Referat - Wie konnte der Faschismus in Deutschland 1933 an die Macht kommen?

Politischer Diskussionszirkel Rheinland

Wie konnte der Faschismus in Deutschland 1933 an die Macht kommen?

Ich möchte an dieser Stelle auf den Faschismusbegriff allgemein eingehen als Ausgangspunkt und Einstieg in die Frage, die wir uns hier stellen. In „Wikipedia“ wird der Faschismus Marxistischer Theorie u. a. mit folgenden Aussagen definiert:

„Marxistische Theoretiker (so in Deutschland zuerst Clara Zetkin, 1923) bezeichneten Faschismus als eine terroristische Herrschaftsform des Kapitals. Die klassisch gewordene Definition lieferte Georgi Dimitroff vor dem VII. Weltkongress der Komintern am 2. August 1935, als er vor dem Plenum der Kommunistischen Internationale feststellte, Faschismus sei „die offene, terroristische Diktatur der reaktionärsten, chauvinistischsten, am meisten imperialistischen Elemente des Finanzkapitals“. Damit war gemeint, dass zwischen Faschismus und Kapitalismus kein grundsätzlicher, vor allem kein ökonomischer Unterschied bestehe: In dem Moment, in dem der Kapitalismus sich in seinen ungezügelten Verwertungsbedingungen bedroht fühle - etwa durch eine drohende revolutionäre Bewegung, wie in den frühen zwanziger Jahren in Italien oder während der Weltwirtschaftskrise in Deutschland - streife er seine pseudodemokratische Maske ab und zeige im Faschismus eine besonders harte Gangart der Ausbeutung und Unterdrückung. Außerdem helfe die faschistische Diktatur dem Kapitalismus zu überleben, da dieser besonders auf die Entrechtung der Arbeiter und die Zerschlagung ihrer Organisationen (Gewerkschaften, Arbeiterparteien) abziele. In marxistischer Interpretation ist der deutsche Nationalsozialismus eine Form des Faschismus, da er die gleichen „typischen“ Grundzüge das Faschismus aufweist und die „kapitalistischen Verhältnisse“ dieser Ansicht nach im Faschismus weiter existieren und dort (auch entgegen der nationalsozialistischen Propaganda) nicht in Frage gestellt werden. Begründet wird diese These mit den hohen Gewinnen, die besonders Stahl- und Rüstungskonzerne in jener Zeit erwirtschafteten….“ Weiter wird ausgeführt: „Die marxistische Faschismustheorie bezeichnet man als Agententheorie nach der die Führer der NSDAP Agenten oder Marionetten der Großindustrie gewesen sein sollen. Marxistische Theoretiker befassten sich intensiv mit dem Faschismusbegriff und definierten ihn im Wesentlichen aus einem spezifischen historischen und ökonomischen Kontext heraus als eine Variante des Kapitalismus in der Krise. Nach den umfassenden Theoriedebatten der 1970er und 1980er Jahre hat sich in der Geschichtswissenschaft heute mehrheitlich die Meinung durchgesetzt, unter Faschismus sei sinnvoll nur das europäische politische Phänomen der Zeit zwischen 1917 und 1945 zu verstehen. Der sehr weite Gebrauch des Begriffs Faschismus – wie er von marxistischen Theoretikern verwendet wird, zumal für Phänomene der Zeit nach 1945 – ist in der Geschichtswissenschaft nicht mehr verbreitet.“

Warum ist der marxistische Gebrauch des Begriffs Faschismus heute nicht mehr verbreitet? Natürlich aus gutem Grunde. Mit dem Faschismus ist es genauso, wie mit allen anderen Marxistischen Theorien über die Geschichte, die Kapitalistenklasse lehnt sie ab bzw. versucht sie zu verzerren, weil sie die Welt und ihre Zusammenhänge erklären und damit eine extreme Gefahr für die Existenz des bestehenden Systems bedeuten. Es kann nicht in ihrem Interesse sein, ihrem Gegenüber, der Arbeiterklasse, den Weg aus ihrer Misere zu bereiten bzw. zu erleichtern. Den Weg müssen wir Arbeiter uns selber suchen und gehen. Und dies bedeutet u. a., genau in die Geschichte zu schauen, um sie zu verstehen und aufkommende Fragen gut und möglichst klar beantworten zu können. Deshalb sollte es für uns heute auch wichtig sein, zur Klärung unserer Eingangsfrage kritisch die Ereignisse nach dem I. Weltkrieg zu analysieren, denn die revolutionären Siege und Niederlagen und die grundlegende gesellschaftliche Entwicklung dieser Zeit werden uns Aufschluß geben, was der deutsche Faschismus war und wie er entstehen konnte.

