Frühjahrstagung
der DPG in Bremen
Neueste Erkenntnisse aus Klima-,
Weltraumforschung und Radioökologie stehen im
Mittelpunkt der Frühjahrstagung der Deutschen
Physikalischen Gesellschaft (DPG), die
vom 21. bis 24. März an der Universität Bremen
stattfindet.
Ein besonderer Programmpunkt ist das
interdisziplinäre Symposium "Energie und
Umwelt", auf dem aktuelle Themen wie Reaktorsicherheit,
Treibhauseffekt oder Sonnenenergie
diskutiert werden. Insgesamt rechnen die
Veranstalter mit rund 300 Teilnehmern, auch aus
dem Ausland.
Ein öffentlicher Abendvortrag nimmt am 23. März
das Erdmagnetfeld unter die Lupe
- dieser magnetische Käfig schützt unseren
Planeten vor kosmischen Teilchenschauern. Erde
und Sonne leben in einer stürmischen Beziehung:
Explosionen auf der Sonne setzen Teilchenorkane
frei, die das Magnetfeld der Erde stauchen und
kneten. Fernsehübertragungen können dadurch
gestört und sogar Stromausfälle ausgelöst
werden. Mittlerweile überwachen zahlreiche
Raumsonden das Geschehen zwischen Sonne und Erde,
dennoch ist es weiterhin schwierig, das
"Weltraumwetter" vorauszusagen. Seit
jüngster Zeit fragen sich Wissenschaftler, ob
diese immer wiederkehrenden Sonnenausbrüche auf
lange Sicht das Erdklima beeinflussen - aktuelle
Befunde hierzu werden in Bremen präsentiert.
Das Tagungsprogramm des Fachverbands für
Extraterrestrische Physik reicht weiter von der
Planetologie über die Astronomie mit
Röntgensatelliten bis zur "Exobiologie".
Wie ist das Leben entstanden und könnte es sich
auch außerhalb der Erde entwickeln? Eine Antwort
darauf - zumindest einen Ansatzpunkt - hoffen
Exobiologen bei Mikroorganismen zu finden, die an
unwirtlichen Orten gedeihen: zum Beispiel in der
Umgebung heißer Tiefseequellen, in Salzseen oder
Gletscherspalten. Die UV-Strahlung der Sonne hat
die biologische Evolution wesentlich beeinflusst.
Dies gilt besonders für die frühe Geschichte
der Erde, als unseren Planeten noch keine
Ozonglocke abschirmte. Ähnliche Bedingungen
versucht man in Weltraumexperimenten
nachzubilden, über die in Bremen berichtet wird.
Solche Untersuchungen sind auch auf der
Internationalen Raumstation vorgesehen.
Der Transport von Radionukliden
in Luft und Boden steht auf der
Tagungsordnung des Fachverbands Strahlenphysik
und Strahlenwirkung - unter den Themen: eine
Untersuchung zum radioaktiven Gas Radon, das auf
natürliche Weise im Erdreich und vielen
Baumaterialien vorkommt. Die Tiefenströmung der
Ozeane, Spurenstoffe in der Erdatmosphäre sowie
das Ozonloch sind einige der Schwerpunkte, mit
denen sich die Fachsitzung Umweltphysik befasst.
Außerdem werden Studien aus der
Agrarwissenschaft vorgestellt, zum Beispiel über
die Reifung von Früchten und Gemüse.
Alle drei Fachverbände der Bremer Tagung
beteiligen sich am Symposium
"Energie und Umwelt", das am 23. März
stattfindet. Das Symposium umfasst ein weites
Themenspektrum - von der Reaktorsicherheit bis
zum Treibhauseffekt. Den Einführungsvortrag
hält Prof. Dr. Wolfgang Roether vom Institut
für Umweltphysik der Universität Bremen. Im
Rahmen des Symposiums sollen auch wirtschaftliche
Aspekte zur Sprache kommen. So wird der Leiter
der Schweizer Hochschulinitiative
"Novatlantis" über nachhaltige
Energiekonzepte sprechen.
"Wie ein tanzender
Derwisch - Erdmagnetische Variationen, ihre
Ursachen und mögliche Auswirkungen auf das
System Erde" lautet der Titel eines
öffentlichen Abendvortrags (Eintritt frei), am
Donnerstag, den 23. März. Die Veranstaltung
beginnt um 19:30 Uhr im Hörsaalgebäude der
Universität Bremen an der
Enrique-Schmidt-Straße (Großer Hörsaal).
Referent ist Prof. Dr. Karl-Heinz Glaßmeier von
der TU Braunschweig. Anlässlich der Tagung
findet eine Pressekonferenz statt, zu der
Journalisten herzlich eingeladen sind. Der Termin
ist am Dienstag, den 21. März, um 11:30 Uhr an
der Universität Bremen, FB 1 Institut für
Umweltphysik - Gebäude NW1 (hinteres Foyer, 1.
Etage) Kufsteiner Straße 1 28359 Bremen |