Die Brüder der Ritterschaft Christi
(lateinisch: Fratres miliciae Christi de Livonia
1202 - 1237
1. Geschichte des Ordens:
1158 kamen Kaufleute aus Lübeck in das Mündungsgebiet der Düna, um im Siedlungsgebiet der finno – ugrischen Liven Handlungsniederlassungen zu gründen. Die den Händlern gefolgten Missionare hatten zwar wenig Erfolg, erreichten aber die Errichtung des Bistums Livland (lettisch: Vidzeme), dessen erster Bischof 1184 der Segeberger Augustiner Abt Meinhard wurde (1186).Der zweite Bischof, der Lekkumer Zisterzienser Abt Berthold, war bei der Heidenmisson ebenso erfolglos und fiel bei dem von ihm selbst organisierten Kreuzzug. Im Frühjahr 1200 erschien dann der Bremer Domherr Albert als dritter Bischof Livlands im Mündungsgebiet der Düna und verlegte sich als echter Staatsmann und Diplomat auf Verhandlungen mit den Liven. Seine Diplomatie hatte zur Folge, daß er am Riga-Bach, eines Nebenflüßchen der Düna, kurz vor der deren Einmündung ins Meer im Jahre 1201 eine Ansiedlung gründen durfte. Der Ort erhielt den Namen Riga und wurde Bischofssitz.
Um den Kreuzfahrern, die bereits unter seinen Vorgängern ins Land gekommen waren, eine geordnete Organisation zu geben, gründete Albert, nunmehr der erste Bischof von Riga, mit seinem Stellvertreter Theoderich von Treiden, der mit langjähriger Erfahrung  in der Christianisierung und Anhänger des Templerordens war, einen Ritterorden (1202). Das Hauptquartier des neuen Kreuzritterordens wurde in den Stadtkern von Riga gelegt. Der neue Orden, der 1204 von Papst Inozenz III bestätigt wurde, übernahm von seinem Vorbild den Templern neben der Regel und der Organisation auch dessen offiziellen Namen "Milites Christi", allerdings mit dem Zusatz "de Livonia" (Ritter Christi von Livland).
Da dem ebenfalls übernommenen rotem Kreuz auf dem weißen Ordenmantel ein rotes, aufrechtes Schwert hinzugefügt wurde, nannte man diese Ritter – Mönchs – Organisation Schwertbrüderorden (Schwertritterorden). Andere Quellen nennen als Abzeichen auf der linken Schulter des weißen Mantels ein rotes Schwert (daher ihr Name), die Spitze aufwärts, darüber rotes Tatzenkreuz oder auf dem weißen Waffenrock zwei gekreuzte rote Schwerter, welche mit der Spitze nach oben ausgerichtet waren (siehe Wappen oben).
Winno von Rohrbach, ein Bruder des Bischofs, wurde der erste Heermeister, wie der oberste Gebieter des Ordens genannt wurde. Der Ordenssitz, zunächst in Riga, wurde in das etwa 60 km nordöstlich entfernte Gebiet des baltischen Stammes der Wenden verlegt, wo an der livländischen Aa eine Burg errichtet wurde. Die Einsicht Bischof Alberts, daß das Land auf die Dauer nicht ohne militärischen Schutz auskommen konnte und deshalb ein Ritterorden erforderlich war, sollte sich bald bestätigen, als der bisher freundlich gesinnte Fürst von Polozk gegen Livland vorrückte und Riga bedrohte (1203). Nach schweren Kämpfen konnte er erst 1204 zurückgeschlagen werden. Mit Zustimmung des Papstes verlieh Kaiser Philipp von Schwaben Livland an Bischof Albert als Reichslehen (1207). Mit dieser ersten Staatsgründung im Baltikum wurde Livland Teil des deutschen Reiches und Albert Reichsfürst.
Unter ihrem 1. Heermeister, Winno von Rohrbach, erhielten sie, 1207, vom Bischof den 3. Teil von Livland und von den noch zu erobernden Gebieten als freies Eigentum. Hauptsitz des Ordens war Wenden. Tapfer und ausdauernd, bildeten die durch Pilger verstärkten Ritter den Kern der deutschen Heere und erwarben sich um die christlich – deutsche Kultur in Livland und Estland große Verdienste;
aber in den unaufhörlichen Kriegen mit barbarischen Feinden verwildert, wurden sie gewalttätig gegen Feind und Freund. 1208 startete der Schwertbrüderorden von Riga aus, zur Eroberung von Estland. Der Einfall der Christianisierer erfolgte im Süden von Estland auf die Burg von Otepää.
