Tiere der Nacht


Werwölfe



Was Werwölfe sind

Werwölfe, auch Lykathen genannt sind Menschen, welche sich bei Vollmond in einen Wolf verwandeln, und sich in dieser Zeit auf die Suche nach Menschenfleisch machen. Es gibt vier verschiedene Arten von Werwölfen.

1. freiwillig-angeborene: diese Werwölfe brauchen kein Mittel um sich zu verwandeln
2. freiwillig-erworbene: diese verwandeln sich freiwillig, benötigen dazu aber ein Hilfsmittel, bspw. einen sogenannten Wolfsriemen; ein wirkliches Verwandlungsvermögen ist ihnen also nicht eigen
3. unfreiwillig-angeborene: diese verwandeln sich ohne ihren Willen, auf Grund ihrer angeborenen Eigenschaften
4. unfreiwillig-erworbene: diese erlangen unfreiwillig, aufgrund besonderer Umstände diese Eigenschaft zum Beispiel als Strafe für ihre Sünden.

Werwölfe sind jedoch keinesweges diese aufrechtgehende halb Mensch, halb Wolfwesen aus den Muggelfilmen. Nein, das ist ausgemachter Blödsinn. Werwölfe unterscheiden sich keineswegs von einem normalen Wolf.
Es gibt verschiedene Erzählungen über die Herkunft der Lykathen. Eine erzählt, dass König Arkadiens (Lykon) versucht hatte Zeus durch einen Trick dazu bringen wollte Menschenfleisch zu essen, daher verwandelte Zeus ihn zur Strafe in einen Wolf. Diese Geschichte kommt aus Griechenland, und noch heute wird dort jedes Jahr ein Kult abgehalten. Bei diesem wird am Berg Lykäus eine Opfergabe gegeben, welche angeblich auch Menschenfleisch enthalten soll.
Auch möglich ist die Meinung der Römer. Sie glaubten Werwölfe wären kranke Magier, welche sich mittels eines Zauberspruches in einen Werwölf verwandelten. Angeblich sollen Werwölfe nach ihrem Tod dann zu Vampiren werden.


Wie sie sich verwandeln

Wie schon erwähnt gibt es auch hier mehrere Ansichten. Im frühen Mittelalter gab es zum Beispiel die Behauptung, dass wenn man dreimal durch die Haut eines Ermordeten kriecht, man zu einem Werwolf wird. Die Verwandlung wird durch die Wiederholung dieses Vorganges rückgängig gemacht.
Eine weitere Möglichkeit ist das benutzen eines Gürtels oder eines Tierfelles. Wenn dieses jemand benutzt (meistens aus purer Neugierde) wird man zu Werwolf, und bekommt einen Heißhunger, sodass man am liebsten jeden Menschen fressen will.
In Skandinavien hat sich jedoch ein völlig anderer Glauben rauskristalisiert. Man glaubt das wenn die schwangere Frau durch eine Fohlen- eihülle krabbelt, sie zwar eine schmerzfreie Geburt haben wird, jedoch das Kind ein Werwolf wird.
Auch eine Meinung aus dem Mittelalter ist, dass die Verwandlung nicht vom Menschen gewollt ist, sondern der Teufel seine Hände im Spiel hat. Entweder betäubt er jemanden, und begeht an seiner Stelle die Taten oder aber er unterwirft ihn sich, und reibt ihn mit der sogenannten Hexensalbe ein, welchen ihn in einen Wolf verwandelt. Im Allgemeinen gilt folgenes zur Rückverwandlung: Wird der Werwolf verwundet oder gar getötet, verwandelt sich dieser sofort zurück.
Der Zauber an sich kann aber ausschließlich durch den Tod gebrochen werden. Nicht bestätigt ist die Möglichkeit der Rückverwandlung, indem man sofort nach seiner Verwandlung seinen Namen ruft.


Die Inquisitation

Auch wie bei den Magiern gab es bei den Lykanthen eine Zeit der Verfolgung. Sie fand ungefähr zeitgleich mit der, der Hexen statt. Wie auch diese waren die Prozesse völliger Humbug. Es würde sich schließlich selten ein wirklicher Werwolf erwischen lassen, dazu sind sie zu interliegent und gerissen. Die Geständnisse wurden unter Folter und Vergewaltigung herrausgepresst.
Meist gab es nichts als die bloßen Behauptungen, da die Beweise, weil der Teufel sie wieder an sich genommen hatte, nicht vorzuzeigen waren. Welch komischer Zufall.
Es soll dennoch verschiedene Beweise geben. So soll man Werwölfe zum Beispiel an starren Augen, stark beharrte Handflächen oder Schaum vor dem Mund erkennen, all diese Symtome sind allerdings auf Tollwut zurückzuführen.
Eine sehr fragwürdige Behauptung ist auch, das Werwölfe nicht weinen können. Aus diesem Grund wurden bei den Foltern die geweinten Tränen gemessen, und wer zu wenig weinte war automatisch schuldig gesprochen.
Es gab eigentlich keine Chance freigesprochen zu werden. Und die Strafe sah immer gleich aus: Tod durch das Verbrennen auf dem Scheiterhaufen.


Berühmte Werwolffälle

Ein Junge wurde vollkommen zerfleischt am Waldrand gefunden. Das Fleisch war ihm von den Armen und Beinen gerissen. Der Mann, der ihn fand berichtete, dass als er ihn fand schnell ein Wolf von der Kinderleiche weggerannt sei. Man verfolgt die Spuren, und stieß dierekt auf einen ausgehungerten, jungen Mann, der vollkommen heruntergekommen war. Er war im Nach- bardorf als Bettler bekannt, war dort jedoch seit Tagen nicht mehr gesehen worden. Da er mit Blut beschmiert war, nahm man ihn fest, und führte ihn vor Gericht. Dort gab er ohne Foltern zu das er sich mit einer Salbe in einen Wolf verwandeln könne, und so mit den Wölfen leben könne. Auch gestand er das Mädchen überfallen, und anschließend erstickt zu haben. Im Gefängnis benahm er sich wie ein Verrückter. Wollte nicht essen, sondern trank jeden Abend nur einen Eimer Wasser. Er murmelte die ganze Zeit auch Sachen zu sich selbst. Er wurde zum Tod durch das Feuer verurteilt.

1603 wurde ein 14-jähriger Junge von seinen Eltern der Lykanthropie beschuldigt. Er soll seine jüngere Schwester angeriffen haben. Der Junge wurde auf Grund seines Alters nicht getötet, sondern nur einem Kloster übergeben. Was auch nicht grade besser war. Es bedeutete für ihn ein Leben, eingesperrt in einer kleinen Zelle, nie das Tageslicht sehend, und keinerlei Kontakt mit anderen Menschen.

Der letzte mir bekannte Prozess war 1725, nach über 300 Jahren sinnloser Verfolgung und Tötung. Der letzte Fall war ein geistesschwacher Bettler in der Steiermark. Er wurde beschuldigt mehrere Tiere getötet zu haben. Die Untersuchung dieses Falles dauerte über ein Jahr an. In diesem Jahr wurde er des öfteren vergewaltigt, geschlagen, und dem Tode nahe gebracht. Am Ende wurde er dennoch freigelassen. Wurde jedoch mit 20 Stockschlägen bestraft, weil er die Beamten hinters Licht geführt haben solle. Als hätte er nichts besseres zu tun, als ein Jahr gequält zu werden. Naja es gibt natürlich noch mehr dieser irrsinnlichen Fälle, aber es wären zu viele, um sie alle hier zu behandeln.


Kapitel 1