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Karfreitag

In den verschiedenen Teilen der Welt hat das Osterfest verschiedene Gesichter. Für viele ist Ostern ein höchst feierlicher Anlaß, eine Zeit zum Gebet, eine Zeit, in der man sich in Massen zu Gottesdiensten versammelt, und eine Zeit für Pilgerfahrten zu „heiligen" Stätten.

Für manche Männer auf den Philippinen ist die Karwoche (Mahal na Araw genannt) eine Zeit zur Selbstkasteiung. Obwohl die Kirche diesen Brauch mißbilligt, wird er von einigen, die öffentlich für ihre Sünden büßen möchten, immer noch gepflegt.

„Mehr als 8 000 Zuschauer, darunter amerikanische Soldaten und Touristen, versammelten sich an verschiedenen Orten überall auf den Philippinen, um die Kreuzigungszeremonien, die jährlichen Karfreitagsrituale in Asiens einzigem römisch-katholischen Land, zu beobachten", berichtete die japanische Zeitung Mainichi Daily News. Ein Mann, dem man zwei zehn Zentimeter lange Stahlnägel durch die Handflächen geschlagen hatte, schrie mit schmerzverzerrtem Gesicht: „Gott, vergib ihnen, was sie getan haben." In der Provinz Bulacan hing eine Gesundbeterin „sieben Minuten lang zitternd am Kreuz — ihre Füße und Hände waren mit Nägeln durchbohrt".

Im ganzen Land wurden mindestens 13 Menschen ans Kreuz genagelt. Außerdem peitschten sich Tausende von Büßern den eigenen Rücken mit Bambusdreschflegeln, „wobei Blut auf gutgekleidete Touristen spritzte". In der Zeitung hieß es: „Die römisch-katholische Kirche betrachtet diese Rituale mit Besorgnis." Aber es wurde auch bemerkt, daß sie „im 17. Jahrhundert von spanischen Bettelmönchen auf den Philippinen eingeführt wurden".


Frauen wallfahren auf den Philippinen zu „heiligen" Stätten, wo sie mit einem Taschentuch ein Christusbild berühren. Später legen sie das Taschentuch auf kranke Körperstellen in der Hoffnung auf Heilung.


In Guatemala beugt sich ein Quiche-Indianer im Gebet über ein paar Maiskolben. Mais ist das Hauptnahrungsmittel seines Volkes. Und die traditionellen Fruchtbarkeitsriten fallen in die Karwoche. Er erhofft sich durch Ostern eine reichliche Ernte.


In der Jerusalemer Altstadt sind eine ganze Reihe von Prozessionen unterwegs. Tausende von Gläubigen folgen am Karfreitag noch einmal den letzten Schritten Jesu. Eine Frau legt die mehrere hundert Meter lange Strecke auf den Knien zurück. Später besuchen die Pilger die Grabeskirche — erbaut über der traditionellen Grabstätte Jesu. Schwarzgekleidete Frauen salben unter Tränen die Grabplatte mit Öl und küssen sie. Doch nicht überall in dieser Stadt, deren Name „Besitztum des zweifachen Friedens" bedeutet, ist es so friedlich. Zur Aufrechterhaltung der Ordnung stehen tausend Polizisten bereit.


In Finnland halten die Bauern am Abend des Ostersamstags Ausschau nach Trollen — Wesen mit Zauberkraft, die unter den Viehherden und am Besitz allerlei Schäden anrichten. Man glaubt, daß es sich bei den Trollen in Wirklichkeit um eifersüchtige alte Frauen handelt, die um der Schadenfreude willen ihren wohlhabenderen Nachbarn Unglück bringen. Die Karwoche ist die geeignetste Zeit für ihr Unwesen. Abergläubische Finnen sind davon überzeugt, daß am Karfreitag und am Karsamstag die bösen Geister vermehrt in Erscheinung treten.


In dem Buch Seasonal Feasts and Festivals heißt es: „Offenbar erst gegen Ende des 4. Jahrhunderts wurden in Jerusalem Karfreitag und Ostersonntag als gesonderte Gedenktage begangen."


Was ist der Ursprung des Osterfestes
und der damit verbundenen Bräuche?
Die Catholic Encyclopedia sagt: „Eine große Anzahl heidnischer Bräuche, durch die die Wiederkehr des Frühlings gefeiert wurde, gingen auf das Osterfest über. Das Ei ist das Symbol des keimenden Lebens im Vorfrühling. . . . Der Hase ist ein heidnisches Symbol und ist schon immer ein Sinnbild der Fruchtbarkeit gewesen" (1913, Bd. V, S. 227). In der Encyclopædia Britannica wird erklärt: „Im Neuen Testament und in den Schriften der apostolischen Väter deutet nichts auf die Beobachtung des Osterfestes hin. Der Gedanke, daß gewisse Zeiten besonders heilig seien, war den ersten Christen fremd" (1910, Bd. VIII, S. 828).
Dr. Alexander Hislop schreibt über die Osterbräuche:

„Das allgemeine Brauchtum, das heute mit diesem Fest verbunden ist, bestätigt dessen babylonischen Ursprung zur Genüge. Die warmen Kreuzsemmeln am Karfreitag und die gefärbten Eier am Pascha oder Ostersonntag spielten bei den chaldäischen [babylonischen] Riten die gleiche Rolle wie bei uns heute."
In dem Buch The Two Babylons von Alexander Hislop heißt es: „Was bedeutet der Ausdruck Ostern überhaupt? Er ist kein christlicher Name. Man erkennt seinen chaldäischen Ursprung auf den ersten Blick. Ostern ist nichts anderes als Astarte, einer der Titel der Beltis, der Himmelskönigin, deren Name . . ., den Layard auf assyrischen Denkmälern fand, . . . Ischtar [ist]. . . . Das ist die Geschichte des Osterfestes. Das allgemeine Brauchtum, das heute mit diesem Fest verbunden ist, bestätigt dessen babylonischen Ursprung zur Genüge. Die warmen Kreuzsemmeln am Karfreitag und die gefärbten Eier am Pascha oder Ostersonntag waren bei den chaldäischen Riten genauso zu finden wie heute" (New York 1943, S. 103, 107, 108; vergleiche Jeremia 7:18).
Wir lesen in der Encyclopædia Britannica:

„Im Neuen Testament deutet nichts darauf hin, daß die Christen das Osterfest feierten. . . . Der Gedanke, daß gewisse Zeiten besonders heilig seien, war ihnen fremd."

 
     
     
     
 

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