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studiolo Steinbearbeitung von Quadermauerwerk:
Friederich, Stufe II
Inhalt

Friederich Abb. 19 aStufe II:

Die Glattfläche als Werkzeug des Steinmetz kommt schon im 11. Jahrhundert zur Anwendung und wird ab Anfang des 12. Jahrhunderts das Hauptwerkzeug der Romanik. Das beidhändig geführte Hiebwerkzeug wird - ähnlich wie in der Stufe I der Zweispitz - in ungeordneten Schlägen über die Bosse geführt. Ein systematisches Überlagern von Werkzeughieben ist der Stufe II fremd. Der Randschlag als wichtige Orientierungshilfe für die ebene Abarbeitung des Quaderspiegels bleibt weiterhin sehr schmal.

Charakteristisch für die Glattfläche sind die Hackspuren, an denen man die Breite der Werkzeugschneide ablesen kann. Das starke Ausbrechen der Hiebrillen entlang einer Spur, wie sie für Spitzeisen und Zweispitz bezeichnend sind, ist bei der Glattfläche nicht so stark ausgeprägt. Auch die Tiefe der Hackspuren ist regelmäßiger. Die Werkzeugspuren zeigen, daß der Arbeitsvorgang oft zweiphasig ist. Zunächst die Abspitzung, dann die Abflächung, wobei tiefergehende Hiebe der Abspitzung als Löcher im Quaderspiegel stehen bleiben. Für diesen zweiteiligen Arbeitsgang verwendete man die Spitzfläche als Kombinationswerkzeug.

Der nächste Entwicklungsschritt - nach Friederich die Stufe III - zielt auf die Verfeinerung der Oberfläche und die regelmäßigere Werkzeugführung ab.


E-Mail 28.09.98 10:48