Paul-Adolf T.
Lieber Paul-Adolf,
dein Arbeits- und Sozialverhalten machte uns manchmal schwer zu schaffen. Hatten deine Klassenkameradinnen ausnahmsweise einmal einen hochmotivierten Tag, so merkte man bei dir, dass dir die Unlust im Nacken saß. Oder du warst abwesend, weil du bei Dr. Hilse, Herrn Görke oder Herrn Lemmert so gefragt warst. Wenn du dich für eine Doppelstunde Mathematik gut vorbereitet hast, blicktest du in gequälte, müde und unmotivierte Gesichter. Dies bringt uns heute zu dem Entschluss: Deine gebrochen-rationalen Mitschüler hatten keine stetig ansteigende Motivation, die konstant gehalten werden konnte. Neue Themenbereiche und Aufgaben, die du an der Tafel vorgestellt hast, versuchtest du deinen Mitschülern mit realitätsbezogenen Beispielen zu verdeutlichen. Mit Privatgesprächen über Frau, Kinder und Heizungen, sowie Frauenwitzen brachtest du deine Mitschülerinnen aus ihren Träumen in die Wirklichkeit zurück. In der Klassengemeinschaft hast du durch deine offene und ehrliche Art einen guten Stand, keine Frage, doch eins teilten mir deine Mitschülerinnen mit: Einen von dir vorbereiteten Mathematikunterricht mochten sie noch lieber, wenn er gelegentlich ausfiel. Lieber Paul, in Mathe bist du ein absolutes A(a)s und versuchtest deine Mädels zu motivieren, es dir gleich zu tun. Doch bitte Paul, schau sie an, sie sind dafür geeignet, so wie man aus einer negativen Zahl die Wurzel ziehen kann.... nämlich gar nicht. Aber noch sind Hopfen und Malz nicht verloren ...Du hast ja noch ein paar Jahre bis zur Rente.
Ich danke dir für die schöne Zeit mit Dir und hoffe, dass du durch diese Klasse eingesehen hast, dass nicht nur die Halveraner etwas besonderes sind.
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