Der rechte Weg

Fortschritt ist allgegenwärtig, ob wir ihn nun begrüßen oder nicht. Ich persönlich stehe dem technischen Fortschritt eher skeptisch gegenüber, aber dies tut hier nichts zur Sache.

Um besseren Einblick zu erhalten, was heutige Jugendliche beschäftigt, befragte ich einige Jugendliche auf einer Rucksacktour, an der ich als Aufsichtsperson teilnahm. Sie teilten mir mit, dass sie zwar gottesfürchtig seien und sowohl während als auch außerhalb der Schulzeit ausschließlich redlichen Beschäftigungen nachgingen.

Christliche Werte würden jedoch für einen kleinen Teil ihrer Schulkameraden einen niedrigeren Stellenwert einnehmen. Diese beschäftigten sich in ihrer freien Zeit vorwiegend mit Rechenmaschinen. Nun, auch ich nutze die neuen Möglichkeiten, die das Internetz mit den vielen Seiten darin bietet, daher konnte ich zunächst nicht erkennen, auf welch ungeheuerlichen Missstand ich hier aufmerksam werden sollte.

"Konter-Streik" sei das Programm, welches vorwiegend von den Bekannten auf der Rechenmaschine betrieben werde. Das Klang für mich zunächst nicht verwerflich. Schliesslich ist ein Streik, also die Verweigerung, Arbeit zu verrichten, nicht konstruktiv. Etwas dagegen (lateinisch: Contra) zu tun, schien mir daher nicht abwegig.

Umso mehr war ich erstaunt, als mir berichtet wurde, es handele sich dabei um ein Aktions-Spiel in der ersten Person. Da ich mir darunter nichts vorstellen konnte, beschloss ich, mir ein eigenes Bild zu machen.

Bei meinen weiteren Recherchen zu "Konter-Streik" gelang es mir, einige erschütternden Informationen zu erlangen. So scheint es im Wesentlichen darum zu gehen, mit einem Messer in der Hand durch Landschaften zu laufen. Dies ist nicht nur eine Anleitung zum sinnentleerten Müßiggang, sondern sogar latent gewalttätig.

Ist Gewalt ein Mittel, Probleme zu lösen? Ich denke nein und Friedfertigkeit ist eine der Säulen, auf denen unser Glauben und unsere Gesellschaft basiert. Täuschen wir uns also nicht über die scheinbare Harmlosigkeit eines "Mit-Messer-Laufen-Spiels" wie Konter-Streik.

Trotzdem kann man auch dieser bedenklichen Freizeitbeschäftigung etwas Gutes abgewinnen. So entnahm ich dem Bericht des Jugendlichen, dass dessen Bekannten offensichtlich auch genug Zeit finden, regelmäßig Kurzausflüge in die Natur zu unternehmen.

"Campieren", wie er es nannte, sei auffälligerweise eine Lieblingsbeschäftigung seiner konter-streikenden Bekannten. Und so bleibt auch in diesem Fall anzumerken, dass in allem Bösen auch etwas Gutes steckt.

Helfen Sie mit Ihrem Engagement mit. Reden Sie mit Ihren Kindern, den Kindern Ihrer Nachbarn oder Kindern auf dem Schulhof, ob sie Konter-Streik verwenden. Versuchen Sie sie davon zu überzeugen, dass Probleme nicht durch Herumlaufen mit Messern gelöst werden können und dass sie sich stattdessen dem Kampieren widmen sollen.

Für Ihre Mitarbeit dankt Ihnen Ihr
Günther Freiherz