Erbgut, 8.7.2000

 

Das durch die Wissenschaft beweisbare Erbgut des Menschen

 

Wo bleiben die intelligenten Denker, dass scheinbar ohne Widerspruch, das Erbgut eines physischen Körpers auf jenen Menschen übertragen wird, dem zugestanden ist, aus Leib, Seele und Geist geworden zu sein? Folgende Frage hat durch jene Wissenschafter beantwortet zu werden, die den Menschen auf die Bedeutung des erwähnten Erbguts reduzieren - wer erforscht wen und gibt darüber Auskunft, erforscht der Mensch seinen, ihm zur Verfügung stehenden Körper oder ist es dieser physische Organismus, der das Menschsein beobachtet, erforscht, bewertet, bestimmt und darüber Informationen abgibt? Es bleibt übersehen, dass die Geschichte der Menschheit das Erkenntniswerk der sterblichen Person ist. Warum ist dem so?

Wo und unter welchen Bedingungen nimmt die Geschichte der Menschheit Gestalt an? Auf welche Art und Weise wurde Erkenntnisschritt, an Erkenntnisschritt, in Form des sich geschaffenen Wissens gereiht und vorab durch die Sinne des Körpers erlebt, was sich bis heute nicht geändert hat? Kann es verantwortet werden, die kommenden Generationen weiterhin auf der Grundlage der anerkannten Erziehung, Schulung und Ausbildung mit dem bereits vorhandenen Wissen zu belasten und in die Gestaltung ihrer Zukunft einzubeziehen, anstatt sich erst darauf zu besinnen, was täglich von jeder Person, zwischen dem Einschlafen und Erwachen bleibt? Erst wenn die Bedeutung der Rückführung in das Wachsein ausgewertet wird, um das jetzt zur Verfügung stehende Erkenntnisprinzip in Ursache und Wirkung zu verstehen, kann eine Veränderung des Verhaltens nicht ausbleiben. Und warum wohl?

Was müsste sich zwangsläufig ändern, wenn erst das die Bestätigung erhalten würde, was jede Person ist, wenn ihr nichts mehr bewusst gemacht wird, um davon ausgehend das, was jede Person von dem Moment an in Anspruch nimmt, wo ihr durch das Verlassen des Schlafs, bewusst gemacht wird, dass es sie auch erfahrungsfrei noch gibt? Zu welchen Einsichten müsste sie dann gelangen, wenn sie den ersten Moment nach dem Erwachen dazu benützen könnte, die Rückkehr in die täglichen Aktivitäten, Schritt für Schritt zu beobachten, um das eigene Vorgehen und Verhalten, das sich von Person zu Person nicht unterscheiden lässt, kennen und verstehen zu lernen? Das Ergebnis wäre, dass die Wirkung der Bewusstmachung des Erfahrbaren, durch den Gebrauch des Denkens aufgenommen und verarbeitet wird, um das Ergebnis, wenn notwendig, durch die Benutzung des, erst jetzt in Erfahrung gebrachten, physischen Körpers sichtbar zu machen, d.h. in Leistung umzusetzen. Es bleibt nämlich übersehen, dass die mentale Individualität der Person ihre eigene Software und der Körper die Hardware ist, weshalb sie nicht erst unter dem Einfluss dieser beiden Erscheinungsformen entstehen oder sich entwickeln konnte.

Solange nicht ausgehend vom erfahrungsfreien Existentsein das Verhalten der Person, aufgrund ihrer drei gelebten Eigenschaften aktiv wird, die durch das Religiöse, das Philosophische und das Wissenschaftliche gekennzeichnet ist, verstehbar wird, kann die Geschichte, durch das praktizierte Fortschrittsdenken noch über weitere Jahrtausende hinweg auf derselben Basis Menschforschung betreiben, ohne je in die Lage versetzt zu werden, die Frage - was ist der Mensch - zu beantworten. Das auf dem Planeten Erde, infolge der gelebten Körperbezugnahme sich durchgesetzte Verhalten, menschenwürdig zu gestalten, verlangt die gelebte Information, die nur durch die Anwesenheit des todlosen Menschen einsetzt. Daraus leitet sich ab - solange die Bereitschaft fehlt, das eigene Verhalten ausgehend von dort verstehen zu lernen, wo der beweisbare Anfang, durch die täglichen Wechselwirkungen, in der Bedeutung von Erwachen und Einschlafen die Bestätigung findet, die Menschheit weiterhin Sklave von dem bleibt, was sie unter dem Einfluss von Erziehung, Schulung und Ausbildung von einer Generation auf die nächste überträgt, ohne die gelebte Unwissenheit, ausgehend von der Ursache zu begreifen und zu beseitigen.