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zum vorherigen Monatzurück zum Monatzum nächsten Monat  - 06.02.98 - Radio PSR 
 
Radio PSR ohne Aushängeschild "Böttcher & Fischer" - Moderatoren
blödeln zur besten Sendezeit bald bei der Konkurrenz
    Als die Uhren am Freitag morgen in Sachsen 06.00 Uhr zeigten und beim privaten Hörfunksender Radio PSR das Moderatoren-Duo Böttcher & Fischer nicht wie gewohnt auf Sendung ging, war die Fangemeinde mehr als verwundert. Was sich am Abend zuvor im Leipziger Funkhaus des ersten privaten Hörfunksenders in Sachsen wie ein Lauffeuer verbreitet hatte, erfuhren die Hörer nicht: Das beliebte Moderatoren-Paar verläßt PSR und geht zur Konkurrenz. Ab 1. April werden Thomas Böttcher und Uwe Fischer von 06.00 bis 09.00 Uhr bei Antenne Sachsen "blödeln".
    Obwohl für viele der Hörer Radio PSR und Böttcher & Fischer zusammengehörten wie ein Schuh zum anderen, will die Chefetage dort offenbar nichts von einem Schlag ins Kontor oder gar von Image- oder Profilverlust wissen. "Wir werden jetzt mit etwas viel Besserem auf Sendung gehen", versprach PSR-Sprecher Dirk van Loh. Ob Thomas Böttcher und Uwe Fischer, die am Freitag nicht zu erreichen waren, gekündigt worden sind oder von sich aus den Sender verlassen, wollte van Loh nicht sagen. Das sei auch im Interesse der Moderatoren, war die knappe Antwort. Er könne nur hoffen, daß Antenne Sachsen keinem Trugschluß erliege, wenn der Sender hoffe, auf diese Weise Hörer abziehen zu können, sagte der Sprecher des nach eigenen Angaben meistgehörten Privatsenders in den ostdeutschen Bundesländern und Berlin.
    Möglicherweise behalten ja auch diejenigen recht, die schon länger prophezeien, daß Böttcher & Fischer mit ihren Blödeleien und ihrer Moderation im Boulevard-Stil der Atem ausgehen könnte und sie niemand mehr hören wolle. Selbst in den eigenen Reihen bei den Journalisten von Radio PSR sollen sie nicht unumstritten gewesen sein, wenn es um die Frage ging, ob der Hörer in erster Linie mit Spaß oder mit seriöser Information unterhalten werden solle. Antenne Sachsen wähnt sich indes als klarer Sieger des Wechsels und glaubt an einen Verlust für Radio PSR. Geschäftsführer und Programmdirektor Norbert Seuss sprach von einem "Glücksfall", daß die beiden "exzellenten Radio-Entertainer" ab 1. April über seine landesweiten Frequenzen zu hören sein werden. Der Sender hoffe natürlich, einen Teil der riesigen Fangemeinde der Moderatoren, die auch mit einer eigenen Bühenshow durch das Land ziehen, als Hörer für Antenne Sachsen gewinnen zu können.
    Seuss betonte aber, daß Antenne Sachsen die beiden Moderatoren nicht abgeworben habe. Er kenne jedoch Uwe Fischer schon sehr lange. Irgendwann sei die "konkrete Anfrage" von den beiden gekommen. Die zwei seien so gut, daß an ihrem Moderatorenstil, dem Umgang mit den Hörern und ihrem Humor nicht "herumgedoktert" werden müsse, sagte Seuss. Antenne Sachsen, das im Logo den Slogan "Der beste Mix aus Oldies und Hits" trägt, will weiter nach vorn und mit Böttcher und Fischer an Profil gewinnen. Die Moderatoren lösen "Christiane und Bernd" ab, die bisher in der für den Hörfunk wichtigsten Tageszeit zwischen 06.00 und 09.00 Uhr auf Sendung waren. Weder die "Wetterfee" noch Bernd würden dem Programm verloren gehen, sagte
    Seuss. An welcher Stelle sie künftig eingesetzt werden, ließ er aber offen.
    Bleibt die Frage, ob die Hörer dem Sender oder den Moderatoren die Treue halten werden. An Böttcher & Fischer schieden sich von Anfang an die Geister. Für die einen waren sie schon bald Kult, witzig und originell. Andere fanden ihren Humor primitiv und zum Teil unter der Gürtellinie und konnten über ihre Witze nur selten lachen. Wer am Ende lacht, muß sich also erst noch erweisen.
    Quelle: adn/Angela Meier
 
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