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Schiffe: SY Tytheia SY Tomahawk (FIRST 45f5) (FIRST 45f5) Skipper: Günther Becherer Herbert Becha Co-Skipper: Walter Karnthaler Gerhard Seidl Crew: Rudolf Becherer Peter Porzer Helga Dirnbacher Helga Seidl Edith Becherer Ingrid Vesely Peter Dirnbacher Andrea Kalous Ernst Cerny Erwin MaderbacherTagebuchaufzeichnungen von Günter Becherer: 1. Tag: Übergabe des Schiffes durch den Eigner persönlich: diverse Mängel werden behoben: ein Scharnier (vom Salzwasser zerfressen) wird getauscht, der Herdrost wird provisorisch fixiert (und hält dann nicht), 4l destilliertes Wasser angefordert; das schmutzige Geschirr wird bemängelt. Laut Eigner ist das die erste Charter für dieses Jahr. Nicht ausreichend kontrolliert wurden oder konnten: Kühlschrank, Außenborder und Riemen, Segellatten, Tankinhalte (vertrauen auf die Charter-Gesellschaft???) Abendessen bei Wassili: gutes Essen, horrende Preise. 2 Tische zu 7 Personen. 2. Tag: (11h50) SE: Beim Losmachen vrtörnt sich eine Mooring-Leine in der Schraube - Walter geht tauchen Segeln bei wechselndem Wind zum Kap Sounion. Zwischendurch kleine Foto-Session (Tytheia filmt Tomahawk). Ankern in der Bucht Sounion (Pflug - Anker sind das letzte!). Besuchen den Poseidon -Tempel und warten auf den Sonnenuntergang. Danach geht die Mannschaft der Tytheia in die Taverne essen (Fisch, d.h. Doraden und Red Mullets), die Mannschaft der Tomahawk fährt zum Schiff zurück. (das Dinghi treibt ab, es wird mit Hilfe des zweiten wieder eingefangen.)
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3. Tag: (8h) SE: Bei auffrischendem Wind beginnen die Anker zu rutschen - die Felsen kommen immer näher, Anker auf, wir ziehen Kreise in der Bucht, bis das Geschirr abgewaschen und verstaut ist. Dann wird Segel gesetzt Richtung Kea: Tytheia nur mit Genua (gute Trimmung und Lage), Tomahawk mit 1. Reff und halber Genua (mehr Lage, aber eine Spur schneller) Wind bis 30Kn (7 BF). Dort Mittagspause vor Anker. Am Nachmittag Überfahrt nach Kythnos. Ankern in der Ormos Kolona länsseits miteinander vertäut. Schwimmen, Schnorcheln bei 21 C Wassertemperatur, gemeinsames Abendessen an Bord der Tytheia. 4. Tag: (9h50) SE: Die beiden Ankerketten sind 4 mal umeinander gewickelt (die Schiffe haben sich bei nahezu Windstille mehrmals um die beiden Ketten gedreht). Nach einer Stunde sind sie entwirrt (im Dinghi mit einem Anker an Bord um die andere Kette herumgefahren) Überfahrt nach Syros: Tytheia 2.Reff und volle Genua, Tomahawk 1. Reff und ¾ der Genua: nach mühseliger Trimmung kann die Tytheia 5 härter am Wind fahren als die Tomahwk (bei gleicher Geschwindigkeit), beide Schiffe lassen sich aber sehr gut am Wind segeln. Die Luvgierigkeit der Tytheia ist mit dieser Segelkombination fast weg. Gegen Abend aufkreuzen nach Phoinikas (Syros) bei Winden von 20 - 28Kn: Die Insel als Wind- und Wellen - Schatten bzw. deren Beugung machen sich stark bemerkbar. Auf der Tomahawk sind die Wenden schon schnell und präzise. Wegen Platzmangel am Pier werden Mooring-Bojen und Dinghi benutzt. Gelage mit 14 Personen an einem Tisch, Retsina und grauslicher Hauswein. 5.Tag: (9h45) SE: Die Wassertanks der Tomahawk sind leer, obwohl die Tankanzeigen noch voll anzeigen. Beim Tanken stellt sich heraus, daß zwei der 4 Tanks nicht zu füllen sind (Entlüftung?) Überfahrt nach Mykonos mit Motor (Wind 4Kn) bei spiegelglatter See und glühender Sonne. Anlegen im Hafen unmittelbar hinter der Fähre (der Anker liegt fast unter ihr) Die Wassertiefe und die Felsen am Heck sind ziemlich besorgniserregend. Gelage in einer netten Taverne mit Mavrodavne, Retsina und Demestica. Danach eine kleine Party in Katerina's Bar und Abschluß in der Seven Sins (gute Musik). Zwischendurch Feuerwerk am Hafen.
