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Villalba

Er kam in Villalba am Abend an, er hatte im Haus von Michele Pantaleone zu abendgegessen. Er legte sich schlafen um im Morgengrauen nach Palermo weiterzureisen. Ich waschte mir mein Gesicht am Fenster das zur Piazza zeigt. Dann sah ich was, jemand lief auf der menschenleeren Piazza, als ob sie die ersten überhaupt und über alles wären, schon immer, alleine, zwei Männer. Mit dem Hut über den Augen, eine Zigarre im Mund, einen langen schweren Mantel über die Schultern geworfen und Lederhandschuhe. Er war gross und stämmig. Er hatte in jedem siner Bewegungen ein Zeichen von Macht. Der andere war ohne Zweifel ein Untergeordneter, sein Leibwächter. Sie waren alleine und sie gingen langsam und einsam über die Piazza. Wie soll man auch um diese Uhrzeit von jemand anderem Notiz nehmen. Der Capomafia in Villalba und sein Getreuer betraten den Boden das zu ihrem Imperium gehörte und auf der leeren Piazza schienen sie übergross. Sie warfen ihren Blick, versteckt unter dem Hut, zu meinem Fenster. Ich tat sofort so als ob ich sie nicht beobachtet hätte. Ich schaute sie an von da oben und bemerkte ihren Gesichtsausdruck voller Arroganz. Plötzlich, trat eine dritte Person auf die Piazza. Er schien ganz normal zu sein. Es war der Maresciallo der Carabinieri. Er begrüsste die zwei Mafiosi und ging mit ihnen in der Mitte weiter. Sie behandelten ihn freundlich und beschützerisch, mit einer Hand auf seiner Schulter. Diese Geste zeigte das die Macht grösser war als die des Maresciallo. Sie liefen hin und her auf der leeren Piazza. Ihre Schritte hörte man in der Stille. Dieser Spaziergang war eine Demonstration. Plötzlich taucht ein dunkler Schatten auf, begrüsst die 3, schnell wie der Blitz und lief dann in Richtung Kirche. Es war der Pfarrer, Padre Mastrosimone, genannt, wer weiss warum, Ardecase. Er öffnet mit einem grossen Schlüssel die Kirche und geht herein. Dann läutet die Kirchenglocke während die drei weitergingen, hin und her. Dann kam ein Mann mit seinem Esel und seinem Karren deren Räder laut auf dem Pflasterstein quietschen. Er ging weiter und der Pfarrer kam aus der Kirche und wartete an der Tür auf die 3 Männer die immernoch hin und her liefen. Jeder der vorbei kam musste an den dreien vorbei. Alle sagten beim vorbeigehen: "Bacio le mani" (ich küss die Hand) zu den 2 Mafiosi und "Servo suo" (zu Diensten) zum Maresciallo. Der Pfarrer wurde nur begrüßt wenn jemand unmittelbar an der Tür der Kirche vorbei lief oder in die Kirche ging. Zu ihm sagte man: "Sa benedica, parrì" (gesegnet seid ihr). Und mit diesen Begrüssungen begann der Tag. Wie die Grüsse waren auch die Antworten verschieden.

 
 
   
 

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