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  Die Frühlingsbräuche

Ostern war ursprünglich das Frühlingsfest zu Ehren der germanischen Licht- und Frühlingsgöttin, die im Angelsächsischen als Eastre bekannt war" (The Westminster Dictionary of the Bible). Im Neuen Testament gibt es keinen Hinweis auf die Beobachtung eines Osterfestes" (Encyclopædia Britannica).

Der Hase war die Begleitung der germanischen Göttin Ostara" (Funk & Wagnalls Standard Dictionary of Folklore, Mythology and Legend).

Eier sollen schon bei den Frühlingsfesten im alten Ägypten, Persien, Griechenland und Rom gefärbt und gegessen worden sein" (Celebrations).

Der Osterhut war ursprünglich ein Blumen- oder Blätterkranz. Der Kreis oder die Krone stand für die Sonne und ihren Weg am Himmel, der die Wiederkehr des Frühlings brachte." Die Neueinkleidung zu Ostern entwickelte sich, weil es als unhöflich und damit als unglückbringend angesehen wurde, wenn man die skandinavische Frühlingsgöttin (oder Eastre) in irgend etwas anderem als einem neuen Gewand begrüßte, denn die Göttin schenkte der Erde ein solches" (The Giant Book of Superstitions).

Ostergebäck: Es handelt sich dabei um einen heidnischen Brauch . . . Ihre jeweilige Licht- und Frühjahrsgöttin verehrten auf diese Weise die Ägypter, Chinesen, Griechen und die germanischen Völker des nördlichen Europa" (Dreimal Schwarzer Kater, R. Brasch).

Der Gottesdienst zum Sonnenaufgang findet seine Parallele in den Riten, die zur Zeit der Frühlings-Tagundnachtgleiche gepflegt wurden, wobei man die Sonne und ihre Macht, alles Wachsende neu zu beleben, willkommen hieß" (Celebrations).




Was sagen Lexika?

„Ostárâ, Eóstra [war] eine bei den westgermanischen Stämmen verehrte Licht- und Frühlingsgöttin . . . Die Übertragung der Licht- und Lebensfeier auf Christum, die Sonne des Lichts und des Lebens, konnte sich leicht vollziehen. Und da der heidnische und christliche Festtag der Zeit nach nahe aneinander lagen, konnte es wohl geschehen, daß letzterer im Volksmunde den Namen des ersteren überkam. . . . Die Vorstellung und der Brauch des Volkes zeigen noch eine Reihe von Tatsachen auf, die ebenfalls dem Heidentum entstammen" (C. Meusel, Kirchliches Handlexikon, Band 5, 1897, Seite 94).

„Überall jagen sie nach den buntgefärbten Ostereiern, die der Osterhase gebracht hat. Das ist nicht nur ein Kinderspiel, sondern ein Überbleibsel eines Fruchtbarkeitsritus, wobei die Eier und der Hase Fruchtbarkeit symbolisieren" (Funk & Wagnalls, Standard Dictionary of Folklore, Mythology and Legend, New York, Band 1, 1949, Seite 335).



Frühlingsfeste in CHINA:

Der Tagesspiegel stellt fest: "Nicht allein in Köln und München, sondern auch in Peking, Schanghai und Kanton gibt es ,tolle Tage': während in deutschen Landen der Karneval regiert, feiern die Chinesen drei Tage lang mit Vergnügungen aller Art ihr Frühlingsfest." Während dieser Zeit appellieren die chinesischen Zeitungen eindringlich an die Massen, es mit dem guten Essen und dem Alkoholkonsum nicht zu übertreiben. In der Tat leben die Chinesen dann gern über ihre Verhältnisse und machen mit Vorliebe große Einkäufe, wobei auch Feuerwerkskörper und Papiergirlanden meist nicht fehlen. Die Pekinger Volkszeitung verglich das chinesische Frühlingsfest mit dem deutschen Karneval. Der Karneval habe ursprünglich zum Verjagen des kalten Winters und zur Begrüßung des Frühlings gedient und kann "als Frühlingsfest der deutschen Bauern bezeichnet werden", meinte das Parteiblatt. Deutsche Nachschlagewerke führen den Karneval oder die Fastnacht auf alte Fruchtbarkeits- und Sonnenkulte zurück.