Grundlage für meine Ausarbeitung waren zwei Artikel aus der Artikelsammlung der IKS „Faschismus und Demokratie“. Zum einen handelt es sich um den Artikel „Die wirtschaftlichen, sozialen und politischen Ursprünge des Faschismus“ (v. A. Lehmann – Nov 1933 – in IR Nr. 3, 1979), zum anderen um „Die Niederschlagung der Arbeiterklasse in Deutschland und der Aufstieg des Faschismus“ (Bilan 1935).

M.E. geben sie einen sehr guten Einblick in die geschichtlichen Zusammenhänge der damaligen Zeit und lassen diese besser verstehen. Sie zeigen aber auch, daß die revolutionären Kräfte der Arbeiterklasse die Notwendigkeit erkannt hatten und in der Lage waren, die gesellschaftliche Situation genauestens und kritisch zu analysieren und einzuschätzen.

Ich habe ein paar Fakten und Erklärungen herausgearbeitet, die einige Gründe für die Entstehung des Faschismus in Deutschland verdeutlichen. Sie werden keine umfangreiche Antwort auf unsere Frage geben, sondern sollen Anregung und Einstieg in die anschließende, hoffentlich wieder sehr lebhafte Diskussion sein.

In der Zeit nach dem I. Weltkrieg waren die Menschen entscheidenden Bedingungen der Gesellschaft ausgesetzt. Es handelt sich um den Zeitraum des Verfalls des Kapitalismus und der zugespitzten Weltwirtschaftskrise. Außerdem musste die Arbeiterklasse, insbesondere in Deutschland, nach einer mächtigen revolutionären Bewegung eine brutale Niederlage einstecken. Es gab auf wirtschaftlicher, sozialer und politischer Ebene Veränderungen, die notwendigerweise zur Entwicklung des Faschismus führen mussten. Deshalb möchte ich im Folgenden auf diese einzelnen Ebenen eingehen und auch explizit in der Entwicklung der Russischen Revolution und der darauf folgenden schweren Niederlage der deutschen Arbeiterklasse nach den Gründen für das Aufkommen des Faschismus in Deutschland suchen:

Wirtschaftliche Gründe

Der Kapitalismus erfuhr ökonomisch eine erhebliche Strukturveränderung. In den ersten Jahren des Jahrhunderts war der Kapitalismus in einer blühenden Lage. Die Konkurrenz unter den Kapitalisten erwies sich als Motor des wirtschaftlichen Fortschritts mit ständigem Produktivitätsanstieg durch immer neue Absatzmärkte, ständig wachsender Akkumulation des Kapitals. Mit Hilfe der damals entsprechenden politischen Form der Organisation, der bürgerlichen Demokratie, konnten die verschiedenen kapitalistischen Schichten ihre entgegengesetzten Interessen in geeigneter Weise ausgleichen und den Arbeitern bestimmte materielle und politische Zugeständnisse gewähren. Es gab eine Schwemme von Freiheiten und Arbeiterrechten. Dies schuf in der Arbeiterklasse die Vorbedingung für den Reformismus. Es eröffnete für die Arbeiter die Illusion, daß das Parlament für sie ein Instrument des Fortschritts sein könne.

Im weiteren Verlauf der wirtschaftlichen Entwicklung kam es zur Verschärfung der Konkurrenz zwischen den nationalen Kapitalien aufgrund der schwindenden Möglichkeiten, neue Absatzmärkte zu eröffnen. Dies führte zum Ende der ständig wachsenden Akkumulation. Die wachsenden Rivalitäten innerhalb der Bourgeoisie führten schließlich zum Beginn des I. Weltkrieges. Beschleunigt durch den Krieg und seine Folgen konzentrierte sich das Kapital nun zunehmend unter die Vorherrschaft des Finanzkapitals. Es kam zur Inflation, unter der sich das Monopolkapital (in Form von Trusts und Kartellen) entwickeln konnte. Die verschiedenen Schichten des Kapitalismus wuchsen zu einem gleichartigen Interessensblock, der über die nationalen Grenzen hinausging. Die Verbindung zwischen den Organen der kapitalistischen Wirtschaftsinteressen und dem Staatsapparat wurde enger und damit das Parlament als Zwischenrolle überflüssig. Trotzdem war das Parlament für die Bourgeoisie noch nützlich, denn es bildete die politische Basis für die Diktatur des Kapitals, indem es für reformistische Illusionen innerhalb der proletarischen Massen sorgte.

Die Weltkrise verschärfte sich allerdings in zunehmendem Maße, neue Märkte waren nahezu unmöglich. Somit wurde für die Bourgeoisie eine direkte und offene Diktatur des Monopolkapitals eine Notwendigkeit. Hier entpuppte sich der Faschismus als die beste Regierungsform für die Bedürfnisse des Monopolkapitals. Er eröffnete eine neue Basis mit Lösungsmöglichkeiten für die internen Widersprüche der Bourgeoisie und er eröffnete eine neue Basis für neue Illusionen in den Arbeitermassen.

Soziale Ursachen

Seit dem I. Weltkrieg hat sich der Klassenkonflikt zwischen Bourgeoisie und Proletariat massiv verschärft. Die gewaltigen Angriffe gegen den Lebensstandard der Arbeiter, die zu schlimmer Armut geführt haben, haben die Klassengegensätze offen gelegt und den Einfluß des Reformismus innerhalb der Arbeiterklasse untergraben. Der Reformismus verlor seine politische Grundlage, da er seit dem Krieg fruchtlos geblieben ist. Mit der Zeit der Rationalisierung und der Schaffung riesiger Konzerne (Monopolkapital) entwickelten sich neue gesellschaftliche Notwendigkeiten und Grundlagen, für die Machtübernahme des Faschismus. So waren z.B. die zunehmende Zusammenballung von Proletariern (als Ergebnis kapitalistischer Zentralisierung), eine eingerichtete Sozialgesetzgebung, die gefährliche revolutionäre Bewegungen verhindern sollte, permanente Arbeitslosigkeit, welche die gesellschaftlichen Verhältnisse ständig durcheinander bringt und die schweren Auslandsschulden (Reparationszahlungen) wichtige Aspekte, die erneute Angriffe gegen die, ohnehin schon sehr niedrigen, Löhne erforderlich machten. Damit erhöhte sich der Druck auf die Arbeiter und damit die Bedrohung der Bourgeoisie durch das Proletariat. Um diese Gefahr abzuwenden, war die Herrschaft des Faschismus erforderlich geworden.

Gleichzeitig begann ein Prozeß der Radikalisierung innerhalb der Schichten des Kleinbürgertums (Bauern, Geschäftsleute, Intellektuelle, Studenten, ehemalige Offiziere, proletarisierte oder arbeitslose Angestellte und Beamte), die durch eine radikale Demagogie, als verschwommener und utopischer Antikapitalismus, mobilisiert wurde. Dieser Antikapitalismus war reaktionär, weil er auf eine vergangene Stufe des Kapitalismus zurück wollte. Das radikalisierte unbewußte Kleinbürgertum wurde als konservativer Faktor zu einem leicht manipulierbaren Instrument des Monopolkapitals, denn es war unfähig, eine unabhängige Rolle in der Wirtschaft zu spielen. In seiner Stellung hatte es nur zwei Möglichkeiten, entweder sich dem Monopolkapital oder dem Proletariat als revolutionärem Träger zuzuwenden. Aber der Haß gegen die proletarische Revolution und die Bindung an seine Privilegien ließ das Kleinbürgertum hin zum Monopolkapital ausrichten. Dies schuf für das Monopolkapital eine ausreichende Basis, um auf den Reformismus verzichten zu können.

Politische Wurzeln

Aufgrund einer starken Demagogie und der finanziellen Unterstützung durch die Schwerindustrie war es möglich, daß sich die Nationalsozialistische Partei gründete. Ihre Entwicklung fügt zwei Aspekte des Faschismus zusammen. Einmal die Abhängigkeit vom Monopolkapital und zum anderen die Mobilisierung der kleinbürgerlichen Massen. Sie zeichnete sich einerseits aus durch eine radikale und revolutionäre Ausdrucksweise, so befürwortete sie z.B. bestimmte Formen der Enteignung (Banken, Juden, große Geschäfte) und gab damit den Weg frei für die Hoffnungslosigkeit des Kleinbürgertums. Andererseits zeigte die Partei ihre Bindung mit dem Monopolkapital, indem sie Propaganda für die Klassenzusammenarbeit und gegen den Klassenkampf und den Marxismus betrieb. Ihre gleichzeitige rassistische Propaganda unterstreicht noch die Unhaltbarkeit des ideologischen Inhalts der Nazi-Demagogie. Die Unzufriedenheit der Massen wurde von der Partei geschoben auf den „Versailler Vertrag“ als „Sündenbock des Kapitalismus“ sowie auf die Juden, als vermeintliche Vertreter des internationalen Kapitals und Anstifter des Klassenkampfes. Diese Politik der NSDAP wurde von dem unbewußten Kleinbürgertum aufgenommen, ohne die eigentlichen Zusammenhänge zu verstehen.

Die zunächst zum größten Teil von radikalen Bauern und Kleinbürgerlichen zusammengesetzte Partei wurde im Verlaufe mit ihrer Unterordnung unter das Monopolkapital verstärkt durch Offiziere und Führer der Bourgeoisie. Ab diesem Zeitpunkt erfolgten dann auch die Versuche der Einnistung in die Arbeiterklasse. Die Arbeiter selbst ließen sich von der faschistischen Demagogie nicht stark beeinflussen. Dennoch konnten sie die Entwicklung der NSDAP nicht verhindern. Der Grund dafür liegt darin, daß der Arbeiterklasse zum damaligen Zeitpunkt das Bewusstsein und Verständnis für den wahren Widerspruch der Zeit fehlte, daß dieser nicht zwischen Demokratie und Faschismus, sondern zwischen Faschismus und proletarischer Revolution zu suchen ist. Dieser Mangel an revolutionärer Fähigkeit des Proletariats erlaubte die politische Entwicklung und den Aufstieg des Hitlerfaschismus.

1919 – 1923 hatte das deutsche Proletariat noch den Eindruck, politisch vorherrschende Kraft im Reich zu sein. Die Gewerkschaften, in den Staatsapparat eingegliedert, entwickelten sich zum Stützpfeiler des gesamten kapitalistischen Gebäudes und waren als einzige in der Lage, die Arbeiterklasse für den Wiederaufbau der deutschen Wirtschaft einzuspannen und damit den kapitalistischen Herrschaftsapparat stabil zu halten. Eine große Hürde für die revolutionäre Entwicklung der Arbeiterkämpfe war die, von der Sozialdemokratie geforderte, bürgerliche Demokratie. Durch sie wurde dafür gesorgt, daß die Arbeiterklasse in eine politische Macht gelenkt wurde, die von der Bourgeoisie kontrolliert war, welche im Gegenzug wiederum von den Gewerkschaften unterstützt wurden, um die Industrie wieder aufzubauen. Die Sozialdemokratie unterstützte so die strukturelle Konsolidierung des Kapitalismus und entwickelte gleichzeitig gegenüber den Arbeitern den Mythos der Wirtschaftsdemokratie, der Rettung der nationalen Wirtschaft und wirkte auf die Arbeiter nach ihrer Niederschlagung wie eine volle Blüte. Der Kapitalismus konnte so mithilfe der Sozialdemokratie die in der Nachkriegszeit durch das Proletariat ausgehende Bedrohung abwenden. Die bürgerliche Demokratie des Kapitalismus war demnach das völlig falsche Feld der Arbeiterklasse und hätte ausdrücklich verworfen werden müssen, weil sie die Arbeiter in ihrem Bewusstsein verwirrte und lähmte. Und je mehr die Arbeiter verwirrt waren, umso mehr löste sich damals die bürgerliche Demokratie auf, um dem Faschismus ganz Platz zu machen, der auf keinen Widerstand der Arbeiter mehr stieß.

Zwischen der bürgerlichen Demokratie und dem Faschismus gab es keinen Widerspruch. Beide Faktoren ergänzten sich. Die Demokratie ermöglichte die Niederschlagung der revolutionären Bedrohung, zerstreute das Proletariat und trübte sein Bewusstsein. Der Faschismus vervollständigte diese Arbeit am Ende mit seiner brutalen Repression mit der er jegliche proletarische Gefahr zerschlug und die Einheit der kapitalistischen Gesellschaft wieder herstellte.

Degeneration der russischen Revolution und die Niederlage der Arbeiterklasse in Deutschland

Nach dem I. Weltkrieg kam es zum Zusammenschluß der Weltkräfte der Bourgeoisie. In Russland wurde dies durch das Bewusstsein des Proletariats verhindert, welches dem Kapitalismus damit seine strukturelle Schwäche aufzeigte. In Deutschland dagegen brachten alle Elemente der Nachkriegszeit diesen Zusammenschluß zum Ausdruck. Dies wurde erleichtert durch einen starken Kapitalismus mit demokratischen Traditionen und durch ein Proletariat, daß sich seiner Aufgaben überstürzt bewusst wurde. Die Russische Revolution blieb isoliert, die Arbeiterklasse in Deutschland mußte eine herbe Niederlage einstecken, die Weltrevolution damit scheitern. Somit war der Weg frei für die Entstehung des Faschismus. Warum konnten die Arbeiter dies nicht verhindern? An dieser Stelle ist es wichtig, Kritik an der Russischen Revolution zu üben. Die Ereignisse in Deutschland selbst (Niederschlagung der Spartakisten und Aufstieg des Faschismus) beinhalten schon Kritik am Oktober 1917, denn sie sind die Antwort des Kapitalismus auf die Unzulänglichkeit der damaligen Positionen des Proletariats. Dabei muss Kritik geübt werden an den Thesen des III. und IV. Kongresses der Kommunistischen Internationale, welche Positionen enthielt, die nicht über die Russische Revolution hinausdachten. Stattdessen hielten sie sich mit Verteidigungspositionen des Proletariats in dem sowjetischen Staat auf. Es fehlte hier eindeutig der ideologische Fortschritt, es fehlten neue programmatische Regeln, es fehlte die Analyse der Ereignisse in Russland und Deutschland, es fehlte vor allem die Position der Notwendigkeit der Ausdehnung der Kämpfe. All diese Faktoren wären notwendig für die Entwicklung der Arbeiterklasse gewesen. Der Stillstand der der kritischen Gedanken des Kommunismus musste letztendlich zur Niederlage des deutschen und des Weltproletariats führen und damit den Zusammenschluß der kapitalistischen Kräfte erleichtern, der letztendlich in den Faschismus geführt hat.

Abschluß/Zusammenfassung

Zusammenfassend kann man sagen, daß der Faschismus in Deutschland auf der Grundlage der Niederlage des Proletariats und der notwendigen Bedürfnisse einer durch die tief greifende Krise erschütterten kapitalistischen Wirtschaft entstanden war. Der deutsche Faschismus kann weder als eine vom Kapitalismus unterschiedliche Erscheinung noch als ein Ergebnis der verzweifelten Mittelklassen angesehen werden. Er stellte eine Herrschaftsform des Kapitalismus dar, dem es nicht mehr mit Hilfe der Demokratie gelang, alle Klassen der Gesellschaft für die Aufrechterhaltung seiner Privilegien zusammenzufesseln. Er war kein neuer Typ gesellschaftlicher Organisation, sondern ein entsprechender Überbau für eine hoch entwickelte Wirtschaft, die das Proletariat politisch zerstören mußte, um jede Bewegung aus den immer offener werdenden Gegensätzen zwischen dem Kapitalismus und dem revolutionären Bewusstsein der Arbeiter zu zerstören.

Für den Sieg Hitlers im März 1933 war keine Gewaltanwendung notwendig. Diese hatte erst nach der Machtübernahme der Faschisten einen Sinn – nicht als Reaktion auf einen proletarischen Angriff, sondern um diesem vorzubeugen, denn die Faschisten mussten auch die kleinste Spur des Klassenkampfes auslöschen, um die Arbeiter zu verwirren und aus ihnen blinde Instrumente der imperialistischen Ziele des deutschen Kapitalismus zu machen.

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