Rotkäppchen

Der märchenhafte katholische Religionsunterricht

Xxx: Auszug aus dem Buch „Grimms Märchen“
Xxx: Auszug aus dem katholischen Religionsunterricht von Herrn Petrasch
 

                                                                   Rotkäppchen

Es war einmal ein kleines herziges Mädchen. Jedermann hatte es lieb, der es nur ansah, am allermeister aber hatte seine Großmutter es lieb.
Sie wusste gar nicht was sie dem Kind alles noch Gutes tun sollte.
Einmal schenkte sie ihm ein Käppchen von rotem Samt und weil ihm das so wohl stand und es nichts anderes mehr tragen wollte hieß es das Rotkäppchen.

Die Großmutter ist eigentlich gar nicht die Oma , sie verkörpert die Natur, das zeigt sich daran, dass sie Rotkäppchen das Käppchen geschenkt hat.
Das rote Käppchen symbolisiert den natürlichen Vorgang der Periode.
Der Begriff „Rotkäppchen“ ist eine Anspielung auf die Menstruation.

Eines Tages sprach seine Mutter zu ihm:
„Komm, Rotkäppchen, da hast du ein Stück Kuchen und eine Flasche Wein. Bring das der Großmutter hinaus. Sie ist krank und schwach und wird sich darüber freuen. Mach dich auf, bevor es heiß wird und wenn du in den Wald hinaus kommst, so lauf nicht vom Wege ab, damit dir nichts Böses zustößt. Gib fein acht auf die Sachen in deinem Korb, damit nichts zerbricht. Wenn du zur Großmutter kommst, vergiss nicht guten Morgen zu sagen.“

Die Mutter sagt: „Komm nicht vom Wege ab, damit du nicht fällst und das Glas nicht zerbricht.“  Die Mutter macht sich Sorgen, weil ihre Tochter in die Pubertät kommt.
Sie soll kein gefallenes Mädchen werden, d.h., dass sie ihre Unschuld nicht verlieren soll.

„Ich will schon alles recht machen“, versprach Rotkäppchen und machte sich auf den Weg. Die Großmutter wohnte draußen im Wald, eine halbe Stunde vom Dorf entfernt. Als nun Rotkäppchen in den Wald kam, begegnete ihm der Wolf.

Zunächst begegnet Sexualität Rotkäppchen in tierischer Form, der des Wolfes.
Im Verlauf der Geschichte nimmt der Jäger, als ihr Held, diesen Platz ein.
Das lässt sich damit erklären, dass viele Frauen denken, dass alle Männer Schweine sind, in der Vorstellung von Rotkäppchen hingegen sind alle Männer Wölfe.

Rotkäppchen wusste nicht was das für ein böses Tier war und fürchtete sich nicht vor ihm. „Guten Tag, Rotkäppchen“, sprach er.
„Schönen Dank, Wolf.“
„Wohin des Wegs so früh, Rotkäppchen?“
„Zur Großmutter.“
„Was trägst du denn unter deiner Schürze?“
 „Kuchen und Wein- gestern haben wir gebacken, da soll sich die kranke, schwache Großmutter etwas Gutes tun und sich damit stärken.“

Mit der Frage „Was trägst du denn unter deiner Schürze?“ spricht der Wolf den Kuchen und den Wein an.  Aufgrund des Ausdruckes „unter deiner Schürze“ nehmen wir an,
dass der Mutterkuchen gemeint ist. Beides steht für den Rauschzustand beim Ausleben von Sexualität.

„Sag, Rotkäppchen, wo wohnt deine Großmutter?“
„Noch eine gute Viertelstunde weiter im Wald. Unter den drei großen Eichenbäumen, da steht ihr Haus“, sagte Rotkäppchen.
Der Wolf dachte bei sich: Das junge, zarte Ding, das wäre ein fetter Bissen, der wird noch besser schmecken als die Alte- ich muss es nur listig anfangen, damit ich beide schnappe!
So ging er ein Weilchen neben Rotkäppchen her, dann sagte er: „Rotkäppchen, sieh einmal die schönen Blumen, die ringsum stehen- warum pflückst du nicht einen schönen Strauß? Du gehst ja so brav, als ob du zur Schule gingst.“

Der Wolf übernimmt die Rolle des klassischen Verführers.

