Wenn aus "Schnapsideen" Knüller werden

Eigentlich sind ist unser gesamtes Projekt das Produkt einer "Schnapsidee".

Auf irgend einer Realschulkonferenz vor über zwei Jahren hatte unsere Schulleiterin, Frau Spitzmüller, die Realschullehrer aufgerufen, sich Gedanken über mögliche WVR Projekte zu machen, da ja jede Realschulklasse irgendwann einmal in ihrer Schulzeit ein solches Projekt auf die Beine stellen muss.

So kam es unserem Chef, Herrn Breig, plötzlich in den Sinn, dass auf jeder Tagung und auf jeder Fortbildung Erfrischungsgetränke, Kaffee und teilweise auch Brezeln gereicht werden, was die Atmosphäre deutlich verbessert. Nur auf Elternabenden sitzen die Eltern oft direkt nach einem Arbeitstag von 8 Stunden über Stunden hinweg hungrig und durstig an für sie viel zu kleinen und daher unbequemen Schulbänken. Kein Wunder, dass oft die Laune auf den Nullpunkt sinkt und das Zuhören schwer fällt.

Stünden nun aber für durstige und Alltags - gefrustete Eltern Tagungsgetränke im handlichen 0,25l. – Format bereit, nur so als Angebot, nicht als Verpflichtung und wären die Klassenzimmer etwas ansprechend dekoriert, so wäre, dachte sich Herr Breig, die Atmosphäre gleich viel angenehmer und entspannter.

Genau so verhält es sich mit den Lehrkräften vor Konferenzen.

Der Unterricht endet um 12.50 Uhr, die Konferenz beginnt um 14.30 Uhr. Wie wäre es denn, wenn besonders auswärtige Lehrer in der Schule für wenig Geld in der Mittagspause eine Kleinigkeit essen könnten, statt jedes Mal in ein Restaurant gehen zu müssen oder sich an einer Dönerbude zu verköstigen.

So untersuchte man schließlich alle schulischen Veranstaltungen dahingehend, ob sie ein potentieller Absatzmarkt für die Dienstleistungen eines Catering Services sein könnten.

Als klar war, dass es sich bei der ganzen Überlegung nicht nur um eine "Schnapsidee" handelt, sondern dass die Sache Hand und Fuß haben könnte, war auch schnell eine Klasse gefunden, die für diese Idee zu begeistern war.

Das Erfolgsrezept bei diesem Projekt liegt in der Minimierung des finanziellen Risikos. Da teure Getränke, wie die 0,25l Gebinde, sowie Getränke, deren Absatz nicht gut einzuschätzen ist, auf Kommission gekauft werden, kann man nie Verluste machen.

Als Investitionen gibt es nur den Kauf von Servietten, Flaschenöffnern, Bechern oder Dekorationsmaterialien.

Die Zutaten für die Speisen spenden die Schülerinnen bzw. deren Eltern, wobei darauf geachtet wird, dass alle Schülerinnen mal an die Reihe kommen. Der Erlös des Verkaufs kommt am Ende allen Schülerinnen zugute.

Mit wachsendem Erfolg wuchs auch die Professionalität des Miniunternehmens. Man ließ ein Firmenlogo entwerfen, T-Shirts damit bedrucken, die alle Schülerinnen bei ihren Einsätzen tragen und der letzte Kick ist eine eigene Homepage, die Anfang 2004 in Eigeninitiative der Schülerinnen erstellt wurde.

Vieles, was sich innerhalb des Projektes als Knüller erwies, war ursprünglich ebenfalls eine Schnapsidee.

So zum Beispiel das "Weihnachtsei", eine Verbindung aus Weihnachtsengel und Osterei.

weiter