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6.Tag: (9h30) Wassertanken für die Tytheia. Abfahrt nach Delos (Wind 7Kn) mit Motor. Ankern im Kanal in Luv der felsigen Küste. Geplanter Aufenthalt 1-2 Stunden zum Besichtigen der Ruinen von Delos. SE: (10h) Der Außenborder des Dinghis der Tomahawk stirbt mitten im Kanal ab, die Tomahawk muß ihm nachfahren und einfangen (ein Mann mit zwei Riemen ohne Dollen ist chancenlos).Erst eine Stunde später hält der Anker einigermaßen, die Tomahawk macht zusätzlich längsseits der Tytheia fest. Alle Mann der Tomahawk verlassen das Schiff, Auf der Tytheia bleiben 3 Mann Ankerwache, der Wind hat aufgefrischt auf 15Kn. Zur vereinbarten Zeit kommt niemand zurück, Wind hat inzwischen 22Kn erreicht, der Seegang ist 3-4; Die beiden Schiffe bewegen sich heftig. (14h) der Wind frischt auf: 25Kn. Die Ankerkette der Tomahawk ist nicht gespannt (hält der Anker noch?) die Ankersicherung der Tytheia (8mm) ist überlastet und reißt. Winddruck und Wellen reißen die Ankerkette der Tytheia Stück um Stück aus der Winsch. Durch die heftigen Bewegungen der Schiffe reißt nun auch die hintere Vertäuung zwischen den Schiffen, es kommt zu einer Berührung der Relings am Bug, die dabei beschädigt werden. Inzwischen sind die UW-Felsen hinter der Tomahawk nur noch 2m entfernt. Ein Mann steigt über, um das Schiff mit Motorkraft von den Felsen freizuhalten; die Schiffe werden getrennt und die Tytheia lichtet den Anker, um das Dinghi der Tomahawk, das mit Herbert und Walter und ausgefallenem Motor schon wieder abtreibt, einzufangen. Alle Manöver gelingen! Das Dinghi wird in Luv der Tomahawk abgesetzt, Herbert kann an Bord klettern. Mit zwei Mann an Bord kann der Anker gelichtet werden und das Schiff den gefährlichen Platz verlassen. Danach Erholungspause südl. Rineia, nachmittags Butterfly vor dem Wind (23Kn) nach Paros. Ankern in der Bucht bei Paros, längsseits liegen (diesmal mit Heckanker. Gemeinsames Abendessen an Bord (Thyteia lädt ein zu Grenadiermarsch) 7.Tag: (9h) Vormittags Streifzüge durch die Stadt Paros und einkaufen. (Wind 22Kn). Mittags Gyros (Takeaway), danach ablegen in Richtung Siphnos. 2.Reff Butterfly, später bei 15Kn Wind ausreffen. Ankern in stiller Bucht im Süden von Siphnos. Gemeinsames Abendessen an Bord der Tomahawk ( Beppo tischt auf: Hühnersuppe, Lamm) 8.Tag: (9h) SE: Die Tomahawk kann den Motor nicht starten. Tests ergeben , daß die Batterien kaputt sind und trotz Umschalter elektrisch nicht zu trennen sind. Mit 4l dest. Wasser von der Tytheia können die beiden Batterien fast gefüllt werden. Trotzdem muß auch eine Batterie mit der Tytheia getauscht werden, damit genug Strom für den Starter da ist. Am Abend ist die Batterie, in der 3l Wasser gefehlt haben, trotz 8 Stunden laden immer noch ohne Ladung. Um 10h15 wird endlich Kurs auf Pholegandros genommen. 