Rotkäppchen blickte sich um. Und als es sah, wie die Sonnenstrahlen durch die Bäume tanzten und alles voll schöner Blumen stand,
dachte es: Wenn ich der Großmutter einen frischen Strauß mitbringe, wird sie sich freuen. So lief es vom Weg ab in den Wald hinein und suchte Blumen. Und wenn es eine abgebrochen hatte, meinte es, daneben stünde eine noch schönere und griff danach und geriet immer tiefer in den Wald hinein. Der Wolf aber ging geradewegs zum Haus der Großmutter und klopfte an die Tür.
„Wer ist draußen?“
„Rotkäppchen, mit Kuchen und Wein. Mach auf.“
„Drück nur auf die Klinke“, rief die Großmutter. „Ich bin zu schwach und kann nicht aufstehen und dir öffnen.“
Der Wolf drückte auf die Klinke und die Tür ging auf.
Ohne ein Wort zu sprechen, ging er geradewegs zum Bett der Großmutter und schluckte sie auf einen Satz hinunter.
Dann zog er ihre Kleider an, setzte ihre Haube auf, legte sich in ihr Bett und zog die Vorhänge vor.

Auffällig ist hier, dass der Wolf das Rotkäppchen nicht sofort frisst, sondern erst die Großmutter und sich dann als diese verkleidet.
Auf die Frage „Warum?!“ hatte Herr Petrasch leider keine Antwort.
Tja, auch ein Herr Petrasch weiß nicht alles

Rotkäppchen aber hatte fleißig Blumen gesammelt.
Als es so viele beisammen hatte, dass es keine weiteren mehr tragen konnte, fiel ihm die Großmutter wieder ein. Schnell machte es sich auf den Weg zu ihr. Die Tür der Großmutter stand auf und Rotkäppchen wunderte sich darüber. Als es in die Stube trat, kam es ihm seltsam darin vor.
„Guten Morgen“, rief Rotkäppchen, bekam aber keine Antwort. Darauf ging es zum Bett und zog die Vorhänge zurück
- da lag die Großmutter und hatte die Haube tief ins Gesicht gezogen und sah sehr wunderlich aus.
„Ei, Großmutter, was hast du für große Ohren!“ sagte Rotkäppchen.
„Das ich dich besser hören kann.“
„Ei, Großmutter, was hast du für große Augen!“
„Das ich dich besser sehen kann.“
„Ei, Großmutter, was hast du für große Hände!“
„Das ich dich besser packen kann.“
„Aber Großmutter, was hast du für ein entsetzlich großes Maul!“
„Das ich dich besser fressen kann!“

Kaum hatte der Wolf das gesagt, so tat er einen Satz aus dem Bett und verschlang das arme Rotkäppchen. Dann legte er sich wieder ins Bett, schlief ein und fing an zu schnarchen, dass die Wände zitterten.
Ein Jäger ging eben an dem Haus vorbei und dachte:
Seltsam, wie die Alte schnarcht! Ich will sehen, ob ihr etwas fehlt.
Er trat in die Stube und als er vor das Bett kam, sah er den Wolf darin liegen. „Finde ich dich endlich hier du alter Sünder!“ rief er.
„Ich habe dich lange genug gesucht.“
Und er wollte seine Büchse anlegen und den Wolf erschießen.
Da fiel ihm ein, dass der Wolf die Großmutter gefressen haben könnte und sie wäre vielleicht noch zu retten. So schoss er nicht, sondern nahm eine Schere und fing an, dem schlafenden Wolf den Bauch aufzuschneiden.
Als er ein paar Schnitte getan hatte, sah er das rote Käppchen leuchten und noch ein paar Schnitte, da sprang das Mädchen heraus und rief: „Ach, wie war mir bange, es war so schrecklich dunkel im Leib des Wolfes!“
Auch die alte Großmutter lebte noch, obwohl sie kaum mehr atmen konnte. Rotkäppchen holte geschwind große Steine, um damit den Leib des Wolfes zu füllen. Als er aufwachte, wollte er schnell fortspringen. Aber die Steine waren zu schwer, so dass er hinfiel und auf der Stelle mausetot war.
Da waren alle drei vergnügt. Der Jäger zog dem Wolf den Pelz ab und ging damit heim.

Im Märchen kommen keine Männer vor, außer der Jäger.
...und was soll uns das sagen?!

Die Großmutter aß den Kuchen und trank den Wein, den Rotkäppchen gebracht hatte und erholte sich wieder.
Rotkäppchen aber dachte: Du willst deinen Lebtag nicht wieder vom Weg ab in den Wald laufen, wenn es dir Mutter verboten hat!

Und die Moral von der Geschicht
Wir fragen uns, wovon er spricht!

von Jessica und Alina

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