Kollision:
Beinahe-Zusammenstösse von Flugzeugen in Zürich und Genf
geklärt
BERN - Drei Fast-Zusammenstösse in der Luft im März und
April 2003 sind geklärt. Dabei kamen sich in Zürich in drei
Fällen zwei Flugzeuge und in Genf in einem Fall ein
Helikopter und ein Flugzeug zu nahe.
Am 21. März 2003 kam es auf dem Flughafen Zürich beinahe zu
einer Kollision, weil ein Jumbo der South African Airways
wegen Missverständnissen ohne Erlaubnis startete. Keines der
drei Mitglieder der Cockpit-Besatzung habe bemerkt, dass die
vermeintliche Startfreigabe nicht der Boeing 747, sondern
einer ebenfalls startbereiten Embraer der Swiss gegolten
habe, hält das Büro für Flugunfalluntersuchungen (BFU) in
seinem Bericht fest.
Ein zweites Missverständnis ereignete sich bei der
Flugverkehrsleitung: Sie bemerkte nicht, dass nicht die
Embraer, sondern der Pilot des Jumbos die vermeintliche
Starterlaubnis quittierte.

Embraer der Swiss
Jumbo der South
African Airways
Zu einem weiteren Fast-Zusammenstoss nördlich des Flughafens
Zürich kam es am 26. März 2003. Der Pilot einer für
Landvermessungen eingesetzten Pilatus PC-6 hatte laut dem
BFU-Bericht vorübergehend die geografische und räumliche
Orientierung verloren, trotz guter Sichtverhältnisse.
Die Maschine kam deshalb einem Ambulanzjet der Swiss Air
Ambulance, der sich im Landeanflug auf Zürich befand,
gefährlich nahe. Dessen Piloten bemerkten die PC-6 und
wurden gleichzeitig vom Flugverkehrsleiter gewarnt. Sie
reduzierten ihren Sinkflug, um die Maschine auf Sicht zu
überfliegen.

Pilatus
PC-6 Ambulanzjet
der Swiss Air Ambulance
Am 24. April 2003 kamen sich ein in Dübendorf ZH gestarteter
Tiger-Kampfjet der Schweizer Luftwaffe und eine mit acht
Personen besetzte Pilatus PC-12 gefährlich nahe. Das
Kollisionswarnsystem dieser Maschine machte den Pilot auf
die Militärmaschine aufmerksam.
Laut BFU-Bericht war die Flugverkehrsleitung in
Zürich-Kloten von der zuständigen Stelle nicht über die
Aktivierung der Koordinationsstelle zwischen militärischen
und zivilen Flügen informiert worden.

Tiger-Kampfjet der Schweizer Luftwaffe
Pilatus PC-12
In der Nähe des Genfer Flughafens näherten sich am
15. Februar 2003 ein Privatflugzeug und ein Helikopter
einander bis auf rund 60 Meter, wie das BFU in einem
weiteren Bereicht festhält. Der Pilot war bei schlechtem
Wetter im Sichtflugverfahren unterwegs.
Die Flugverkehrsleitung in Genf stellte fest, dass sich die
in Richtung Jura fliegende Maschine dem Genf anfliegenden
Helikopter nahe kam. Um eine Kollision zu verhindern, wies
sie den Piloten des Helikopters an, rasch zu sinken.