Alocución de la Comisión Parroquial a los CONFIRMANDOS 1994

Queridas confirmandas, queridos confirmandos,

Todos los años, desde la fundación de la Iglesia de Martínez hace 40 años, aproximadamente 30 jóvenes celebran aquí su confirmación. Este siempre me llena de gran alegría, ver la iglesia tan colmada, seguir atentamente la celebración y mirar los rostros de Uds. tan concentrados. Este me da la esperanza y me concede la confianza de sentir, que nuestra fe en Dios y nuestra comunidad cristiana siguen en pie, hay sucesores y la tradición de nuestros padres no está olvidada.

Recuerdo ahora intensamente mi propia confirmación, en Alemania, poco tiempo después que finalizar la 2ª guerra mundial, en la época del racionamiento de alimentos y de los bonos de compra. Debíamos cursar 2 años de preparación para la confirmación. ¡Cómo han cambiados los tiempos! Casi 50 años perdura en mi recuerdo con agradecimiento la robusta iglesia de pueblo, proveniente de la Edad Media, con su techo pesado, sus gruesos muros y sencillas paredes y su silencio acogedor: junto a la misma su antiguo pastor, que acababa de retornar de la guerra, quien con su fuerza de transmisión y su talento logró acércarme el amor de Dios. Llevándome un trecho hacia delante en mi camino cristiano de la vida y ayudó a construir la estructura de fe para mi vida. Cuando hace aprox. 35 años llegué a la Argentina, traje esta base y en mi búsqueda hacia una comunidad con otros cristianos, hacia protección y sostén, encontré en la Iglesia de Martínez con su congregación multifacética mi nuevo hogar espiritual.

Y yo les deseo de corazón que vivan algo similar. Que donde Uds. vayan, ya sea por el mundo o en este lugar, conserven un recuerdo perdurable de vuestra confirmación y de vuestra promesa a la vida y a la actuación cristiana. Que la confirmación hoy no sea solamente un fogonazo, sino se convierta en el centro del día de hoy, acompañándolos en los próximos años. Entonces estarán en todos lados en casa y en las situaciones difíciles de la vida no se sentirán solos ni abandonados. Pues hace muy bien alcanzarse las manos y tener conciencia de sí mismos en la comunidad con Dios y con los hombres. Lamentablemente con frecuencia vivimos uno al lado del otro, pero cada uno está solo con sus problemas. Es importante mantener los ojos abiertos y tener el coraje de dirigirnos a nuestro prójimo en forma atenta y cariñosa y hablarles. Son muy valiosas las palabras correctas, de las cuales se puede vivir, que dan ánimo y levantan, ya sea que provienen de Dios o del hombre. Te quiero, tú eres importante para mí. Me alegro que existas. No estés triste, yo te ayudaré. Quédate tranquilo, tengo tiempo. Dios desea tomarlos a Uds. todos de la mano y demostrales su amor. Con cada persona Dios se encuentra de manera diferente. Pero Dios se dirige a cada uno. Depende de nosotros, sí lo reconocemos como nuestro Dios.

Uds. Viven en un mundo, en el que el rostro de la tierra está especialmente profanado y la imagen de Dios muchas veces no es venerada. Uds. a veces

están en peligro de no escuchar ya correctamente la historia de la vida a través de Jesús. Por ello, nosotros, los adultos no debemos dejarlos totalmente solos en todo que arremete contra vuestra vida. No siempre será fácil reconocer a Dios en vuestro camino. Uds. Deberán estar dispuestos a buscarlo y a aceptarlo.

En nombre de la congregación de Martínez les deseo para el futuro amor, paz y justicia.

 

Ansprache zur KONFIRMATION 1995

Liebe Konfirmandinnen, liebe Konfirmanden,

"Das christliche Leben ist nicht Frommsein, sondern Frommwerden,

nicht Gesundsein, sondern Gesundwerden;

überhaupt nicht ein Sein, sondern ein Werden, nicht Ruhe, sondern Übung.

Wir sinds noch nicht, wir werdens aber.

Es ist noch nicht getan und geschehen, es ist aber auf dem Weg.

