3.Kapitel: Alte Erinnerungen
Sitzo war tot
und er sas neben der Leiche des Mysts auf dem Blutgetränkten Marktplatz, den
Gedankenstein zwischen seinen Beinen. Er nahm ihn, immer noch überrascht, dass
dieser so mächtige Gegenstand so leicht war. Sein Schwert stiess herab und
teilte den Gedankenstein in zwei Hälften. Wie ein Blitz durchfuhr es Rakamon, er
beumte sich unter den Schmerzen auf, sich sicher, dass sein Ende gekommen war.
Tausende Gedanken und Gefühle durchfuhren ihn, Erinnerungen, die ihm vor Jahren
entrissen wurden. Er sah Glastheim, als noch Menschen dort lebten, er sah, wie
der Schatten Orochis die Stadtüberzog und er sah, wie die Menschengetötet
wurden. Die Schmerzen waren forbei und alles um ihn herum schien ihm leer und
leblos. Er war sich wieder bewusst wer er war, ja, er wusste jetzt wieder, warum
seine Erinnerungen hier gefangen waren. Damals, als Orochi diese Stadt zu fall
brachte, hatte er sich ihm entgegengestellt, um das zu verteidigen, was ihm am
wertvollsten war. Er kämpfte lange mit Orochis Untergebenen, mehr als
Ehrwürdigen Gegnern, die ihn schliesslich bezwangen und ihm das Gedächtnis
raubten, damit er sich nie wieder auflehnte. Auch belegten sie ihn mit dem Fluch
des ewigen Lebens, um ihn auf immerda als Sklaven zu halten, damit er für seine
Anmassung gegenüber Orochi Sühne leistet. Und er erinnerte sich noch mehr: Er
war es, von dem die alten Sagen berichteten. Der, der den Spruch der
Wiedergeburt gemeistert hatte, der ihn selbst schon 5 mal an sich verwendet hat
und bei jeder Wiedergeburt seine magische Kraft erneuerte.
Aber Sitzo konnte so nicht wiederbelebt werden. Der
Spruch musste vor dem Tot auf jemanden angewendet weren, damit er wirkte. Hätte
er Sitzo aber verzaubert, wäre er innerhalb von 3 Wochen wieder zu einem 20
Jahre altem Mann herangewachsen.
Aber das war jetzt nicht mehr wichtig. Er hatte Sitzo
geschworren, ihn zu rächen und das würde er auch tun.
Rakamon: Ich
muss nach Osten, nach Al De Baran. Dort ist es, dort ist Orochi.
Mit diesen Worten stand er auf und ging los, seinen
Gegner zu suchen und sein Versprechen einzulösen. Aber da war nochetwas, ein
anderes Gefühl: Er wollte Rache, für all die Jahre, die er ohne Gedächtnis leben
musste und für all die Leute aus Glastheim, die von Orochis Männern getötet
wurden.
Während seiner Wanderschaft nach Prontera der alten
Hauptstadt, erforschte er sein wieder neu erlangtes Gedächtnis weiter. Plötzlich
fiehl es ihm ein, warum er Geffen mit Ehrfurcht begegnete. Damals, im großen
Krieg gegen Orochi, hatte dieser dort einen mächtigen verbündeten: Ein Monster,
das man als Doppelgänger bezeichnete. Dorthin musste er noch, befor er Orochi
herausforderte. Dieses Monster hatte schon zu viele tapfere Krieger auf dem
Gewissen. Es musste getötet werden.
So beschloss er nach Süden zu wandern, ohne zu ahnen,
dass dies seine letzte Reise sein würde.
Ende des 3.Kapitels
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