 |
 |
 |
 |
Betrachtungen |
Der Ausflug ins Gebirge |
|
 |
 |
 |
 |
 |
 |
 |
 |
»Ich weiß
nicht«, rief ich ohne Klang, »ich weiß ja nicht. Wenn niemand
kommt, dann kommt eben niemand. Ich habe niemandem etwas Böses
getan, niemand hat mir etwas Böses getan, niemand aber will mir
helfen. Lauter niemand. Aber so ist es doch nicht. Nur dass mir niemand
hilft , sonst wäre lauter Niemand hübsch. Ich würde
ganz gern warum denn nicht einen Ausflug mit einer Gesellschaft
von lauter Niemand machen. Natürlich ins Gebirge, wohin denn sonst?
Wie sich diese Niemand aneinanderdrängen, diese vielen quergestreckten
und eingehängten Arme, diese vielen Füße, durch winzige
Schritte getrennt! Versteht sich, dass alle in Frack sind. Wir gehen
so lala, der Wind fährt durch die Lücken, die wir und unsere
Gliedmaßen offen lassen. Die Hälse werden im Gebirge frei!
Es ist ein Wunder, dass wir nicht singen.«
|
DAS
UNGLÜCK DES JUNGGESELLEN
Es scheint so arg, Junggeselle zu
bleiben, als alter Mann unter schwerer Wahrung der Würde um Aufnahme zu bitten, wenn man
einen Abend mit Menschen verbringen will, krank zu sein und aus dem Winkel seines Bettes
wochenlang das leere Zimmer anzusehn, immer vor dem Haustor Abschied zu nehmen, niemals
neben seiner Frau sich die Treppe hinaufzudrängen, in seinem Zimmer nur Seitentüren zu
haben, die in fremde Wohnungen führen, sein Nachtmahl in einer Hand nach Hause zu tragen,
fremde Kinder anstaunen zu müssen und nicht immerfort wiederholen zu dürfen: »Ich habe
keine«, sich im Aussehn und Benehmen nach ein oder zwei Junggesellen der
Jugenderinnerungen auszubilden.
So wird es sein, nur dass man auch in Wirklichkeit heute und später selbst dastehen
wird, mit einem Körper und einem wirklichen Kopf, also auch einer Stirn, um mit der Hand
an sie zu schlagen.
|
|
|
 |
 |
 |
 |
|
|