Es glüht und glänzt noch nicht alles, es bessert sich aber alles."

So sagte Martin Luther um 1530. Wir gehen auf das Jahr 2000 zu, und wir Christen sind immer noch im Werden. Auch Ihr Konfirmanden habt heute mit eurem Lippenbekenntnis zum christlichen Glauben und Leben erst einen Schritt getan. Viele Schritte müssen diesem Anfang noch folgen, wenn Ihr auf dem Weg bleiben wollt, wenn Ihr Euch aufmachen wollt, den Reichtum zu suchen, der in Christus verborgen liegt.

Ihr habt in diesem Jahr des Konfirmandenunterrichtes vieles gelernt, vieles durchdiskutiert und über vieles nachgedacht. Ihr habt gemeinsam in einer Freizeit eine Wertpyramide erarbeitet, einen Wegweiser, der die für Euch wichtigsten Dinge im Leben markiert, nämlich: Glücklichsein, Liebe teilen, in Frieden leben, in einer verständnisvollen Familie leben, Freunde haben, Gott vertrauen.

Ja, Gott vertrauen und an Gott glauben sind wohl für einen Christen hohe Stufen auf der Wertskala. Ich wünsche Euch, dass der Unterricht und unsere Kirche Euch nicht nur etwas reifer und verantwortungsbewusster gemacht hat, sondern dass Ihr auch mitbekommen habt, dass der Glaube und Gottvertrauen eine Sache ist, die das ganze Leben umfasst. Und glauben können ist nicht eine Frage von Klugheit oder Dummheit, sondern der Bereitschaft, diesen Glauben zu leben. Wer immer nur Theorie treibt und mit seinen kleinen Gehirnzellen über den Glauben nachdenkt, wird ihn nie begreifen. Man muss anfangen, wie ein Glaubender zu leben. Die es wagen wollen, geben sich in das ungewohnte Glaubensleben hinein. Sie schliessen sich der Gemeinschaft der Christen an. Sie fangen vielleicht damit an, die Hände zu falten, zu beten, mit Gott zu reden, etwas Liebe zu verbreiten und vielleicht auch in der Bibel zu lesen. Man muss GLAUBEN üben, man muss üben, Christ zu werden. Wie Luther sagt: "Wir sinds noch nicht, wir werdens."

Wie kommt es denn, dass so kluge und bekannte Leute wie Wernherr von Braun, der bedeutende Erfinder von Mondraketen an Gott glaubte und täglich betete. Oder der russische Dichter und Nobelpreisträger Solchenyzin, der in einem Land, wo die Kirchen unterdrückt waren, seinen Glauben an Gott nicht verhehlte. Oder der letzte Bundespräsident Deutschlands, Dr. Richard von Weiszäcker, von dem wir wissen, dass er sich vor aller Welt als praktizierender Christ bekennt, viele Geschicke und verantwortungsvolle Entscheidungen immer im Glauben und der Haltung eines Christen geleitet hat und nicht zuletzt auch der vielfache Olympiasieger der siebziger Jahre, John Naber, der vor jedem Start die Hände zum Beten faltete. Es geht einem Christen wie einem Schwimmer, man kann nicht immer gleich gut schwimmen, man muss viel üben, man lernt es aber .... So lernt man auch glauben, so wie die eben genannten Persönlichkeiten. Auch die ersten Jünger Jesu haben lange gebraucht. Jesus selbst hat den Jüngern geholfen. Und so wird er auch Euch beistehen mit seiner Liebe und seinem Geist. Jesus betet für uns alle: wir sollen einander gelten lassen, aufeinander hören und voneinander lernen, Keine Gewalt üben und uns gegenseitig lieben. In Gedenken an den kommenden 50. Jahrestag der Beendigung des 2. Weltkreiges und im Bewusstsein der vielen danach entstandenen Kriege und Gewalt- und Terrorakte, erkennen wir voller Erschrecken und Unbegreifen, wohin Gewalt und Hass führt. Jesus lebte gewaltlos, denn Gewalt, wie sie in diesem Jahrhundert grassiert, löst keine Probleme, schafft höchstens Neue. Christen sollten gewaltlos lelben, das ist keine Schwäche sondern wirkt heilend und verbindend und bringt Frieden.

