Bernhardiner
Seit 1994 ist ein "kleiner" Bernhardiner namens Danilo in unserem Heim und Garten tätig.
Die Züchter dieses kleinen und verschmusten Bären sind Inge und Wolfgang Ketzler.
Geboren wurde Danilo am 08.04.1994 von Mutter Centenary mit weiteren sieben Geschwistern.
Am 31. März 2004 verließ uns Danilo mit knapp 10 Jahren!
Hier meine Erfahrungen mit Danilo
Seine Lieblingsbeschäftigungen sind:
schmusen
Körperpflege (von anderen)
für einen gut gefüllten Magen sorgen (Vorliebe für Leckereien)
spazieren gehen
die (Hunde) Damenwelt inspizieren
lange und ausdauernd schlafen
liebt die streichelnden Hände von Kindern, je mehr Hände, um so schöner ist es
Was er nicht mag:
Erwachsenen, die mit Ihren Kindern schimpfen
Was er gar nicht versteht:
Erwachsenen, die Ihre Kinder von ihm wegholen
Kurzbericht:
Die Dauer und Intensität dieser Lieblingsbeschäftigungen verlagerten sich im Laufe der zurückliegenden Jahre etwas.
In den ersten Jahren tollte er wie wild durch den Garten und ernannte die Liegewiese zu seinem Spielzimmer.
Jeder, der dieses "Spielzimmer" betrat mußte entsprechend der zunehmenden Statur von Danilo recht standhaft sein, denn dann ging es erst richtig zur Sache.
Da ein Bernhardiner in der Regel sehr gemütlich ist, dauerte dies nicht sehr lange und er verlangte dann nach seinen Streicheleinheiten.
Auf Grund seiner geringen Ausmaße (Stockmaß = 85 cm / Gewicht derzeit 100 kg) fällt er fast gar nicht auf.
Bei Spielwiesenaktivitäten (die leider immer seltener werden) muß man mit diesen Ausmaßen rechnen, wobei er in Raufposition (auf den Hinterbeinen stehend) direkten Blickkontakt in Augenhöhe eines erwachsenen Menschen hat.
Dabei ist er allerdings immer sehr behutsam.
Seine Vorzüge:
Er ist ein sehr ruhiger Zeitgenosse.
Folgt seinem Beschützerinstinkt.
Unrecht gegen sich oder andere mag er absolut nicht.
Er liebt kleine Kinder und beschützt sie.
Er hat das sprichwörtliche Gedächnis eines Elefanten.
Daher: Wer ihn einmal verärgert hat, hat wenig Möglichkeiten, ihn umzustimmen.
Was er unbedingt braucht:
Die Nahrung:
täglich ca. 1,5 bis 2 kg Trockenfutter (je nach Alter in Art und Menge)
dazu eine kleine Portion Fleisch (in Dosenform für Hunde)
ca. 5 bis 10 Liter immer frisches Wasser (je nach Witterung)
Leckereien in getrockneter Form wie Lunge, Herz, Rindfleich, Pansen u.s.w.
zum besonderen verwöhnen gibt es Milchprodukte wie Käse, Quark, u.s.w.
Die Pflege:
Fellpflege mit Bürste und Kamm ca. 2 bis 3 Mal pro Woche bei Stockhaar und täglich bei Langhaar.
Fellpflege bei Stockhaar mit Wasser nur wenn unbedingt erforderlich, ansonsten reicht ab und zu ein guter Regen oder ein Bad im See oder Bach.
Bei stark verschmutztem Fell (Stockhaar) läßt man es trocknen und bürstet es anschließend aus.
Die Ohren werden wöchentlich mit feuchten Babytüchern gereinigt.
Die Krallen bedürfen bei normaler Bewegung auf befestigten Wegen (Asphalt, Beton) keiner besonderen Pflege, da diese sich selbst abnutzen.
Bei überwiegend weichem Untergrund müssen die Krallen nach Bedarf geschnitten werden.