Schlacht bei Otepää
1209 wurde der erste Heermeister der Schwertbrüder Winno von Rohrbach in der Burg Wenden von seinem Bruder Wickbert ermordet. Über diesen Mordfall ist nichts Näheres bekannt; weder über die Motive, noch sonstige Hintergründe. Wickbert wurde daraufhin getötet.
Nach der Besetzung weiter Teile des heutigen Lettland wurde mit den Schlachten von Treiden 1211 und Fellin (1217) auch die Eroberung des heutigen Estland abgeschlossen. Danach übernahm eine deutsche Oberschicht die Regierung der bestehenden kleinen Fürsten- oder Herzogtümer. Das entstandene Staatsgebilde wird als Livland bezeichnet. Zum Ende des 14. Jahrhunderts erstreckte sich das Gebiet Livlands damit auf das Territorium der heutigen Staaten Estland und Lettland. Der Name 'Lettland' (lett. Latvija, lat. Lettia, Lettonia) taucht im Mittelalter nur vereinzelt auf, verschwindet im 15. Jahrhundert nahezu völlig; er wird von 'Livland' verdrängt und erst im 16. Jahrhundert nach dem Untergang Alt – Livlands gelegentlich gebraucht, bleibt aber auch dann selten und wird erst im 19. Jahrhundert in der Literatur, seit 1918 als Staatsbezeichnung verwendet.
Zwischen dem zweiten Heermeister Volquin Schenk von Winterstein (1209 - 1236) und Bischof Albert kam es bald darauf zu einem Zerwürfnis darüber, daß nach Volquins Ansicht Albert nicht der alleinige Landesherr sein sollte. Der Heermeister beanspruchte für sich die Hälfte der Landesherrschaft, da nur durch seinen Orden der Landbesitz gehalten und neues Land erworben werden konnte. Nachdem Albert dies abgelehnt hatte, rief der Orden den Papst an. Innozenz III. entschied daraufhin, daß der Orden ein Drittel des Landes als bischöfliches Lehen erhalten sollte. Der Orden, der nun dem Bischof Gehorsam geloben mußte, hatte zwar sein Ziel nicht erreicht, gab sich aber zufrieden. Da sich die päpstliche Regelung nur auf Livland, d. h. auf das Gebiet der Diözese Riga bezogen, war Bischof Albert nicht mit ihr einverstanden. Papst Innozenz III. bestätigte 1204 den Schwertbrüderorden und verpflichtete dessen Meister zum Gehorsam gegen den Bischof.    
1215 nahmen die Schwertbrüder Dorpat ein,  1227 folgte die estnische Insel Ösel. In welcher Weise sich der Orden mit weiter einzusetzenden Bischöfen einigen sollte, war nicht geregelt. Albert erkannte, daß er nicht der einzige baltische Bischof bleiben sollte, denn alsbald wurden die Bistümer Kurland,    Estland, Ösel und Semgallen eingerichtet. Er bemühte sich daher um das Amt eines Erzbischofs über das gesamte Baltikum (und eventuell auch Preußen), um seine Stellung als Landesherr über das gesamte Gebiet. Doch Papst Honorius III lehnte Alberts Ansinnen 1219 ab. Riga sollte erst 1245 Erzbistum werden. Die Herrschaftsteilung zwischen Bischof und Orden muß als unglückliche Regelung bezeichnet werden, da sie zu Reibereien führte und die Landesverwaltung und Missionsarbeit störte. (Aus diesem Grunde hatte der Hochmeister des Deutschen Ordens, Hermann von Salza, stets darauf gedrungen, daß er in seinem Ordensgebiet alleiniger Landesherr war und nicht mit einem Bischof teilen mußte.) In Livland lagen die Dinge anders, da der Bischof hier zunächst alleiniger Landesherr war und gezwungen wurde die Herrschaft mit dem Schwertritterorden zu teilen. Auch wenn der Papst es bereits ins Auge gefaßt haben sollte, war es hier nicht (mehr) möglich die Macht ungeteilt auf den Orden zu übertragen. Die Streitereien, Beschwerden, Klagen und sogar Kämpfe zwischen beiden Herrschaftsträgern ziehen sich wie ein roter Faden durch die Geschichte Livlands. ( Hermann von Salza konnte die Bischof Christian für Preußen vorschwebende Regelung durch das „Livländische Muster“ dort jedoch verhindern.)
