Stufe II:
Die Glattfläche als Werkzeug des Steinmetz kommt
schon im 11. Jahrhundert zur Anwendung und wird ab Anfang
des 12. Jahrhunderts das Hauptwerkzeug der Romanik. Das
beidhändig geführte Hiebwerkzeug wird - ähnlich wie in
der Stufe I der Zweispitz - in
ungeordneten Schlägen über die Bosse geführt. Ein
systematisches Überlagern von Werkzeughieben ist der
Stufe II fremd. Der Randschlag als wichtige
Orientierungshilfe für die ebene Abarbeitung des
Quaderspiegels bleibt weiterhin sehr schmal.
Charakteristisch für die Glattfläche sind die
Hackspuren, an denen man die Breite der Werkzeugschneide
ablesen kann. Das starke Ausbrechen der Hiebrillen
entlang einer Spur, wie sie für Spitzeisen und Zweispitz
bezeichnend sind, ist bei der Glattfläche nicht so stark
ausgeprägt. Auch die Tiefe der Hackspuren ist
regelmäßiger. Die Werkzeugspuren zeigen, daß der
Arbeitsvorgang oft zweiphasig ist. Zunächst die
Abspitzung, dann die Abflächung, wobei tiefergehende
Hiebe der Abspitzung als Löcher im Quaderspiegel stehen
bleiben. Für diesen zweiteiligen Arbeitsgang verwendete
man die Spitzfläche als Kombinationswerkzeug.
Der nächste Entwicklungsschritt - nach Friederich die
Stufe III - zielt auf die
Verfeinerung der Oberfläche und die regelmäßigere
Werkzeugführung ab.
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