Nein, es gibt keine Geschichten über die 23, C-64 User oder gelbe U-Boote.

Dafür aber etwas, das schon seit langer Zeit darauf wartet, gesagt zu werden.

Es ist kein Märchen, welches hier nun folgt oder gar der unfreiwillige Ausflug einer höchst sonderbaren Phantasie, sondern nicht weniger als die reine Wahrheit. Der wohlbekannte Streifen “23” ist der zweifelsfrei seichteste Versuch einer Auslegung der Klassiker Triologie “Illuminatus!” seit es Illuminaten gibt. Einem Pianisten eine Trillerpfeife als Klavier zu verkaufen scheint nicht halb so viel Talent zu erfordern, wie die Produktion dieses Filmes. Und diese Leistung muß man seinen Machern einfach zugestehen. Ansonsten ist der Film die spirituelle Beschneidung Robert Anton Wilsons ohne Anästhetikum - die Reduktion eines Genius von klarster multidimensionaler Scharfsichtigkeit auf einen zweitklassigen Seifenoperromancier, welcher seinem penetranten Drang nach Mitteilung durch Räuber und Gendarm Geschichten über ausgelutschte Intrigen zwischen bekoksten Rothschilds und Second Hand Che Guevaras in gelben U-Booten Luft zu machen versucht.

Man blicke doch nur mal auf die unzähligen, aber in ihrer Einfalt verbrüderten Internetableger des besagten Filmes (wie diese Seite), welche derzeit wie Pilze auf überdüngten Wiesen aus der digitalen Netzlandschaft sprießen. Teenager Liebeserklärungen an Karl Koch und pseudokaballistischer Symbolfetischismus ist es, was das Auge dort vorfindet. Man kommt aber doch nur schwerlich darum, sich durch den dort oftmals so zentral präsentierten additativen Zusammenhang der Zahlen 2, 3 und 5 eher an das runzelige Gesicht der alten Grundschullehrerin erinnert zu fühlen, als an die tiefen Einsichten eines Aleister Crowleys.

Ein Beweis für die krasse Virulenz der Dummheit ? Sicherlich. Aber es soll hier nicht dramatisch, sondern höchstens ein wenig differenzierter werden. Die Güte  des gedanklichen Korns, welches in den Mühlen des Bewußtseins gemahlen wird, ist maßgebend für das Brot der Erkenntnis, welches es später zu backen gilt. So kann der Bauer, welcher es mal essen wird, sich nicht beim Bäcker darüber beschweren, daß der Müller ihm sein schlechtes Korn abgenommen hat.

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Der folgende Text stammt aus einem chinesischen Glückskeks, den Pater Ouro von Borus während eines Spazierganges durch den Altenberger Wald in einer Wildschweinfutterkrippe entdeckte.

O welch grusliges Gespenst ist aufgeweckt worden und treibt nun seine unheiligen Späße in den Fluren der Neo-Assoziationskortexe der Generation X.

Heiliger John C., wenn du dies mitansehen könntest - vor lachendem Gebrüll würden sich deine Gedärme verknoten, ich verspreche es dir !

Es war das Geschrei der bedeutungslosen, aber präsenten Amateurwortakrobaten, welche am Finger lutschten, der da auf den Mond zeigt.

O weiser alter Laing, sie haben es ein weiteres Mal gemacht:
die Speisekarte verzehrt und einen Michelin geschrieben !

Welch grenzenloser Unfug liegt dieser Spezies doch auf ihren Schultern -
ein das Universum teilendes Damoklesschwert der Unwissenheit in der Scheide der Gewißheit über das Unwissen über ihre Unwissenheit.

O heiliger Robert, welcher du dir den zweiten Vornamen Anton selber gabest und Mordecai durch die Wälder der brillianten Literatur huschen ließest.
Würden meine Augen es nicht eigens sehen, es wäre genial wie ein Straussenei, welches von den 100 kreativsten Köpfen der internationalen Werbebranche ausgebrütet wurde.

Vater Timothy, nun schau, was sie aus den ingeniösen Visionen von einst gemacht haben. Einem aufgespießten Schmetterling in einem gläsernen Kasten wohnt mehr Lebendigkeit inne als den heutigen Zitaten Deiner Person !

Geliebter Greg, Dein goldener Apfel ist nun maschinell abgefüllter Kompott in den endlosen Regalen des Gedankensupermarktes. Sie haben den sakralen Krückstock im stinkenden Ofen ihres eigenen Stolzes und ihrer Verblendung verfeuert !

O Schande, O selige Freude !

Die letzten Ausläufer der Operation Mindfuck winken der unabwendbaren Heiligsprechung des Trivialen, ohne den notwenigen Weg des großen Leidens vorher gegangen zu haben, aufrichtig entgegen.

Könnt ihr denn nicht unterscheiden, zwischen Landkarte und Gefälle ? Laßt Euch nicht blenden von dem stechenden Glanz des seichten Geschwafels. Die illuminierenden Hunde sind wirklich GANZ wo anders begraben.

Habt einen schönen Tag.

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