-----------------------------------------
INDEX 

 

THAUROS VERLAG  schon 20 JAHRE ein Brücke

 
 The rail and road routes over the Great Belt. (photo: Øresundskonsortiet) 
 Die Brücke über die Grosse Belt (1998).
  Brücken 
          verbinden entfernte Ufer, 
          helfen über tiefe Gräben hinweg, 
          führen über reißende Wasser, 
          kürzen weite Wege ab, 
          bringen Getrennte zusammen. 
.
          Brücken 
          schütten Gräben nicht zu, 
          ebnen Unterschiede nicht ein, 
          schaffen Hindernisse nicht weg, 
          erkennen Trennendes an 
          und ermöglichen dennoch Begegnung. 
.
          Über Brücken kann man gehen, 
          Brücken kann man bauen. 
.
          Peter Ganzert 
 
 

Thauros Verlag bietet Sie schon 20 Jahre "Bücher zum Leben" mit  Thauros-Verlag Buchgestaltung
 
Christian Schneider, juni 1998,

Als ich Friedrich Weinreb das erste Mal sprechen, das heisst, erzählen hörte, ahnte ich, dass in diesem Redefluss auch Bücher schlummerten, die es aufzewecken galt. Die alte Welt von Literatur, Kunst, Philosophie und Geisteswissenschaften, in der ich aufgewachsen, heimisch und tätig war, hatte für mich ihre grossen Verheissungen verloren, war im Untergehen, am Ende; die neue Welt eilte mir im >> Traumleben << entgegen, Kapitel für Kapitel, Band für Band neue Horizonte eröffnend, ungeahnte Weiten und Tiefen des Lebens, alles Frühere aus der alten Welt umfassend, aber neu geordnet und wie durchsichtig. Und das neue Lebensgefühl, unerklärlich, äusserte sich in neuen Klängen, neuen Bildern: >> Im Traum hab ich mich schwarz gesehn <<.
    Das waren die Ausgangspunkte vor zwanzig Jahren. Sie führten, Jahr um Jahr neue Welten entfaltend, Wortwelten, Bildwelten, zu Dieter Francks >> Zeichen aus dem Nichts <<, Emil Wachters >> Biblischen Porträts << und Roland Peter Litzenburgers >> Kreuzweg <<. Wovon Weinreb träumte, was er mit seinem Erzählen verwirklichte: >>Israels Öffnung zur Welt <<, kam, mit anderer Stimme, durch Walter Herz zu Wort: >> Unbekanntes Judentum <<. Und dann, radikal im besten Sinnen, kompromisslos und kantig: die Essays von Uriel Birnbaum, eine Provokation des europäischen Bildungs-, Kultur- und Literaturkanons, wie sie perspektivenreicher, weil aus schöpferischem Widerspruch genährt, kein anderer in unserem Jahrhundert formulieren konnte.
    Schon als Kind habe ich von Büchern geträumt, die den Leser zum neuen Columbus machen, der sein Zeitalter der entdeckungen erlebt. Der Leser, wenn er es denn wagt, als Autor: Hören und Sprechen, Lesen und Schreiben, Empfangen und Überliefern im unerschöpflichen Beziehungsgeflecht dieser Bücher.
    Weinrebs autobiographische Werke versagen sich dem Zuschauer in uns; sie aktivieren vielmehr unser eigenes Lebensmuster, weil Leben hier als ewiges Leben erlebt und erzählt wird. Mit den >> Langen Schatten des Krieges << hat Weinreb eine Zeit-Geschichte geschrieben, die den Nazialbtraum deutet. Lektüre als Grenzfall, ein >> gefährliches Buch << nennt es der Autor, so geschrieben, dass der Leser aus seiner beqeumen Zuschauerhaltung formlich herausgerissen wird und sich unausweichlich mit seiner eigenen Lebensweise konfrontiert sieht, die einem solchen Drama von Verfolgern, Verfolgten und der grossen Masse unbeteiligter Beteiligter neben vielen anderen Faktoren vielleicht sogar hauptsächtlich zugrundeliegt. Mit 2578 Seiten ist dieses dreibändige Werk das grösste verlegeriche Unternehmen unseres kleines Hauses, zugleich auch eine alle Lebensbereiche umfassende Enzyklopädie des menschlichen Verhaltens: eine Fundgrube für Selbsterfahrung.