Ich wünsche Euch, dass die Konfirmationszeit Euch ein Stück auf den Weg gebracht hat, die Probleme dieser Zeit mit den Augen und mit dem Herzen eines mündigen Christen zu sehen. Der Weg zum leben aus Gottes Hand steht Euch offen.

 

Ein wichtiger Abschnitt im Leben eines Christen!

Als ich Mitte 1998 die Einladung meiner alten deutschen Kirchengemeinde in Solingen-Gräfrath zu meiner "Goldenen Konfirmation" am 1. November erhielt, war es mein tiefer Wunsch, an diesem Ereignis teilzunehmen. Zwar lagen Wahltermine etc. in der Martinez-Gemeinde an, doch folgte ich meiner inneren Stimme und meinen Gefuehlen und war am 1. November in Gräfrath.

37 Jahre lebe ich bereits in Argentinien und war nur hin und wieder unerkannter Gast in meiner alten Heimatkirche gewesen. Auch hatte ich meine Mitkonfirmanden seit meiner Uebersiedling 1962 nach Argentinien und sogar einige  50 Jahre nicht wiedergesehen.

Aber es war nicht nur die Neugier auf die Entwicklung meiner alten Spiel- und Schulgefaehrten, sondern in erster Linie ein Gefuehl des Dankes gegenueber meiner Gräfrather Kirche, wo ich auch schon getauft wurde. Vikarin Stracke und Pastor Vollmer haben mir den Wegweiser und das Fundament fuer ein christliches Leben, ein Leben in Glaube, Liebe, Dank, Ehrfurcht und Akzeptanz, mitgegeben. In Gräfrath, im Elternhaus, in der Schule und in der Kirche hat man den Boden dafuer bereitet, dass ich auch fern von der Heimat bei neuen Anfaengen mit ungezaehlten Schwierigkeiten immer hoffnungsvoll und zuversichtlich meine Schritte getan habe. Was allgemein in Gräfrath gesaet war, habe ich dankbar und unbeschadet in Argentinien kultivieren und ernten koennen.

Darum war es so wichtig fuer mich, meine Kirche und meine Gefaehrten aus meiner Jugendepoche wiederzusehen, weil ich ihnen sagen wollte, dass Gräfrath mir viel mit auf den Weg gegeben hat. Eine gute Unterweisung und Hinfuehrung zu Gott durch den 2-jaehrigen Konfirmanden-Unterricht (z.T. im zerstoerten und eiskaltem Gemeindesaal) mit regelmaessiger Teilnahme am Gottesdienst, und Gespraechsabenden und langen Wanderungen haben einen wichtigen Teil zu meiner Entwicklung beigetragen..

Und 28 Goldkonfirmanden waren gekommen, von ueberall her. Argentinien war die weiteste Anreise. Alle haben wir uns spontan in die Arme genommen und uns die Haende gereicht bei der Wiedervereinigung zum Abendmahl und unter Gottes Wort. "Einen anderen Grund kann niemand legen ausser dem, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus" Kor. 3, 11.

Und es gab viel zu erzaehlen, denn jahrzehntelang hatte man sich nicht gesehen. Und die alte Heimat hatte mich n icht vergessen. Dieses Gefuehl hat mir gut getan..

Und wieder in Martinez moechte ich allen Konfirmanden dieses Jahres ans Herz legen zu verstehen, dass ein gut gelegtes Fundament durch die Konfirmation ein grosser Reichtum fuer ein christliches Leben ist, wohin der zukuenftige Weg auch fuehrt und welches persoenliche Schicksal einem vorbestimmt ist .JA -Sagen zum christlichen Leben ist nicht nur ein Wagnis, sondern auch Zuversicht und Staerke!

Ich hoffe, dass es den diesjaehrigen Konfirmanden auch einmal so ergeht wie mir, dass sie nach 50 Jahren in Wohlwollen und Dankbarkeit an ihre alte Gemeinde Martinez denken

koennen..

Ver sermones

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