Der Orden war der jüngeren Templerregel verpflichtet; seine Mitglieder mußten unter spartanischen Bedingungen leben, sich in Keuschheit üben und waren zum Gehorsam gegenüber dem Ordensmeister verpflichtet. Der Orden unterschied seine Mitglieder in drei Klassen, nämlich Ritter, Priester und dienende Brüder. Die Ritter trugen einen weißen Mantel über weißem Waffenrock mit dem Zeichen des Ordens, einem roten Schwertkreuz. Priesterbrüder trugen eine weiße Kutte, dienende Brüder schwarze oder braune Kleidung jeweils ebenfalls mit dem Zeichen des Ordens.
Nach der Abwehr der Angriffe des Fürsten von Polozk gegen Riga 1207, war es dem Schwertritterorden bis 1214 gelungen das gesamte Baltikum, zuletzt Estland, zu besetzen. Die Besetzungen, insbesondere Estlands durch den Orden hatte Bischof Albert nicht gern gesehen, da es zuvor den (christlichen) Dänen gehörte, zu denen Albert Freundschaft halten wollte. Da bereits auch  
Burg Riga
deutsche Händler, vorwiegend aus Lübeck, bereits in Estland Handelsniederlassungen gegründet hatten, glaubte der Orden in seinem Vordringen berechtigt zu sein. Der Orden rückte bis zur Bucht Lindanes am finnischen Meerbusen vor, wo bereits 1200 ein Hafen mit einer Siedlung gegründet worden war und errichtete hier eine Burg, die Reval genannt wurde(1214). 
Dieser Name sollte auf Hafen und Siedlung, die später zum Hauptort Estlands wurde, übergehen. Im selben Jahr wurde Jurjew, eine alte ursprünglich slawische (russische) Siedlung und wichtiger Ort am Verbindungsweg nach Nowgorod, besetzt. In Dorpat umbenannt wurde der Ort 1211 Sitz des Bischofs von Estland.
Bischof Albert führte immer neue Kreuzheere nach Livland. 1216 war auch der berühmte Kriegsheld Albrecht von Orlamünde, Graf von Ratzeburg und Holstein, nach Livland gekommen und hatte im Verein mit den Schwertbrüdern durch kluge Kriegsführung und unablässige Kämpfe 1217 das Volk der Esten geschwächt und gedemütigt. Aber die Behauptung des Landes, kostete fast noch mehr, als die Eroberung desselben. Die Fürsten Rußlands wurden immer argwöhnischer auf die Macht der Deutschen und näherten sich den Esten. Da ging mit dem heimkehrenden Grafen Albrecht von Orlamünde im Jahre 1217 Bischof Albert mit Abt Bernhard von Dünamünde, welcher noch im Jahr 1217 Bischof von Semgallien wurde, zu dem mächtigen König Waldemar II von Dänemark, um ihn zur Vollendung der Eroberung Estlands, welches lange im Besitz Dänemarks war, herbeizurufen. Waldemar II ergriff die dargebotene Gelegenheit mit Freuden, um die ganze Südküste der Ostsee möglicherweise in seine Gewalt zu bringen, um sich zum uneingeschränkten Herrn dieses Meeres zu machen.
Nachdem der König das Versprechen gegeben hatte, im folgenden Jahr ein Heer nach Livland zu führen predigte Albert das Kreuz gewaltig in Norddeutschland. Er selbst blieb in Deutschland, um im folgenden Jahr mit desto stärkerer Macht heimzukehren, und sandte den Dechant von Halberstadt, als seinen Stellvertreter nach Riga. Mit diesem und anderen Kreuzfahrern zog 1218 – 1219 auch der alte Fürst Borwin von Mecklenburg nach Livland. Der Livländische Ordensmeister Volquin mit seinen Schwertbrüdern, der Fürst Borwin mit den deutschen Kreuzfahrern und die Liven und Letten vermochten nur unter größten Anstrengungen in dieser Zeit den Esten und Russen zu widerstehen, welche sich unter der Anführung des Großfürsten Mstilav von Nowgorod und des Fürsten Wladimir von Pskov mit starker Macht und schrecklichen Verheerungen gegen sie anstürmten.
Über Estland geriet Bischof Albert mit dem König Waldemar II. von Dänemark in einen langen Streit. Doch glückte es ihm endlich 1224, auch dies Land unter seine Botmäßigkeit zu bringen und seinen Bruder Hermann zum Bischof daselbst zu ernennen. Am 11. November 1225 erhob ihn der römisch – deutsche König Heinrich VII. von Hohenstaufen zum Fürsten, sein Bistum zur Mark des Reichs; Papst Honouius III. gewährte ihm völlige Freiheit von jedem Metropolitanverband.