4 Kn Wind und glatte See. Wegen der Batterien müßten wir sowieso motoren. In Pholegandros Mittagspause mit Schwimmen und Wasserball, Spargelrisotto. Danach Kurs auf Ios. Beim Hafenamt werden die Schiffspapiere der Tytheia einbehalten, da der Chartervertrag fehlt (nachdem dieser in einem dicken Block gefunden wird und 600Dr Hafengebühr für jedes Schiff bezahlt sind, werden sie wieder ausgehändigt). Abendessen in einer netten Pizzaria, Dachterrasse. Danach 7 Mann in der Slammer Bar (7 Leibchen) und noch kurz in die Disco. Beim Öffnen einer Bierflasche im Hafen etwa 4h früh schneidet sich Herbert tief in die Hand. 9.Tag: (9h) Um 14h20 wird Kurs auf Santorin genommen. Außerhalb der Bucht bis 10Kn Wind und glatte See. Thyteia segelt, Tomahawk motort und hat bald am Ende 1 Stunde Vorsprung. Einfahrt in den riesigen Krater bei tiefstehender Sonne. Festmachen unterhalb Thira, Bugleine zu einer Riesentonne, Heckleinen zum Pier. 5 Schiffe sind wie Käseeckchen aufgereiht. Mit Seilbahn oder Maultier wird man für 800Dr zur Stadt hinaufbefördert, einige gehen auch zu Fuß. Abendessen auf Terrasse (eisig kalter Wind) mit Decken und Pullover.
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10.Tag: SE: das Wasser auf der Tytheia ist plötzlich weg. (Am Vortag waren die Tanks noch halbvoll?) Am Vormittag Wasser tanken, dann Rundfahrt über Santorin. Mittagessen: Fisch in einer Taverne bei Akrotiri (Akrotiri war montags geschlossen), Nähe Red Beach. Danach Oia (ganz im Norden). Um 17h ablegen von Thira spazierenfahren im Krater (um die 1956 entstandene Lavainsel) um 20 Uhr ankern südl. Akrotiri, vorbereiten der Nachtfahrt. Um 21h Anker auf nach Astypalaia, geplante Ankunft zum Sonnenaufgang. Auf der Tytheia 2 Schichten: Walter navigiert am Abend, Günther navigiert in der Früh. 11.Tag: ab 3h früh diesiges Wetter, keine Sterne mehr, feucht und kalt. Bis auf eine Fähre auf Gegenkurs ist kein einziges Licht zu sehen. Um 5 Uhr früh steigt eine schmale Mondsichel auf (1 Tag vor Neumond). Wir erreichen den letzten Wegpunkt unserer Nachtfahrt genau mit dem Sonnenaufgang über einer Insel. Anlegen in Astypalaia um 6h45, alles ist noch ruhig. Wir legen uns längsseits an den Pier. Für diesen Tag werden keine Fähren mehr erwartet. Wasser ist gratis. Nach dem Frühstück gehen die meisten spazieren. Beppo kauft Langusten, Peter und Helga für Pizza. Um 13h ablegen und Kurs auf Ormos Agriliti. Dort wird geankert, Peter und Rudi bauen einen kleinen Pizzaofen, die anderen schwimmen. Am Abend gibt es Als Vorspeise Langusten gegrillt und danach Pizzi aus dem selbst-gebauten Ofen. Spätnachts kehren die letzten zu den Schiffen zurück, Müll und Reste werden erst am nächsten Morgen bei Tageslicht beseitigt. 12.Tag: (8h30) Aufräumen, dann Anker lichten Richtung Nisyros. (15h50) anlegen in Mandraki, 10min später schon im Bus zum Vulkankrater unterwegs (10000Dr für alle). Dort bewundern wir die kleine Schwefel-Geysire, und den Krater voller Schwefelwasserstoff. Nach der Rückfahrt ablegen in Richtung Paloi (besser geschätzter und ruhigerer Hafen). Abendessen in einer ausgezeichneten und sehr griechischen Taverne im Hafen. 