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Richter Giovanni Falcone  

 

Capaci

Nach der Explosion

16:40 Uhr

Giovanni Falcone, Direktor des Justizministeriums, und Francesca Morvillo, auch sie ist Richterin, starten vom Flughafen Rom-Ciampino an Bord der "Falcon 50", Richtung Palermo. Das Ehepaar hätte schon am Vortag nach Sizilien zurückkehren sollen um an der "Mattanza dei Tonni" (ein Fest an dem Thunfische gejagt werden) teilzunhemen, auf der Insel Faviganana. Von den "Tonnaroti" (Thunfischjägern) kriegen sie allerdings eine Nachricht das es keine Spur von irgendwelchen Thunfischen gäbe. Das Flugzeug landet um 16:43 in Palermo-Punta Raisi. Er wird von drei gepanzerten Fiat Cromas, seiner Wachmannschaft aus bestehend aus 6 Männern und Carmelo Costanza, der Fahrer vom Gericht Palermo, empfangen. Um 17:45 Uhr steigt Falcone in den weissen Fiat Croma. Er setzt sich allerdings selbst ans Steuer. An seiner Seite seine Frau und hinten Costanza. Die Kolonne verlässt den Flughafen, sie bräuchten etwa eine halbe Stunde ins Zentrum Palermos.

17:56 Uhr

Ca. 500 kg Sprengstoff sind unter der Autobahn A29 Trapani-Palermo zwischen Punta Raisi und Capaci in einem selbstgegrabenen Tunnel versteckt. In diesem Moment nach 5 km ist die Kolonne über dem Sprengstofftunnel. Auf der Gegenfahrbahn fahren ein Fiat Uno und ein Opel Corsa. In der gewaltigen Explosion wird der erste Fiat Croma mit Antonio Mortinaro, Vito Schifani und Rocco di Cillo von der Fahrbahn geschleudert und landet zwischen den Bäumen neben der Autobahn. Der zweite Fiat Croma mit Falcone am Steuer wird in die Luft geschleudert und landet im riesigen Krater der Explosion. Der Fiat Croma mit Paolo Capuzzo, Gaspare Cervello und Angelo Corbo an Bord, wird zwar stark beschädigt sie überleben aber den Anschlag. Paar Minuten später eilen Leute von der anderen Fahrbahn, nacholgende Autos und Anwohner der angrenzenden Häuser zum Tatort. Ca. 100 m Autobahn wurden zerstört. Bei den Carabinieri und der Ambulanz treffen die ersten Anrufe ein. Noch weiss niemand was sich wirklich ereignet hatte. Vielleicht eine Explosion eines Hauses oder an dem nahegelegenen Steinbruch. Erst beim Eintreffen der ersten Hilfskräfte wird alles klar. Im Polizeifunk wird Richter Falcone als "Foxtrot" bezeichnet mit der 2. höchsten Wichtigkeitsstufe "Monza 500".

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18:20 Uhr

Giovanni Falcone wird, begleitet von den "Gazzelle" (Motorräder) der Carabinieri und der "Fiamma" (Helicopter) des Militärs, ins Krankenhaus nach Palermo gebracht. Die Strassen in Palermo werden gesperrt, mitten im chaotischen Samstagsverkehr.

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Zur gleichen Zeit werden die Autobahnauffahrten gesperrt. Die ganze Zeit herrscht unglaubliche Spannung unter den Menschen. Carabinieri, Staatspolizei und Rotes Kreuz mussten einen steinigen Feldweg benutzen, weil die Autobahn völlig zerstört war. Mehrmals kam es fast zu Unfällen mit anderen Fahrzeugen die entgegen kamen.

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Die Lage ist Chaotisch, in den Krankenhäusern Cervello, Villa Sofia und Civico werden die anderen Verletzten eigeliefert: Carmelo Costanza, Paolo Capuzzo, Gasparre Cervello, Angelo Corbo, Vincenzo Ferro, Eberhard Gabriel, Eva Gabriel, Pietra Enna Spanò und Oronzo Mastrolio.

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18:40 Uhr

Aus dem Krankenhaus Civico erreichen die ersten Neuigkeiten zum Gesundheitszustand von Giovanni Falcone. Dramatische Szenen spielen sich in ganz Italien ab. Die Realität zeigt langsam das es sinnlos ist zu hoffen.

Ambulanzfunk: Windows Media Player - Real Player

19:05 Uhr

Trotz reanimation und allen möglichen Versuchen stirbt Giovanni Falcone an seinen Verletzungen. Zwei Polizisten teilen die Nachricht über Funk mit, immer noch seine Codes benutzend.

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Nach ersten Behandlungen im Krankenhaus Cervello wird auch Francesca Morvillo ins Civico transportiert. Später stirbt sie in der Neurochirurgie. Ein Polizist kommt ins Krankenhaus um die persönlichen Dinge von Falcone entgegen zu nehmen. Die Uhr blieb um 17:48 stehen, der Moment der Explosion.

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Auf den ersten Blick scheinen die Verletzungen von Francesca Morvillo nicht schwer zu sein. Sie, Falcones Frau, wird ebenfalls ins Civico transportiert. Nach 5 Stunden stirbt sie.

Montinaro, di Cillo und Schifani sind die Polizisten die bei dem Anschlag ihr Leben verlieren. Ihr blauer Croma hat es am schlimmsten erwischt. Sie waren im Moment der Explosion genau darüber. Für die Ermittelnden ist es schwer die Marke des Autos zu identifizieren. Die Identifizierung der toten Körper scheint fast unmöglich.

