Für das O-Atom gilt:
RTMO-Atom = 16u
=> MO-Atom = 16g.mol-1
=> m(1mol O-Atome) = 16g
Für das H2O-Molekül
gilt entsprechend:
RTMH2O-Molekül = 18u
=> MH2O-Molekül = 18g.mol-1
=> m(1mol H2O-Moleküle) = 18g
Die Stoffmenge läßt
sich aus der Masse und der molaren Masse berechnen
Die Stoffmenge n ergibt sich mit der molaren Masse
M aus der Masse m nach: n = m/M
Nehmen wir z.B. eine 8g-Portion He1-Gas (Helium, ein Reinstoff,
der aus kB aus einzelnen He-Atomen
besteht).
n = m/M | m = 8g M = 4g.mol-1
=> n = 8/4 . g.mol.mol-1
= 2mol
Der Umfang der 8g-Portion läßt sich also auch mit 2mol beschreiben,
8g Helium sind 2mol Helium.
Mit der Stoffmenge in Mol sagen wir aber auch etwas über die Teilchenzahl
aus, deshalb ist sie für den Chemiker wichtiger als die Masse.
Intensive und extensive
Größen
Mit n und m lassen sich verschieden große
Portionen eines Reinstoffs
beschreiben; sie sind extensive Größen der Stoffportion (genau
wie V (bei gegebenem p), H, S und G).
Dagegen ist M in verschiedenen Portionen
der betreffenden Teilchensorte immer konstant - eben die Masse eines Mols
(also von 6,022.1023 Teilchen). Auch RTM
dieser Teilchensorte bleibt immer dieselbe - eben die Masse eines einzelnen
Teilchens. M und RTM sind damit intensive Größen dieser Stoffportion
(genau wie p und T).
Also sind extensive Zustandsgrößen eines Systems abhängig
und intensive unabhängig von n.
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©HTR 2000/01