1226 befindet sich das gesamte Livland und Estland in deutschem Besitz, ausgenommen die Insel Ösel, die 1227 erobert wird.
Noch in seiner Amtszeit hat er den Bürgern Rigas das Stadtrecht und die Erlaubnis einer eigenen Münze verliehen. 1225 erhielten die Bürger Rigas das Privileg, ihre eigenen Richter zu wählen, für 1226 wird erstmals ein Stadtrat erwähnt.
Nach dem Tode Bischof Alberts im Jahre 1229 wählten das Domkapitel den Domherren Nikolaus als Nachfolger, der jedoch nicht vom Papst bestätigt wurde. Gregor IX bestätigte und entsandte vielmehr einen belgischen Mönch namens Balduin als Bischof nach Riga. Da Balduin in besonderem Maße den baltischen Stamm der Kuren begünstigte, rief er Widerspruch hervor, besonders seitens des Schwertritterordens, der sich schließlich durchsetzen konnte. Balduin wurde schließlich 1234 wieder abberufen und nun Nikolaus als Bischof bestätigt. Die Durchsetzung des Ordens gegenüber Baldiun hatte das Selbstbewußtsein des Ordens und vor allem auch seine Stellung gegenüber dem Bischof erheblich gestärkt. Zusätzlich hatte der Orden starken Zustrom von Kreuzfahrern erhalten. Der seit 1231 in Preußen im Einsatz befindliche Deutsche Orden hatte ebenfalls große Fortschritte gemacht, was für die Schwertritter ein zusätzlicher Ansporn wurde, der sie zum Leichtsinn verführen sollte. Um die Esten niederzuringen, holte Albert die Dänen zu Hilfe, die sich für einige Zeit im Nordestland festsetzten und mit der Errichtung der Festung Reval das heutige Tallinn gründeten. Die Esten leisteten besonders hartnäckigen Widerstand. Noch 1343 versuchten sie im legendären Aufstand der Georgennacht, die Fremdherrschaft abzuschütteln; doch vergeblich.
Die Städte Altlivlands gehörten zwei verschiedenen Stadtrechtslandschaften an. Im ehemals dänischen Estland, in Reval, Narwa und Wesenberg, galt Lübisches, in allen anderen Städten Rigisches Recht. Zunächst hatten die aus Wisby nach Riga gekommenen Kaufleute nach dem Recht "der auf Gotland ansässigen Deutschen" gelebt, später hat Riga unter Bischof Nikolaus Hamburgisches Recht erhal-ten, aus dem am Ende des 13. Jahrhunderts durch Abwandlungen ein eigenes Rigisches Recht hervorging.
Während die Christianisierung und die Eroberungen in Liv- und Estland in jahrelangen blutigen Kämpfen durchgesetzt wurden, weil die einheimischen Stämme zähen Widerstand leisteten, nahm die Stadt Riga offenbar einen raschen Aufschwung.
Innerhalb von 30 Jahren also fast der ganzen Amtszeit Bischof Alberts - entwickelte sich Riga von einer kleinen Livensiedlung zu einer etwa 20 Hektar großen mittelalterlichen Stadt mit gemauerten Befestigungen und zu einem bedeutenden Handelszentrum an der Ostsee.
Die Einwohnerzahl wuchs in dieser Zeit auf 2'000 bis 3'000 an. 1282 trat Riga der Hanse bei.
700 Jahre lang blieben die Deutschen ein prägendes Element in Riga - trotz wechselnder Zugehörigkeit zu Polen, Schweden oder Rußland. Seit Peter dem Großen und der Herrschaft Rußlands entwickelte sich Riga zur größten Stadt und Metropole im Gebiet Altlivlands. Nach und nach entstand ein Netz von Burgen im ganzen Land. Von diesen Festen aus wurde der Widerstand der einzelnen Stämme in wiederholten Feldzügen allmählich gebrochen.
