Wo schlafe ich? Wo bleibe ich?
In den allermeisten Fällen fährt man nach Granada und hat zunächst mal keine Ahnung, wo man ein Bett für die nächste Nacht findet. Das ist nicht schlimm..
Nur in den seltensten Fällen kann man schon blind von Deutschland aus eine WG oder eine Wohnung buchen, und außerdem: wer kauft schon gerne die "Katze im Sack"? Trotzdem sei hier kurz darauf hingewiesen, dass es eine Internet-Seite mit Wohnungsofferten in Granada gibt.
Angekommen - Die erste Nacht im Hostal.
Der Normalfall ist allerdings, dass man in Granada ankommt und sich für die ersten 2-3 Tage erstmal ein Hostal (ein kleine Pension) sucht. Hostals gibt es hier wie Sand am Meer. Die Preise für die Übernachtung reichen von 2000 Pts bis 8000 Pts im Doppelzimmer (Euro 12,- bis 48,-) pro Nacht. Frühstück ist NICHT inclusive. In fast jeder kleinen Strasse oder Gasse findet man Cafeteriás, in denen man morgens sehr günstig und typisch spanisch frühstücken kann. Für einen Café con leche und ein Croissant (oder ein anderes süsses Stückchen) zahlt man zusammen etwa 250 Pts (Euro 1,50) - also wirklich günstig! Was es dort sonst noch alles gibt, findet Ihr unter "Besonderes".
Gut - die erste Nacht liegt hinter Euch, Ihr habt das Frühstück überlebt....jetzt geht's los: Wohnungssuche....noch bevor Ihr anfangt irgendwo anzurufen besorgt ihr Euch am besten an irgendeinem Kiosk einen Stadtplan. In den dort erhältlichen Stadtplänen ist wirklich JEDE kleine Gasse eingezeichnet (und davon gibt es unzählige in Granada). Um es deutlich zu sagen: ohne einen neuen Stadtplan seid Ihr in Granada verraten und verkauft!
So, jetzt aber weiter zur Wohnungssuche...
Wer rechtzeitig nach Granada kommt (d.h. 2-3 Wochen vor Semesterbeginn), der wird vom Angebot an WGs, Wohnungen, Zimmern (mit und ohne Vollversorgung) förmlich erschlagen. Telefonzellen sind mit Zettelchen, Adressen und Telefonnummern zugeklebt, in der Uni gibt es an zahlreichen "schwarzen Brettern" unzählige Angebote...
Die Preise richten sich nach der Ausstattung und dem Umfang des Angebotes:
- "pensión completo" bedeutet grundsätzlich: hier wird einem ALLES abgenommen. Man braucht nicht zu kochen, nicht zu waschen, keine Lebensmittel einzukaufen, nicht sauber zu machen - alles wird vom Vermieter erledigt. In den allermeisten Fällen sind diese pensiones nach Geschlechtern getrennt und kosten monatlich ab ca. 50.000 Pts (Euro 301,-).
- falls man bei einer Familie unterkommt, sollte man sicher gehen, dass man z.B. "dereche de cocina" hat, also in der Küche der Familie sein eigenes Süppchen kochen darf...
- normale WG-Zimmer gibt es ab 15.000 Pts (Euro 90,-) bis etwa 40.000 Pts (Euro 240,-) pro Monat, wobei wir deutlich auf eine Faustregel hinweisen möchten: in der Regel steigt die Sauberkeit der WG und ihrer Bewohner mit dem Preis. Wir wollen hier sicherlich keine Pauschalurteile abgeben, aber bei WGs mit männlichen spanischen Studenten sollte man seine persönliche "Schmerzgrenze" in Bezug auf Sauberkeit und Ordnung "etwas" herabsetzen...diese Erfahrung haben zumindest WIR gemacht
- ganz wichtig: die Wohnung oder das Zimmer sollte auf jeden Fall eine Heizung haben - im Winter wird es in Granada nämlich ziemlich kalt...und ohne Heizung ist man ständig am frieren. Ihr gaubt das nicht? Ihr meint: Ach was, Granada ist doch Spanien - da ist doch immer Sommer. Von wegen! Granada liegt fast 700 Meter hoch, die Sierra Nevada fängt gleich hinter der Stadt an und bei bestimmten Wetterlagen spührt man richtig wie die kalte Luft aus den Bergen hinunter in die Stadt fällt. Also: Heizung ist ein absolutes MUSS!
- bevor man dann tatsächlich zuschlägt, sollte man sich vergewissern, ob auch alles "todo inclusivo" ist, also Wasser, Strom und Gas beinhaltet
- Telefonanschluss gibt es nur in den wenigsten Wohnungen. Wer ins Internet will, der kann das sehr günstig in den unzähligen Internet-Cafés tun. Das günstigste I-Café, das wir gefunden haben ist gleich zwei "Gassen" neben der Fakultät der Übersetzer (Traductores) - dort kostet die Stunde gerade mal 125 Pts (Euro 0,75).
- Ich will telefonieren! - Gut, da gibt es verschiedene Möglichkeiten
- ich zücke mein deutsches Handy (mit deutscher Karte), schalte ein, logge mich ins spanische Netz ein und telefoniere - ganz einfach! ...und bin pleite wenn ich nach Hause komme. Macht das bloß nicht! Mit einer deutschen Mobilfunkkarte im Ausland zu telefonieren ist sündhaft teuer, denn Ihr müsst für das deutsche UND das spanische Netz bezahlen, das heisst, auch für eingehende Anrufe werdet ihr kräftig zur Kasse gebeten! Wir raten dringend davon ab.
- ich suche so lange, bis ich eine Wohung mit Telefonanschluss gefunden habe
- ich telefoniere mit Münzen von einer Telefonzelle (cabina) - davon gibt's ziemlich viele...man sollte es nicht glauben, aber Spanien besitzt mit der Telefónica eines der modernsten Telefonnetze der Welt (wer nach Deutschland telefoniert, sieht eine Münze nach der anderen in den Schlitz kullern...)
- ich telefoniere mit einer Telefonkarte von einer Telefonzelle aus (gibt's an Kiosken und in Tabakläden...und bei Telefónica)
- ich telefoniere mit einer Prepaid-Card von einer Telefonzelle aus (gibt's von unzähligen Anbietern...an dieser Stelle nur EIN Beispiel: Anbieter: Mundophone bietet 100 Minuten für 1000 Peseten.) Funktioniert so: Telefonzelle, Hörer abnehmen, KEIN GELD reinwerfen, KEINE KARTE reinstecken, sondern Nummer der Prepaid-card wählen, Tastaturgesteuertes Computer übernimmt den Rest, Geheimzahl eintippen (musstet ihr vorher auf der Karte freirubbeln) und dann die Nummer wählen, die Ihr anrufen wollt. Einfach, was?
- ich kaufe mir eine spanische SIM-Karte für mein Handy. Ist die sinnvollste Sache. Gibt's von verschiedenen Anbietern (Airtel, Telefónica, amena,...) mit unterschiedlichen Tarifmodellen. Somit seid Ihr auch von Deutschland aus erreichbar - für eingehende Anrufe zahlt ihr natürlich keinen Cent! Sagt Euren Freunden aber, dass sie eine Billig-Vorwahl ins spanische Mobilfunk-Netz wählen sollen!
Wohnung gefunden?
Gut - jetzt müssen wir uns noch auf einige typische Besonderheiten des spanischen Lebens einstellen...