13.Tag: (10h) SE: Anker der Tomahawk ist in einer enormen Kette verfangen. Durch unterfangen der Kette bekommt sie den Anker schnell wieder frei. Auf der Überfahrt nach Symi: Spi-(Genua-) Baum ausprobiert, Foto- und Video- Aufnahmen von einigen Manövern bei auffrischendem Wind. Am Steuer sind Peter und dann Walter (Walter fährt ein paar nette Halsen). Nachdem am Himmel ein kreisrunder Regenbogen rund um die Sonne zu sehen ist, Abbruch der Manöver und direkter Kurs auf Symi (Ormos Panormitis). Bei der Einfahrt in die Bucht werden wir mit einem Glockenschlag begrüßt (sehr nett!), mangels Crewflagge ist keine schnelle Antwort per Flaggensignal möglich. Dafür ankern wir unter Segeln (sehr hübsch gelungen). Zum Zusammenlegen der beiden Schiffe ist allerdings dann doch der Motor nötig. An diesem Essen gibt es Essen an Bord: Kartoffelpuffer. Dabei geht der Tomahawk das Öl und der Tytheia das Gas aus, doch gemeinsam gelingt es, alle Puffer zuzubereiten und zu vertilgen (nur Helga D. und Peter P. flüchten in eine Taverne). Danach steigt an Bord der Tomahawk eine Party, während auf der Tytheia zum ersten und einzigen Mal auf diesem Törn die Tarockkarten ausgepackt werden. (Ernst und alle Becherer)
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14.Tag: (9h30) SE: Günther verliert beim Sprung ins Wasser seine Brille. Eine halbe Stunde tauchen Herbert, Walter und Günther. Adlerauge Walter findet die Brille schließlich im Seegras. Bei schwachem Wind und aufkommender Bewölkung fahren wir die letzten 20sm nach Rhodos, während der Fahrt wird gepackt und die Küche geleert. Um 14h legen wir im Hafen Mandraki an einer für Vernicos freigehaltenen Stelle an. Die Tomahawk beginnt mit dem Check-Out. Die Gründlichkeit der Vernicos-Leute ist beängstigend, ein Taucher inspiziert das Unterwasserschiff, der Motor wird in allen Gasstellungen geprüft. Sie finden eine gebrochene Segellatte. Der Eigner der Tythia will das Boot selbst übernehmen und wird erst für 18h erwartet. Tatsächlich kommt er erst um 21h30, durch das Hin und Her verlieren wir viel Zeit für Rhodos. Schließlich gehen wir jedoch ein letztes Mal gemeinsam essen. Irgenwo in der Altstadt, eine hübsche, touristische (sprechen Deutsch, haben Weißbier) Taverne. Großes Abschiednehmen von Schiff und Urlaub. Nur Günther und Walter sind noch nervös wegen des Check-Outs. Dieser wird aber nach ihrer Rückkehr zum Schiff um 10h15 mangels Licht auf den nächsten Morgen verschoben (wzew). 15.Tag: (6h30) der Eigner der Tomahawk ist nun auch da. Großes Getue wegen der vertauschten Batterien. Der Eigner der Tythia kommt um 7h zum endgültigen Check-Out. Für die beschädigte Reling und die Mooringleine in Kalamaki will Vernicos 3000 ATS, für den kaputten Autopiloten soll nichts refundiert werden. (mit dem Hinweis, wir hätten das sofort melden müssen). Schließlich einigt man sich auf 1000ATS mit Quittung. Damit ist alles erledigt, mit 5 Taxis fahren wir zum Flughafen. (¾ Stunde früher als geplant). Der Flug Rhodos-Athen hat genauso viel Verspätung, der Flug Athen-Wien zum Glück noch mehr. (kein Gepäck geht verloren, an Bord ein üppiges Mahl) ENDE
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