Starke litauische Kräfte, die 1236 in Livland einfielen konnten zunächst vom Orden leicht zurückgeschlagen werden. Der Heermeister lies sich jedoch zu dem schweren Fehler verleiten ihnen auf litauisches Gebiet zu folgen. Durch die Unterstützung des Prinzen von Pskov, und unterstützt durch Holsteinische Kreuzfahrer, welche sich auf einer „Litauerreise“ befanden, dachten sie ein leichtes Spiel zu haben. Die Schwertritter begaben sich nämlich in das litauische Grenzgebiet Schamaiten, einem undurchdringlichen Sumpf- und Waldgebiet, das in späteren Zeiten auch dem Deutschen Orden noch erhebliche Probleme bereiten sollte. Auf dem Rückweg nach Norden, trafen sie jedoch auf eine sehr entschlossene Gruppe Samaiten an einer Flußfurt. Da die Schwertritter ihre Pferde nicht hier im Sumpfland verlieren wollten, und die Holsteiner es ablehnten zu Fuß zu kämpfen, waren die Ritter gezwungen, eine Nacht zu kampieren. Am nächsten Morgen griff das Samaiter Heer unter Herzog Vykintas und ein Litauer Heer unter Herzog Mindaugas die angeschlagenen Schwertbrüder. Die Kreuzfahrer mit leichten Waffen verließen das Schlachtfeld fluchtartig, während die Schwertritter überhaupt nicht ordnungsgemäß operieren konnten und rettungslos im Sumpf stecken blieben. So wurden sie eine leichte Beute für die Litauer. Bei Saule (Schaulen; litauisch Šiauliai) wurde das Ordensheer vollständig vernichtet. Auch Heermeister Volquin fand, mit 50 Ritterbrüdern sowie 500 – 600 Ordensdienern und Söldnern, hierbei den Tod. Die verheerende Folge dieser Niederlage war, daß die Litauer mit Leichtigkeit ganz Kurland und Livland überrennen konnten.
Schlacht bei Saule
Damit hatte die Schicksalsstunde des Ordens geschlagen. Die letzten Schwertritter konnten dies nicht verhindern und nur mit Mühe gelang es, Riga zu halten. In dieser hilflosen Lage richtete das Ordenkapitel der Schwertritter einen Hilferuf an den Deutschen Orden. Obwohl dem Landmeister Hermann Balk der Hilferuf äußerst ungelegen kam, da auch sein Orden in schwere Kämpfe verwickelt war, entsandte er 60 Deutschordensritter mit Gefolge, um den Schwertbrüdern Hilfe zu leisten. Sie trafen im letzten Augenblick ein, um den Fall Rigas abzuwenden. Nur langsam besserte sich die Lage, da noch große Teile Livlands und Kurland von den Litauern besetzt waren, die man noch nicht vertreiben konnte. Erneut wurden Abgesandte nach Viterbo geschickt, doch der Hochmeister des Deutschen Ordens verwies an Papst Gregor. Die weitreichende Folge der Niederlage von Saule sollte das Gesuch der Schwertbrüder um Aufnahme in den Deutschen Orden sein, so wurden die überlebenden Schwerbrüder durch den Hochmeister Hermann von Salza dem Deutschorden eingegliedert, was Papst Gregor IX. am 13.5.1237 bestätigte; von nun an wurden sie bloß durch einen Land- oder Heermeister (magister Provincialis) regiert, den der Hochmeister des Deutschordens ernannte.  Der Deutschordens – Ritter Hartman von Heldrungen schilderte in seinem überlieferten Bericht das Geschehen, das wie ein vorbereitetes Theaterspiel abgelaufen zu sein schien.
Der Hochmeister des DO. ließ die wartenden Deutschordensbrüder (Hartmann von Heldrungen und Konrad von Straßburg) herbei rufen und vergewisserte sich, daß zwei Deutschordensmäntel, weiß mit schwarzem Kreuz, bereitlägen. Hernach wurden die Schwertbrüder herbeigerufen, denen der Hochmeister Hermann von Salza eröffnete: "Der Papst will unsere Bitte erfüllen". Man scheint ihnen keine weiteren Fragen gestellt zu haben, führet sie vielmehr wohl gleich vor Papst Gregor IX. Dieser hielt den vor ihm Niederknienden eine kurze Mahnrede und legte ihnen dann, nachdem man ihnen die Mäntel der Schwertbrüder abgenommen hatte, die Mäntel der Deutschordensritter über. Ehe sie Zeit zum Überlegen fanden, hatte der Kämmerer des Papstes bereits von den Schwertbrüdermänteln mit dem roten Kreuz und dem Schwert Besitz ergriffen. Nach diesem Winkelzug gab der Ordens-Ritter Gerlach Rode der Schwertbrüder mit grollenden Worten von sich: "Bruder Hartmann - were es nicht gescheen, es gescheeh nummer-mehr" Damit war die Existenz des Schwertbrüderordens beendet.
