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Landesentscheid "Unser Dorf"

Unter der Bezeichnung „Unser Dorf hat Zukunft“ steht der Bundeswettbewerb. Im Landesentscheid heißt es knapp „Unser Dorf“. Gemeint ist der Wettbewerb, der früher „Unser Dorf soll schöner werden“ genannt wurde.

Zu dem seit 1958 in Hessen bestehenden Wettbewerb referierten die Abteilungsleiterin des Amtes für den ländlichen Raum, Frau Baumgärtel-Blaschke und der Bauberater Bernhard Schreiber am Donnerstag, den 21. April. Eingeladen hatten der Ortsbeirat und die Niederhoner Vereine in den Gemeinschaftsraum.

Frau Baumgärtel-Blaschke stellte die neuen Bedingungen des Landesentscheids vor. Maßgeblich sind jetzt weniger die Aspekte der Dorfverschönerung als mehr die der Dorfentwicklung. Wichtig sei es den Lebensraum zu stärken, das Dorfleben eigenverantwortlich zu gestalten und die soziale Funktion der dörflichen Gemeinschaft zu stärken. Dabei sei es wichtig, aktuelle Bedarfslagen frühzeitig zu erkennen, dies gilt für den privaten wie den öffentlichen Bereich. Hier sei als ein wichtiger Aspekt zum Beispiel das Engagement der Niederhoner Bürgerinnen und Bürger bei der Sanierung und Neunutzung der ehemaligen Schule herauszustellen.

Weitere Bewertungskriterien sind die Stärkung des Ortskerns, die Eindämmung der Flächenentwicklung, der Einsatz regenerativer Energien und die vorhandene bzw. geplante Infrastruktur. In einer eineinhalbstündigen Präsentation werden diese Facetten der Bewertungskommission im Sommer 2005 vorzustellen sein.

Waren es früher die neu aufgestellten Blumenkübel im Ort oder die elegant gestalteten Hausbalkone, so gelten jetzt andere Maßstäbe. Bei dem Landesentscheid „Unser Dorf“ zählen Einschätzungen zu dem aktivsten, sozialsten und zukunftsfähigsten Dorf. Es gilt das Engagement der Bevölkerung darzustellen. Neue Konzepte und Projektideen sind zu entwickeln und besonders deren Nachhaltigkeit zu verdeutlichen.

Dabei soll aber auch die Natürlichkeit der dörflichen Struktur bewahrt werden. Auch die Einbindung des Dorfes in die Landschaft sowie die entsprechende Gestaltung und Nutzung dieser Kulturlandschaft sind maßgebliche Kriterien.

In dem zweiten Teil der Veranstaltung referierte Herr Schreiber über Gestaltungsmöglichkeiten von Hausfassaden, Hofeinfahrten, Gärten, Hoftoren und Zäunen. Ein Beispiel: Muss es unbedingt ein farbiger Jägerzaun sein oder passt nicht besser der höhere Lattenzaun in unsere Landschaft? Schreibers Positionen fanden nicht die ungeteilte Zustimmung des Publikums. Schreibers Sichtweise dörflicher Strukturen ist provokant, führt aber – hoffentlich - auch zum Nachdenken in der Bevölkerung.

Die verschiedenen Aspekte wurden durch eine sehr aufschlussreiche Diaschau dargestellt. Dabei waren ebenso abschreckende Beispiele von z.B. versiegelten Hofflächen wie auch die in ihrer Natürlichkeit belassenen (oder neu gestalteten) Flächen und Gebäudefassaden. Besondere Gewichtung wird hier auf Möglichkeiten der Begrünung durch verschiedensten Bewuchs oder beispielsweise dem fast vergessenen Hofbaum liegen, der selbstverständlich ein Laubbaum zu sein hat.

Bleibt die Frage, ob und wie das sicherlich ansprechende Bild eines bunt blühenden Bauerngartens im Gegensatz zu dem vieler Orts (noch) vorherrschenden kurzgeschorenen Rasen neben der schlanken, geradlinigen Blumenrabatte ohne jegliches ‚Unkraut’ realisierbar ist.

„Unser Dorf“, ein Wettbewerb des Landes Hessen, der Anstöße gibt, aber auch maßgeblich Impulse aus der Bevölkerung erwartet.