Frühlingsbrauchtum im Frankenland

In der Fränkischen Schweiz ist es üblich, Brunnen und dorfnahe Ouellen mit österlichem Schmuck zu versehen "Osterbrunnen". Neben die Brunnen werden Fichten- oder Birkenstämmchen aufgestellt, verziert mit phantasiereich bemalten Ostereiern oder bunten Bändern, Girlanden aus Fichtenreisig werden um die Brunnen gewunden. Dieser Osterbrauch ist darauf zurückzuführen, dass die Brunnen, aus denen die Dorfbewohner das Wasser geholt hatten, im Winter zugefroren waren. Im Frühjahr tauten die Brunnen wieder auf, und aus Freude und Dankbarkeit wurden die Brunnen geschmückt. Dieser Brauch ist schon sehr alt und hat sich in den letzten Jahren wieder sehr weit ausgebreitet.

Im gesamten mittelfränkischen Bereich kennt man auch den aus Teig gebackenen Hasen, der im Leib ein Osterei stecken hat. In Nürnberg und dem benachbarten Knoblauchsland kennt man das "Hosagärtla", ein fahrbarer Miniaturgarten aus grünem Holz, besetzt mit einem Osterhasen und drei bunten Eiern. Ferner ist es im Gebiet der ehemaligen Markgrafschaft Ansbach-Bayreuth üblich, zu Ostern einen Strauss Weidenkätzchen in die Wohnstube zu stellen und diese mit bunten Eiern zu behängen.

Auch ganz bestimmte Tänze werden zur Osterzeit getanzt. Der Bändertanz ist auch im Fränkischen überliefert und verbreitet, ebenso der Schwertertanz, letzterer vor allem im Rangau und in Hohenlohe, insbesondere um Dinkelsbühl und Rothenburg bis nach Uffenheim. Andernorts werden anstatt Schwertern Stecken oder Stäbe verwendet, die mit farbigen Lappen geschmückt sind. Meist steht zum Ende auf den Schwertern oder Stäben, die vom Kreis der Tanzenden in der Mitte zusammengefügt werden, einer der Tänzer und schwingt Schwert oder Stab um den Körper.

Der Maibaum ist hier weniger bekannt, dafür hat aber jedes Dorf seinen "Kärwabaum", d.h. Kirchweihbaum und zwar auch solche Dörfer, die nie eine Kirche besassen. Dieser "Kärwabaum" ist eine riesige Fichte oder Kiefer, die nur ganz oben noch eine kleine Krone behalten durfte. Unter dieser Krone hängt dann ein geschmückter Kranz. Schweinau, jetzt ein Vorort Nürnbergs, war früher ein selbständiges Dorf und gehörte zur Markgrafschaft Ansbach. Es feiert seine "Kärwa" immer Mitte Mai. Schweinau, selbst älter als Nürnberg, besass nie eine Kirche. Die Kärwabaumzeremonie war aber bereits im 14. Jahrhundert bekannt - ganz ohne Kirche. Das Aufstellen besorgten die sogenannten Kärwaburschen, die alle ledig sein mussten. Anschliessend wurde dann ein Schaf ausgetanzt, durch das sogenannte "Betzenaustanzn" (Betz = Schaf). Die Schweinauer Kärwa stammt unmittelbar von einem germanischen Frühlingsfest ab, wie verschiedene Heimatforscher herausgefunden haben. Heute ist Schweinau nach Nürnberg einverleibt. Die Kärwa findet noch immer statt. In anderen eingemeindeten ehemaligen Dorfschaften ist dies nicht anders.

Ein weiterer Nürnberger Tanzbrauch ist das "Schembartlaufen". Hier laufen Männer mit Spiessen im Laufschritt mit wechselnden Tanzschritten. An den Schuh- und Ärmelenden tragen sie kleine Glöckchen, die scheppern. Auch dieses Schembartlaufen geht auf einen alten kultischen Frühlingstanz zurück, der lange Zeit durch die Obrigkeit verboten war.
 
     
     
 

Ostern

 
     
 

  Auswahl der Feiertage

 
     
     
 

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