Es stellte sich heraus, daß der Aufnahmeantrag schon vor der Niederlage bei Saule auf Anregung des Heermeisters Volquin in der Kurie besprochen wurde und das militärische Fiasko damit nur noch der Auslöser gewesen war. Gregor ordnete schließlich die Vereinigung der beiden Orden an, vermutlich durch den Legaten der Baltenmission, Bischof Wilhelm von Modena, besonders bestärkt.  Am 27. Mai 1237 kam es in Viterbo, wo sich gerade die Kurie aufhielt, zu Verhandlungen über die Aufnahme des Schwertbrüderordens in den Deutschen Orden. Die Zustimmung Dänemarks, das sich gegen eine Vereinigung der Orden stemmte, konnte dadurch erreicht werden, daß den Dänen Estland uneingeschränkt zugesichert wurde. Die erzielte Vereinigung der beiden Orden wurde nach dem Verhandlungsort "Viterber Union" genannt.
Durch die Vereinigung der beiden Orden wurden auch zwei Staaten vereinigt, bzw. wurde Livland dem Ordensstaat Preußen angegliedert, wodurch dieser weit ins Baltikum hineinwuchs. Livland war ein Lehen des Reiches, Preußen nicht. War Livland dies jetzt auch nicht mehr, galten die Goldbulle von Rimini (=Gründungsurkunde Preußens) und die Culmer Handfeste (Grundgesetz des Ordensstaates) nun auch in Livland. Solche und andere staatsrechtlichen Fragen, die mit der Viterber Union zusammenhängen, sind kaum gestellt, geschweige denn beantwortet worden. Die Vereinigung der beiden Orden war jedoch nicht vollständig, da der ehemalige Schwerritterorden eine gewisse Selbstständigkeit behielt. Seine Organisation wurde im Wesentlichen beibehalten, die Stelle des Heermeisters jedoch zum "Landmeister in Livland" umgebildet. Ansonsten änderten sich nur Äußerlichkeiten, indem auf dem weißen Ordensmantel das schwarze Kreuz der Deutschritter das rote Kreuz mit rotem Schwert ersetzte, und Wappen und Siegel geändert wurden.
Livland war nach der Übernahme eine Provinz des Deutschen Ordens mit einem Landmeister an der Spitze. Daß die Schwertbrüder aufgehört hatten zu existieren, beweist schon allein der Bereicht Hartmanns von Heldrungen, nachdem die Deutschordens – Mäntel ausgehändigt und die Mäntel mit dem Schwertbrüder – Zeichen konfisziert wurden. Auch die Urkundenlage nach 1237 läßt keinen Hinweis auf ein Fortbestehen zu. Elbing wurde ebenfalls 1237 gegründet.
Durch den Anschluß Livlands an die Gebiete des Deutschen Ordens geriet Litauen zwischen zwei Zweige des Deutschen Ordens - den livländischen und den preußischen.
1249 flohen Tautvilas, Gedivydas und Vykintas zu ihrem Schwiegervater Daniel, dem Fürsten von Wolynien. Er beschloß die Flüchtlinge zu unterstützen, griff das Schwarze Rußland an und nahm dort viele Burgen ein. Es war Vykintas inzwischen gelungen, die Jätwägen und die Hälfte der Zemaiten zu bestechen und sich mit dem Deutschen Orden zu einigen. Der Deutsche Orden siegt über die Prussen bei Christburg und revanchiert sich damit für die Niederlage des Schwertordens auf dem Peipus – See.
1250 griff das Heer Livlands die Besitzungen von Mindaugas an. Dem Heer schloß sich Tautvilas mit einem von Daniel zur Verfügung gestellten Heer an. Nach diesem Angriff ließ sich Tautvilas in Riga taufen. Aber Mindaugas bestach den Hochmeister Livlands Andreas Stierland, und die Ereignisse nahmen eine andere Richtung.
Im Frühling 1251 taufte Andreas Stierland Mindaugas und jagte Tautvilas aus Riga fort. Tautvilas überfiel Mindaugas, der mit der Hilfe deutscher Ritter, in der Burg Voruta eingeschlossen, den Überfall abschlug. Danach belagerte Mindaugas Tautvilas in Vykintas - Burg in Tvirimantas. Bald mußte Tautvilas wieder nach Wolynien fliehen, das noch den Krieg mit Litauen fortsetzte.