Grundsätzlich ist es wie bei jedem Hund regelmäßig erforderlich das Fell, den Körper (Ohren, Hinterteil, zwischen den Läufen) und die Pfoten (auch zwischen den Krallen) auf Unregelmäßigkeiten und Parasiten (Zecken, Flöhe, Milben, Hautveränderungen) zu kontrollieren.
Die Bernhardinerhaltung:
Jeder der einen Bernhardiner in sein Leben holen möchte muss sich voll und ganz darüber klar sein, daß es sich hierbei um Tiere von entsprechendem Ausmaß handelt.
Hündinnen haben ein Gewicht von 75 bis 90 Kg und Rüden von 95 bis 120 Kg und das bei einem normalen Stockmaß von ca. 70 bis 95 cm je nach Züchtung.
Dies muß zum einen für die Unterbringung und Transport sowie zum anderen für die täglichen Spaziergänge bedacht werden.
Die Spaziergänge können in der Anfangszeit, bis das Tier eine Erziehung genossen hat, etwas Kraftraubend werden, wobei man gutes Standvermögen beweisen muss.
Dies bedingt natürlich, dass ein Bernhardiner in behutsame aber auch verantwortungsvolle Hände kommt.
Sein "Dosenöffner" muß ganz einfach klarlegen, wer der Rudelführer ist und das ein Bernhardinerleben lang. Denn der Bernhardiner ist keinesfalls dumm, auch wenn das viele behaupten. Er weiß ganz genau, was er will und weiß es auch durchzusetzen, wenn Herrschen nicht aufpasst.
Der Bernhardiner muß wie jeder große Hund ebenerdig gehalten werden. Zu empfehlen ist dazu das Erdgeschoß und ein anschließender Garten.
Treppensteigen ist zumindest in jungen Jahren Gift für seine Gelenke und fördert die HD.
Trotz dieser Unterbringung sind täglich drei Spaziergänge für das körperliche und das gesellschaftliche Wohlbefinden des Tieres erforderlich.
Denn nur hierbei wird er seine Geschäfte erledigen und mit seinen Artgenossen durch "Zeitung lesen" oder körperlichen Kontakt kommunizieren.
Die Kosten:
Auch wenn es sich banal oder auch vom Geiz geplagt anhören mag, sollte man den Faktor Kosten bei der Wahl eines Haustieres nicht ganz außer Acht lassen.
Denn Nahrung, Zubehör, Versicherung, Arztkosten und vor allem auch die Hundesteuer schlagen je nach der Art und Größe des Hausgenossen erheblich zu Buche.
Für meinen Bernhardiner kann ich den Kostenaufwand pro Monat in der Höhe ansetzen, den ich auch für ein Kind aufwende.
Daran mag jeder erkennen, daß es wichtig ist, vor Auswahl und Kauf eines Tieres sich die entsprechenden Gedanken zu machen, damit das Tier nicht anschließend im Tierheim landet oder die noch brutalere Tour zu tragen kommt, das Tier ganz einfach wie Abfall auszusetzen.
Denn solch nette Zeitgenossen gibt es leider zu viele!
Meine ganz persönliche Einstellung:
Kaufe ein Tier nicht weil Du gerade Lust darauf hast!
Kaufe ein Tier nicht weil es ach so süß und putzig aussieht!
Kaufe ein Tier nicht weil der Nachwuchs deswegen quält!
Sei Dir darüber klar, dass Du Tag für Tag, Monat für Monat sowie Jahr für Jahr mit diesem Tier ein Tierleben lang lebst und Du für und gegenüber diesem Lebewesen die volle Verantwortung hast!
Denn: Ein Tier ist genau wie der Mensch ein Lebewesen mit den absolut gleichen Rechten!
Wer ein auf den Menschen fixiertes und vom Menschen abhängiges Tier aussetzt, weil es ihn aus irgendwelchen lapidaren Gründen wie z. B. Urlaub stört, der ist es nicht wert als Mensch in unserer Gesellschaft weiter beachtet zu werden!
Es gibt absolut keinen Grund ein einmal in die Familie geholtes Tier auszusetzen oder abzugeben!
In jedem Fall ist nur der Mensch der Grund zu einer solch verwerflichen Handlung!
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