Xenophobie im Mai 2003...
Naters VS, 5. Mai 2003 Die Burgergemeindeversammlung verweigert in geheimer Abstimmung allen GesuchsstellerInnen jugoslawischer Herkunft das Schweizer Bürgerrecht. Von der Verweigerung politischer Rechte betroffen sind drei Familien, ein Paar und eine Einzelperson. Grosswangen LU, 8. Mai 2003 Die Gemeindeversammlung lehnt die Einbürgerungsgesuche von vierzehn Personen ab und stimmt nur den Gesuchen zweier jungen Frauen zu. Westschweiz, Anfang Mai 2003 An verschiedenen Orten taucht ein vierseitiges Flugblatt der Parti National Suisse (PNS) auf. Es ist adressiert "à nos concitoyens désemparés". Tuggen SZ, 18. Mai 2003 Die Stimmenden lehnen alle sieben Einbürgerungsbegehren ab. An diesem Wochenende werden im Kanton Schwyz von insgesamt 58 Gesuchen 39 abgelehnt. Die "Neue Luzerner Zeitung" schreibt: "Eingebürgert wurden alle Gesuchssteller aus Deutschland, Oesterreich, Grossbritannien, den Niederlanden und Angola, sowie bis auf zwei Ausnahmen alle italienischen Bewerber. Auch rund die Hälfte der türkischen und mazedonischen Bewerber wurden ins Bürgerrecht aufgenommen. Praktisch chancenlos blieben dagegen Staatsangehörige aus Serbien, Kroatien und Bosnien-Herzegowina. Von den rund zwanzig Gesuchen wurden lediglich in Lachen zwei angenommen - eines davon im zweiten Anlauf." Zürich, 21. Mai 2003 Radio 24 berichtet, dass die Leiterin der Denner-Filiale Witikon den schwarzen Asylbewerbern der nahelegenen Asylunterkunft Looren den Zutritt verweigert. Denner versetzt die Filialleiterin an eine andere Arbeitsstelle. Die Filialleiterin begründete das Zutrittsverbot mit Diebstählen, die Afrikaner begangen hätten. Genf, 28. Mai 2003 Die "Tribune de Genève" berichtet, dass im Vorfeld des G8-Treffens und der angekündigten Gegendemonstrationen in Genf viele Gerüchte herumschwirren, unter anderem auch, dass auf der französischen Seite der Grenze sich Tausende von Romas angekommen seien, die nur darauf warten würden, bis die Genfer Polizei genügend "beschäftigt" sei, damit sie dann in Ruhe die schönen Villen heimsuchen und ausräumen könnten. "Alles falsch", erwidert ein Polizeisprecher. Im Gegenteil, Untersuchungen hätten gezeigt, dass bei grossen Veranstaltungen in Genf, die Zahl der Einbrüche jeweils sinken würden.
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