    >>  Der biblische Kalender << will in seinem Kommentarteil eine Art Summe jüdischer Überlieferung bieten, während die für jeden Tag erzählte chassidische Geschichte die biblischen Zeit- und Lebensmuster des Tages auf einer anderen Windung der Spirale im vielschichtigen Kleid des Erzählens ausfaltet. Das kühne Unternehmen war auf zwölf Bände angelegt, und mit welcher Begeisterung und Hingabe Friedrich Weinreb zu Werke ging, lässt sich am kostbaren Vermächtnis der vier erschienen Bände - exakt dreieinhalb Monate oder 103 Tage umfassend - erlesen, erleben, jedes Jahr von neuem und jedes Jahr überraschend Neues. Und es hat sich gefügt, dass mit dem >> Buch von Zeit und Ewigkeit. Der jüdische Kalender und seine Feste << und  >> Das jüdische Passahmahl und was dabei von der Erlösung erzählt wird << tiefgehende und umfangreiche Bearbeitungen biblischen Zeiterlebens vorliegen, die über das Fragmentarische der Kalenderreihe hinwegzutrösten vermögen.
    Als Eckstein, noch zu Lebzeit mit dem Autor konzipiert, trägt >> Schöpfung im Wort << das in zwanzig Jahren errichtete Buchgebäude. Der ungekürzte >> Bauplan << lässt unverkürzt die subtilen Wege der Annäherung miterleben, die zum Durchbruch eines alles Bisherige umwälzenden Bibelverständnisses geführt haben. Eine ungeahnte Erweiterung dieses neuen Verständnisses brach sich mit  >> Innewelt des Wortes im Neuen Testament << Bahn, der hoffentlich bald eine wiederum sehr überraschende Erweiterung mit der Textfassung von Weinrebs mehrjähriger Besprechung des Markus-Evangeliums folgen wird.
    >> Weinreb Tontext Bibliothek << heisst die neue Reihe, die mit >> Vor Babel << und >> Psychologie de Sehnsucht << schon markante Akzente gesetzt hat und mit dem Markus-Evangelium einen grossen abgeschlossenen Vortragszyklus in der Textfassung präsentieren wird.
    Die Neuausgabe von >> Buchstaben des Lebens << erwies sich als Glücksfall; nach >> Zahl, Zeichen, Wort <<, dem Spitzenreiter, ist es das meistgekaufte und wohl auch am meisten gelesene Buch Friedrich Weinrebs. Mit dazu beigetragen hat die seit 1993 sowohl live als auch unter Verwendung eines Tonbandmitschnitts gezeigte Audiovision >> Buchstaben des Lebens <<, eine Produktion des Thauros Verlages (Buch: Christian Schneider, Regie: Helge Heynold). Bilder zum hebräischen Alphabet, vor allem von Dieter Franck, Texte, vor allem von Friedrich Weinreb, und Musik von Eckhart Liss, Querflöte, und Gerhard Klink, Kontrabass, bringen die Welt der jüdischen Überlieferung, wie sie Weinreb für unsere Zeit neu erschlossen hat, dem unmittelbaren Erleben nahe. >> Es ist wie ein Eintauchen in eine andere Welt. Zurück zu den Würzeln des Lebens, zu den Quellen der Weisheit <<, war in einer Besprechung der >> Rheinpfalz << anlässlich der Uraufführung in Ludwigshafen/Rhein zu lesen.
    Ohne die vielen begeisterten Leser und treuen Kunden, die die Bücher weiterempfehlen oder vorzugsweise Bücher des Thauros Verlages als Geschenke wählen, ohne die grosszügigen Zuwendungen einiger Personen und namentlich der Friedrich Weinreb Stiftung wäre das unablässige Wachsen des Weinreb-Bücherberges nicht möglich. >> 20 Jahre Thauros Verlag << ist ein guter Anlass, allen Lesern und Förderern unserer Bücher für ihr Engagement zu danken.
 
 

Bitte bestellungen direkt bei der Thauros Verlagsbuchhandlung :
Postfach 1141
D-88168 Weiler im Allgäu
Deutschland