Am 17. Juli 1251 erklärte der Papst Innozenz VI. Litauen zum Eigentum des St. Petrus und beauftragte den Bischof von Kulm Mindaugas zum König zu krönen. 1252 wird Memel gegründet.
Am 6. Juli 1253 wurden Mindaugas und seine Frau Morta gekrönt. Damit aber geriet Mindaugas in Abhängigkeit von dem Livländischen Orden und mußte diesem schon während der Krönungszeremonie einen Teil von Zemaitija und Jätwa übergeben. Später wurde diese Donation erweitert.
Im August 1253 weihte der Erzbischof von Riga Albert Christian, ein Mitglied des Livländischen Ordens, zum Bischof Litauens und beeidete ihn in seinem Namen. Der Livländische Orden vertrug sich schlecht mit dem Erzbischof von Riga und half Mindaugas zu erreichen, daß die Bischöfe Litauens direkt vom Papst abhängig sein sollten. Christian war völlig vom Livländischen Orden beeinflußt. Nur dank dem Widerstand der Zemaiten war es weder dem Bischof Christian, noch dem Orden gelungen, festen Fuß in Litauen zu fassen. Aber Mindaugas modernisierte in engem Kontakt mit dem Orden die Staatsstruktur. Nach dem Beispiel des Kirchenkornzehnten führte er eine neue Kornabgabe ein, die Scheide, deren größter Teil zur Unterhaltung von Burgbesatzungen bestimmt war. 1255 kommt es zur Errichtung der Ordensburg Königsberg.
Im Januar 1256 nahmen die Zemaiten, geführt vom Fürsten Alminas, den Kampf gegen die livländischen Kreuzritter auf und verwüsteten das von ihnen beherrschte Kurland. Nach erfolgreichen Kämpfen schloßen die Zemaiten im Frühling 1257 einen zweijährigen Waffenstillstand mit den Kreuzrittern ab.
1259 wurden die Kämpfe zwischen den Zemaiten und Kreuzrittern nach dem Ende des Waffenstillstands wieder erneuert. Mindaugas, dessen Besitzungen von den Tataren stark verwüstet worden waren, strebte nach der Erhaltung guter Beziehungen mit dem Orden und trat am 7. August ganz Zemaitija an diesen ab. Ungefähr zur gleichen Zeit verwüstete ein dreitausend Zemaiten zählendes Heer Kurland und vernichtete in der Schlacht bei Skuodas ein vom Komtur von Kuldyga Bernhard Haren geleitetes Heer der livländischen Kreuzritter. 33 Ordensritter kamen ums Leben. Dieser Erfolg der Zemaiten bewog die Ziemgalen zum Aufstand gegen den Livländischen Orden (1259-1272), jedoch beeilte sich Mindaugas nicht, seine Politik zu ändern.
Schlacht bei Durbe
Am 13. Juli 1260 wurden die vereingten Kreuzritterkräfte Preußens und Livlands am Durbe-See in Kurland von den Zemaiten geschlagen. Der Hochmeister von Livland Burhardt von Hornhausen, der Marschall des preußischen Landes Botel und 150 Ritter kamen ums Leben. Das war die schwerste Niederlage des Ordens, die im XIII.-XIV. Jh. Befreiungskämpfe im ganzen Baltikum hervorrief, darunter auch den Großen preußischen Aufstand, der 14 Jahre (1260 bis 1274) lang dauerte.
1269 kam in Litauen Traidenis an die Macht. Traidenis kämpfte aktiv gegen den Deutschen Orden: nach dem Zusammenbruch des Großen preußischen Aufstands beherbergte er Flüchtlinge aus Preußen, unterstützte die Jätwägen und Zemaiten und erneuerte die Kriegszüge nach Livland.
Am 16. Februar 1270 wurden livländische Kreuzritter in der Eisschlacht bei Karussa (in Estland) von Litauern schwer geschlagen. Dabei kamen der Hochmeister von Livland Otto von Lüttenberg und 52 Ritter ums Leben.
Zwar wehren sich die Letten, Litauer und Prussen immer wieder hartnäckig gegen den Deutschen Orden, werden aber endgültig 1273 besiegt. Er gewinnt alle seine Besitzungen zurück. 1270 fällt die Bodensee – Insel Mainau an den Orden.
