Kropfreizung:

Eine Kropfreizung tritt oft bei Wellensittichen auf,  die allein gehalten  werden und   versuchen eine Spiegel oder einen Plastikvogel zu füttern. Durch die Fütterung  zeigen sich  Wellensittiche  gegen-seitig  ihr  Zuneigung,  somit  versucht  der  allein gehaltene  Wellensittich  dem  Plastikvogel  oder Spiegel seine tiefe Zuneigung zu offenbaren, da er beide "Spielzeuge" fälschlicherweise  für einen Artgenossen hält. Immer wieder würgt er das Körnerfutter hoch, das ihm aber nicht  abgenommen wird.  Durch das permante  Würgen wird der  Kropf extrem  gereizt und es kann zu einer möglicher-weise tödlich verlaufenden Kropfentzündung kommen.

Kropfentzündung:

Würgt der  Wellensittich  immer wieder den  Körnerbrei hoch, ohne das  ihm das  Futter abgenom-men wird,  wird der  Kropf manchmal derart stark gereizt,  dass der  Vogel  ernsthaft  erkrankt. Eine Kropfentzündung  erkennt man daran,  dass der  Vogel immer wieder  Körner  hervorwürgt und sie
im hohen Bogen von sich schleudert.  Das Kopfgefieder  ist nass und der  Wellensittich sitzt aufge-plustert und  teilnahmslos auf der Stange.  Werden diese Krankheitsanzeichen  beobachtet  muss unbedingt sofort (!)  ein  vogelkundiger  Tierarzt aufgesucht  werden,  da eine  Kropfentzündung un-
behandelt zun Tod des Wellensittichs führen kann. Auf keinen Fall sollte selbst an dem erkrankten Vogel herumgedoktert werden.

Rupfen:

Unter dem Begriff   "Rupfen"  oder  "Rupfer" fasst  man die Vögel zusammen, die sich aus  Frustra-
tion  und  Einsamkeit  selbst die  Federn herausrupfen.  Oft  rupfen  diese  Vögel so lange, bis  sie
nicht  mehr f liegen können  oder bis  auf das  Kopfgefieder  sogar  vollkommen  nackt sind. Leider sind diese Vögel meist nur noch  schwer oder gar nicht mehr therapierbar,  es gibt allerdings auch Fälle bei denen der betroffene Wellensittich seine Federn wieder wachsen ließ sobald er in  einen Schwarm integriert wurde.  Durch das Leben im Schwarm ist es möglich,  dass die  Wellensittiche von dem  Drang zu rupfen abgelenkt  werden und durch das  Leben im  Schwarm und die  Teilnah-me am Sozialleben mit anderen Artgenossen die Fehlprägungen und psychischen Störungen  ver-arbeitet und später vollständig abgelegt werden können. Doch auch wenn sich ein Wellensittich in einem  Schwarm nicht  mehr erholt und ein Rupfer bleibt,  ist es wichtig,  dass er  weiter mit  Artge-nossen zusammenleben darf und nie wieder ein Leben in Einzelhaft fristen muss.