Lebensweise:

Die Heimat der  Wellensittiche  sind die  Halbwüsten, Gras-
und Trockensteppen  Zentralaustraliens. Die  kleinen Papa-
pageien leben in Gruppen  von bis zu  sechzig Artgenossen.
Diese Gruppen schließen sich  jedoch zu großen Schwärm-
en von vielen tausend Vögeln zusammen, wenn sie z.B. auf
Nahrungs- oder Wassersuche gehen.  Wildlebende Wellen-
sittiche  sind nicht  standorttreu  sondern  leben  immer dort,
wo sie   das  grösste  Angebot  an  halbreifen Gräsern, ihrer
Hauptnahrung,  vorfinden.  Sie brüten  erst  nach der Regen-
zeit, wenn das Nahrungsangebot  durch die  verschiedenen,
schnell wachsenden Gräser am höchsten und am  vielfältig-
sten  ist.  Ist  ausreichend  Nahrung  vorhanden,  brüten  die
Hennen bis zu dreimal unmittelbar hintereinander in Baumhöhlen  (Höhlenbrüter), vorwiegend in Eu-
kalyptusbäumen. Sobald die Jungen flügge sind, werden sie, solange bis sie eigenständig Nahrung
aufnehmen können, nur noch vom  Vatertier versorgt.  Diese genaue  Rollenverteilung ist deshalb so
wichtig, damit  sich die Henne der folgenden Brut- und Aufzuchtperiode widmen kann.
      

                                                                                                      
Fotos von Ingrid Schäfer
Aussehen:

Das eindeutig charakteristischste Merkmal des wildfarbenen Wellensittichs ist die Wellenzeich-nung auf dem Rücken  und den Flügeln. Wegen dieser  Wellenzeichnung  erhielt  er den wissen-schaftlichen  Namen 
Melopsittacus   Undulatus, was  soviel  wie "gewellter Singpapagei" (Melos (griech.)  = Gesang, Psittacus (griech.)  = Papa-gei,  Undulauts  (lat.)  =  Wellenlinie))   bedeutet. Sein Federkleid ist von sattgrüner Farbe, welche das Grün der Blätter imitieren soll und somit als Tarnung  vor Raubvögeln  dient. Die Maske (Ge-sicht bis Stirn) ist bei ausgewachsenen Wellen-sittichen Geld und  unterhalb mit sechs schwar-zen Kehltupfen  verziert. Bei  Küken und  Jungvö-geln reicht die  schwarze  Wellenzeichnung über den  Schnabel und  verschwindet  erst  nach der ersten Mauser im Alter von 3 bis 4 Monaten voll-
ständig. Über den Kehltupfen sitzt  ein tiefblauer Wangenfleck. Der Schnabel ist gelblich-beigefarben
und die Wachshaut hat  beim Hahn  eine blaue und bei  der Henne eine  weißliche bzw. leicht bräun-
liche  Wachshaut.  Während  der Brutstimmung  färbt  sich die  Wachshaut der  Henne  tiefbraun. Die
Schwanzfedern sind entweder blaugrün- oder dunkelblaufarben.