Am 5. März 1279 zerschlug Traidenis bei Eiskraukle (in Livland) das livländische Heer bei der Rückkehr vom Zug nach Litauen. Der Hochmeister Livlands Ernst von Rasburg und 71 Ritter kamen um. Nach diesem Sieg standen die Ziemgalen, die das ganze XIII. Jahrhundert hartnäckig um ihre Freiheit gekämpft hatten, zum letzten Mal gegen die Ordensmacht auf. Erst 1290 gelang es dem Orden die Ziemgalen endgültig unter seine Herrschaft zu bringen. Viele Ziemgalen zogen sich nach Litauen zurück.
1281 starb Traidenis, und in Litauen kam Daumantas an die Macht, der in der genealogischen Legende des XVI. Jhs. als Sohn Mindaugas genannt wird. Im litauischen Nowgorodok wurde zu der Zeit eine Chronik Litauens (erhalten geblieben als Teil der Chronik von Halitsch-Wolynien) geführt. Dort wird Mindaugas Sohn Vaisalgas hochgepriesen, Traidenis dagegen verflucht. Einer der treuesten Anhänger von Traidenis in Jätwa, Skomantas, schlug sich auf die Seite der Kreuzritter.
1283 unterdrückten die Kreuzritter endgültig den Widerstand der Jätwägen (Suduwier). Ein Teil der Jätwägen zog sich nach Litauen zurück, die anderen wurden von den Kreuzrittern nach Semba verschleppt. Jätwa wurde entvölkert. Im gleichen Jahr griffen die preußischen Ritter zum ersten Mal Litauen an. Es beginnt ein permanenter Krieg Litauens gegen den Kreuzritterorden.
Beleidigt - durch die zweite Person nach dem König Litauens - floh Pelusis um 1286 zu den Kreuzrittern. Mit einem von den Kreuzrittern ihm zur Verfügung gestellten Trupp kam er heimlich zur Hochzeit seines Feindes und ermordete 70 Fürsten Litauens zusammen mit dem Hauswirt.
Um 1291 wurde Butigeidis Bruder Butvydas Herrscher Litauens. Seine kurze Herrschaftszeit war durch ständige Kämpfe mit dem Deutschen Orden gekennzeichnet
Am 30. März 1298 schloß Vytenis mit der Stadt Riga ein Bündnis gegen den Livländischen Orden und versprach, daß Litauen die Taufe empfangen werde, wie zu Mindaugas Zeiten. Die Rigaer und die Litauer vesetzten dem Livländischen Orden einige schmerzliche Schläge, und erschlugen am 1. Juni in der Schlacht bei Treiden den livländischen Hochmeister Bruno und 22 Ritter. Danach erbauten die Rigaer im Vorgelände von Riga eine Burg für die Litauer, die das ganze XIV. Jahrhundert die litauische Burg genannt wurde. Jedoch schlug das vereinigte Heer der Kreuzritterorden Livlands und Preußens am 29. Juni die Rigaer und die Litauer. Die Rigaer waren gezwungen, mit dem Orden Waffenstillstand zu schließen, aber ihr Bündnis mit Litauen blieb bis 1330 bestehen.
Im 16. Jahrhundert wurde der Schwertorden unter dem Landmeister Walter von Plettenberg wieder unabhängiger. Nach dreijährigem Widerstand (1558 - 1561) gegen die von Narva und Dorpat vordringenden Russen wurde der Orden zur Vereinigung mit dem Deutschen Orden gezwungen und ging endgültig in ihm auf. 
35 Jahre nachdem das Gebiete des Deutschen Ritterordens in Preussen als polnisches Lehen zu einem weltlichen Herzogtum umgewandelt worden war, kam auch das Ende für den livlandischen Ordenszweig. Im livländischen Krieg vernichtete der russische Zar Ivan IV. (der Schreckliche) das livländische Ordensheer (1560).
Der nördliche Teil des Ordenslandes (Estland) geriet jedoch 1561 in den Besitz
Schwedens. Der letzte livändische Landmeister des Deutschen Ordens, Gotthard Kettler, erkannte am 28.11.1561 mit dem "pacta subiectionis" die Oberhoheit des polnischen Königs Sigismund II. Augutus über die Ordensgebiete an. Während Livland nördlich der Düna 1562 eine polnische Provinz wird, legte Gotthard Kettler in Riga vor Vertretern des polnischen Königs den Treueid ab und erhielt Kurland und Semgallien als polnisches Lehen. Dem Herzogtum Kurland (=südwestliche Teil des heutigen Lettland) wurden neben innerer Autonomie auch seine evangelische Konfession und sein deutscher Charakter garantiert.
Zu den Karten:
Zu den Burgen: