Flaesheim

PATROZINIUM: St. Maria-Magdalena
DIÖZESE: Münster
HISTORISCHE ZIRKARIE: Westfalen
BUNDESLAND: Nordrhein-Westfalen (D)
HEUTIGER ORTSNAME: Haltern-Flaesheim, Krs. Recklinghausen
GRÜNDUNG: 1166
AUFHEBUNG: 1558 Umwandlung in ein freiweltliches adeliges Damenstift;
1803 Übergang in den Besitz des Herzogs von Arenberg;
1808 endgültige Aufhebung

Geschichte (von Florian Uwe Becker O.Praem., Abtei Hamborn):
Bereits um 800 hat sich in Flaesheim ein Gutshof mit dazugehöriger Kirche befunden, den Graf Otto von Ravensberg im Jahre 1166 mit Zustimmung seiner Frau Uda der Kölner Kirche zur Errichtung eines Prämonstratenserinnen-Klosters stiftete. Die geistliche Aufsicht über die Schwestern hatte der Abt von Knechtsteden inne, der einen Prior nach Flaesheim entsandte. Dieser kümmerte sich fortan um die seelsorglichen Belange der Chorfrauen und der Bevölkerung.
Durch zahlreiche Schenkungen und Mitgiften gelangte das Kloster bald zu großem Reichtum und ausgedehnten Besitzungen; die größte Blüte erlebte Flaesheim im 14. und 15. Jahrhundert, als teilweise 14 bis 18 Schwestern zum Konvent gehörten. Sie entstammten größtenteils dem benachbarten Adel.
Im Zuge der Reformationswirren rissen um 1555 die Beziehungen zur Mutterabtei ab. Als der Kölner Erzbischof im Jahre 1558 neue Statuten für die Schwesterngemeinschaft genehmigte wurde aus dem Prämonstratenserinnen-Kloster ein freiweltliches Stift für adelige Damen. Verfallserscheinungen machten sich bemerkbar; Flaesheim diente als Versorgungsinstitut für unverheiratete Töchter.
1790 brannte das Klostergebäude ab; nur das alte Forsthaus und die Kirche blieben erhalten. An eine Wiederherstellung war nicht mehr zu denken, denn 1803 ging der gesamte Klosterbesitz aufgrund der Säkularisation in die Hände des Herzogs von Arenberg über. 1808 wurde das Stift endgültig aufgehoben.
Die Kirche dient bis heute als Pfarrkirche. Der Turm reicht noch bis in die Zeit der Klostergründung zurück. Schwere Strebepfeiler dienen als Ersatz für zwei früher vorhandene Treppentürme, deren Grundriß durch unterschiedliche Pflasterung vor der Kirche sichtbar gemacht worden ist. Aus der Barockzeit stammen der Hochaltar (konsekriert 1654), das Chorgestühl und der Taufstein, aus dem Spätmittelater die Figuren der Pfarrpatronin Maria Magdalena und des Ordensgründers Norbert von Xanten.

Literatur: Kirchenführer: Stiftskirche Flaesheim, Kleiner Kunstführer Schnell & Steiner Nr. 1520, 1985
Ansprechpartner: Heinrich Laakmann
Flaesheimer Str. 269, 45721 Haltern-Flaesheim, Tel.: (02364) 5588, Fax.: (02364) 5299
laakmann@ic-marl.de
Öffnungszeiten: Kirche ganztägig geöffnet
Führungen: nach Vereinbarung
Gottesdienste: SO 9.30 Uhr Hl.Messe;
wochentags gelegentlich 19.15 Uhr Hl.Messe
Gaststätten: Jägerhof zum Stift Flaesheim
(täglich außer dienstags geöffnet; Übernachtungsmöglichkeit)

Flaesheim erreicht man am Besten, indem man über die A 43 (Recklinghausen- Münster) bis zum Kreuz Marl-Nord und dort dann auf die Hauptverbindungsstraße Richtung Flaesheim fährt.

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Letzte Aktualisierung: 20. Januar 2001