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20:00 Uhr

Am Tatort fangen die Arbeiten der Spurensicherung an.

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Es wird eine lange und schwere Arbeit sein diesen Tag und die Tat zu rekonstruiren: Auf einem Hügel der 300 m von der Stelle entfernt ist haben die Mafiosi mit einer Fernzündung die Tat ausgeführt. Der jenige der auf den Knopf drückte ist Giovanni Brusca. Die Ermittlungen führen schliesslich zum Prozess "Caltanissetta" wo zahlreiche Familien aus Palermo und ganz Sizilien verurteilt werden.
Am 7. April 2000, spricht das Gericht 29 Lebenslängliche Haftstrafen aus: Mariano Agate, Pietro Aglieri, Leoluca Bagarella, Giovanni Battaglia, Salvatore Biondino, Salvatore Biondo, Bernardo Brusca, Salvatore Buscemi, Giuseppe Calò, Giuseppe Farinella, Domenico Ganci, Raffaele Ganci, Antonino Geraci, Antonino Giuffrè, Filippo Graviano, Giuseppe Graviano, Carlo Greco, Michelangelo la Barbera, Francesco Madonia, Giuseppe Madonia, Giuseppe Montalto, Salvatore Montalto, Matteo Motisi, Bernardo Provenzano, Pietro Rampulla, Salvatore Riina, Benedetto Spera, Benedetto Santapaola und Antonino Troia.
Noch verurteilt werden: Salvatore Cancemi zu 20 Jahre 11 Monate, Giovanni Brusca 19 Jahre 11 Monate, Antonino Galliano zu 18 Jahre 11 Monate, Giovan Battista Ferrante zu 15 Jahre 11 Monate, Mario Santo di Matteo, Calogero Ganci und Gioacchino la Barbera zu 13 Jahre 11 Monate und Giuseppe Agrigento zu 11 Jahren.
Allerdings werden sie für die Morde Sbeglia, Lucchese und Sciarabba unschuldig gesprochen. Im Oktober 2001 sucht man nach anderen Beteiligten ausserhalb der Cosa Nostra. Man kommt auf die Spur von Institutionen, Geschäftsmänner und Politiker. Am 3 März 2002 schliesst man die Ermittlungen ab. Unter den Angeklagten sind Wirtschaftsminister Marcello dell'Utri und Ministerpräsident Silvio Berlusconi. Die Ermittlungen stützen sich hauptsächlich auf den Aussagen von Salvatore Cancemi und Giovanni Brusca. Folgende Namen von Politker Fallen: Marcello dell'Utri, Vittorio Mangano, Gaetano Cinà und Antonino Cinà. Salvatore Cancemi wird von Richter Givanbattista Tona als "Aal" bezeichnet und Giovanni Brusca als "misteriös". Auch wenn die Ermittlungen als abgeschlossen gelten, gibt es immernoch fragwürdige Dinge. Tona überreicht die Fakten an den Staatsanwalt und es laufen neue Ermittlungen an, anders als die letzte um die letzten Fragen zu aufzudecken. Einige der Bosse waren Mitglieder des "Fininvest" Imperiums von Berlusconi. Es gilt die Positionen der Bosse in der Fininvest zu klären. Dell'Utri und Berlusconi waren somit die wichtigsten Personen im wirtschaftlichen Bereich für die Cosa Nostra.
Diese Ermittlungen stützen sich auf ein Buch das Giovanni Falcone schrieb: "Dinge der Cosa Nostra". Der wichtigste Satz ist: "Man stirbt entweder weil man alleine ist oder weil man in ein zu grosses Spiel geraten ist."
Die letzte Etappe der Ermittlungen schliesst sich am 31. Mai 2002. Weitere 13 Bosse werden verurteilt. Der Prozess wird nun in Catania geführt. Für Pietro Aglieri, Buscemi, Pippo Calò, Giuseppe Farinella, Antonino Giuffrè, Antonino Geraci, Greco, Francesco Madonia, Giuseppe Salvatore Montalto, Matteo Motisi, Benedetto Spera und Mariano Agate wird ein neuer Prozess aufgerollt.
Für die anderen 21 Verurteilten die als Beschaffer des Materials gelten und für die Mitglieder der "Cupola" wurde das Urteil bestätigt. Staatsanwalt Nino Abate forderte die Urteile von Giuseppe und Salvatore Montalto, Benedetto Spera, Matteo Motisi, Pippo Calò und Francesco Madonia zu annullieren. Der Antrag wurde abgelehnt.

 
Kirche San Domenico, die Kollegen der getöteten Polizisten
   
  Der Krater nach der Explosion
   
  Das Auto von Giovanni Falcone
   
  Anwohner, Sanitäter und Polizisten am Rande des Kraters
   
  Feuerwehrleute befreien die Körtper im Fiat der über die Autobahn hinaus geschleudert wurde
   
  Der Opel Corsa eines Zivilisten
   
  Erste Aufnahme nach der Esplosion
   
  Der 3. Fiat Croma und der Lancia Thema eines Zivilisten
   
  Der Fiat Uno eines Zivilisten
   
  Palermos Polizeichef Carlo Jovine begutachtet den Fiat Croma in dem Falcone sass
   
  Ein Carabiniere am Tatort
   
  Die Ambulanzen am Tatort
   
  Der Zaun über den der 1. Fiat Croma geschleudert wurde
   
  Ankunft der Staatspolizei am Tatort
   
  Kirche San Domenico, Kollegen der getöteteten Polizisten
           
 

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