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Die Verwandlung
eines Schmetterlings. |
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Als ich auf die Welt kam war ich wie ein i-Punkt, so klein. Ich kann mich
nicht mehr an meine ersten Lebenstage erinnern, aber wer kann das schon? Ich
war also sehr klein, rund und hellgelb. Meine Mutter hatte mich irgendwo, in
einem luftigen, grünen Bettchen versorgt. Es duftete so
appetitlich nach frischem Fenchelkraut.
Da war ich bis, … ja bis ich
grossen Hunger bekam. So ist das im Leben, Hunger treibt einen auf die
Beine. Aber meine Beine waren sehr winzig und deshalb konnte ich mich nur
ganz langsam bewegen. Nein, ich konnte eigentlich nur kriechen. Aber
das störte mich nicht, denn das Fenchelkraut war sehr fein zum Essen.
Doch eines hatte ich trotz meinem Hunger bemerkt, das ich jeden Tag von zwei riesengrossen Augen betrachtet wurde. Von allen Seiten sahen sie mich an,
aber ich hatte keine Zeit, mich um andere Dinge zu kümmern. Auch Stimmen
vernahm ich öfters, die Sonne schien warm, aber ich wollte jedoch nur eins:
viel essen, oder sagt man fressen? Also frass ich so viel ich konnte. Das
hatte aber auch seinen Nachteil, denn ich wuchs sehr schnell und musste
ständig meinen Anzug wechseln. Alle paar Tage war er mir wieder zu eng. Also
musste ich ihn wieder ablegen. Eigenartigerweise hatte ich jedes Mal ein
neues Gewand darunter an. Mit jedem Umziehen wurde ich immer schöner und
farbiger. Mein liebster Anzug war saftig grün mit schwarzen und leuchtend
roten Punkten. „Wie Samt, so weich und fein“, hörte ich die Stimmen rufen.
Aber dann war ich plötzlich satt, richtig voll und dick gefressen. Dafür
soll Bewegung gut sein, so dachte ich. Eine Wanderung ist wohl das Beste.
Ein Ziel kannte ich nicht. Ich kroch einfach los. Hoch, runter, kreuz und
quer, immer weiter und weiter, bis ich dann sehr, sehr müde wurde. Jetzt
werde ich bald einschlafen. In einem Gebüsch, auf einem Zweig war genau der
richtige Platz dafür. Zuerst spürte ich noch, wie mein grünes Gewand braun
und hart wurde. Ich hing an einem Zweig. Es wurde sehr kalt und die Sonne
schien fast nicht mehr. Wie lange ich hier schlief weiss ich nicht. Während ich so schlief bekam ich schon wieder einen neues Gewand. Es war aber noch zusammengefaltet und fest verpackt. Ich wusste noch nicht, wie schön ich nach diesem langen Schlaf erwachen werde. Ich träumte von einem anderen Leben, von einem schönen, bunten und sehr leichten Leben. Ich träumte von herrlichen Blumenwiesen und ich hatte auch keinen Hunger mehr.
Und dann kam der Tag, an dem ich mich aus meinem Winteranzug befreite. Es war so hell und die Sonne wärmte und trocknete mich. Ich konnte mein neues Gewand richtig entfalten und es war wunderschön. In allen Farben schimmerte ich. Ganz leicht, noch sehr vorsichtig bewegte ich meine Flügel, ja, ich hatte jetzt plötzlich richtige Flügel. Und dann schwebte ich davon. Wie verzaubert werdet ihr sagen, aber ich war nicht verzaubert. Ich bin jetzt ein Schmetterling, ein Schwalbenschwanz. Ich bin Freude die fliegen kann und überbringe Glücksgefühle. Aber bitte, bitte fasse einen Schmetterling nie an, denn wir sind zart und zerbrechlich. Es tut uns sehr weh. Christiane Wild
Hier ein kleiner Film von Schmetterlingen.
http://www.videocommunity.com/pc/pc/mypics/4192/display/7653
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Der Sperling |
Wir zählen ihm nicht zum Adel, Doch
von jeder Lebenssorge frei, Er ist
pfiffig, frech und klein Laut
stecktackelt der kleine Schwarm,
Hör' nicht zu was all die Spatzen |
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