Naturraumanalyse
allgemein
Klima in Malaysia
Tsunamikatastrophe Dezember 2004
Wirtschaftsraumanalyse
allgemein
Internationale Verflechtungen am Beispiel derer mit Deutschland
Energieversorgung in Malaysia
Bevölkerung Malaysias

Bevölkerungsverteilung
Kultur und Religionen
Malaysia als Nation und seine Konflikte
Geschichte des Malaysias im Überblick


Gerne wäre man in Malaysia ein kleiner Tiger. Doch gehört das Land nicht zu den vier Schwellenländern, die ihre ökonomische Stellung während der letzten Jahrzehnte dem Niveau der führenden Industrienationen stark angenähert haben.
Um den Anschluss an die kleinen Tiger nicht zu verlieren, verordnete Malaysia sich Wachstum und zeigte, dass geplante Wirtschaft nicht gleich Planwirtschaft ist. Und gerne dürfen es hier ein paar Rekorde sein. So die Petronas Twin Towers in der Hauptstadt Kuala Lumpur als langjähriger Höhenrekordhalter.
Das Land hat vieles an Kultur und Landschaft und Stränden zu bieten, ist touristisch jedoch weniger erschlossen als Nachbarland Thailand.

 

Naturraumanalyse Malaysia



Malaysia umfasst den Süden der Halbinsel von Malakka, den Norden von Borneo und einige kleinere Inseln. Dazwischen liegt das Südchinesische Meer. Das Land, das zwischen 1° und 7° nördlicher Breite und 100° und 119° östlicher Länge liegt, grenzt an Indonesien, von dem es u.a. durch die Malakkastraße getrennt wird und mit dem es sich Borneo teilt. Weiterhin grenzt es an Thailand im Norden und die Sulusee im Nordosten, schließt zudem die Staaten Singapur und Brunei ein.
Auf Borneo findet sich das Iran-Gebirge mit Höhen über 3000 Metern und dem 4101 Meter hohen Kinabalu, der höchsten Erhebung ganz Südostasiens. Auf Malakka dafür den Gunung Tahan mit 2190 Metern (Q1, S.166), der zur regenwaldbedeckten Malaiischen Zentralkordillere gehört. Die Landesteile westlich und östlich des ganz Malakka von Norden nach Süden durchziehenden Gebirges sind hügelig. Der Küstenbereich wird durch sumpfige Schwemmebenen geprägt, die von nicht schiffbaren Flüssen durchzogen sind.
Malaysia liegt auf der zur Eurasischen Platte gehörenden Birmaplatte und liegt in der Zone alpidischer Faltung (Q1 S218 Karten 1&2), woraus die erwähnten Hochgebirge entstanden.

Der malaysische Boden ist vor allem lateritisch, auf Borneo gibt es zusätzlich rotbraune und rote Böden in Gebirgsform (Q1 S224 Karte 1), unter ihm liegen auf Malakka Zinn, Bauxit, Eisen, Stahlveredler und Erdöl, in Borneo finden sich Erdöl, Erdgas, Kupfer und Bauxit an (Q1 S 168 Karte 1, Reihenfolge nach Abbaumenge).
Die natürliche Vegetation Malaysias besteht aus tropischen Feuchtwäldern und Mangroven, welche die buchtenreiche Westküste Malakkas säumen.
Doch wurde ein Großteil der Wälder an der Westküste von Malakka bereits von Kulturland verdrängt. Im Ganzen betrachtet findet sich in Malaysia großflächig tropischer Regenwald, sekundärer Buschwald oder Weide auf Borneo (Q1 S 168 Karte 1).


2.2 Klima in Malaysia

Durch die Verteilung der Gebirge ist bei Klima zwischen Küsten und innerem Festland zu unterscheiden.
An der Küste finden wir nach dem Klimamodell von W. Lauer und P. Falkenberg humide Warmtropen, im Kernland der beiden großen Hauptinseln dagegen humide Kalttropen (Q1 S.220). Die Temperaturen im Januar schwanken zwischen 15° in der Landesmitte und 30° an der Küste, während Malaysia außerhalb der ITC liegt (Q1 S.144 Karte 1). Die Temperaturen im Juli, wenn Malaysia innerhalb der Innertropischen Konvergenz liegt, entsprechen denen im Januar. Auf Malakka nimmt der Niederschlag von der Küste zur Landesmitte von 2000 mm bis auf 4000 mm zu und auf Borneo von 2000 mm im Süden und Norden bis 4000 mm in der Mitte (Q1 S144 Karte 3).
Die Luftfeuchtigkeit liegt bei durchschnittlich etwa 80%.
Im Januar wehen Nordost- und Nordwest-Monsun, in Juli der Südwestmonsun (Q1 S129 Karten 1&2 sowie Q1 S220 Karten 2&3).

 
 

Die Tsunami-Katastrophe


Am 26. Dezember 2004 ereignete sich kurz vor acht Uhr morgens Ortszeit unter dem Meeresgrund westlich der indonesischen Insel Sumatra ein Erdbeben der Stärke 9,3 auf der Richter-Skala und damit das zweitstärkste, das jemals gemessen wurde. Die daraus resultierende Flutwelle löste eine der größten Naturkatastrophen der jüngeren Menschheitsgeschichte aus. Die Opferzahlen steigen bis heute ständig an. Derzeit wird von 280.000 Opfern in den Küstenregionen und auf den Inseln des indischen Ozeans ausgegangen. Malaysia ist im Vergleich zu anderen Ländern in der Region nur gering betroffen, da die Westküste von Malakka durch Sumatra vom Epizentrum getrennt und vor der Flutwelle geschützt wurde (siehe Karten).
Das Erdbeben fand im Sundagraben statt, einer Subduktionszone, wo die indische unter die Birma-Platte taucht. Auf einer Strecke von 1200 Kilometern lösten sich die Spannungen, wie anhand der Nachbeben erkennbar war. Beim ersten Erdstoß glitten 18 Kilometer unter dem Meeresgrund die Platten um zwanzig Meter aneinander vorbei. Am Meeresgrund verrutschte die Birmaplatte seitlich um elf Meter und vertikal um fünf Meter.
Der Stoß wurde an das Wasser weitergegeben, in dem er aufgrund der wellenmechanischen Eigenschaften von Wasser (wichtige Faktoren sind Verdrängung und Forminstabilität) als Primärwelle weitergegeben wird. Die Verdrängung ist auch die Ursache dafür, dass das Wasser an flachen Küsten sehr hohe Wellen bildet und mit großer Wucht das nahe Hinterland verwüstet.

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Jan Romberg