Hafen und Stadt ab 1744

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Im 18. Jahrhundert erfolgte nach Jahren wirtschaftlichen Niedergangs ein erneuter Wirtschaftsaufschwung. 1744 fiel Emden unter preußische Herrschaft. Da Friedrich der Große ein persönliches Interesse an Emden hatte, baute er „Emden zu seinem wichtigsten Hafen für seine Aktivitäten nach Übersee aus“ (Carsjens, 1993, S. 54). Die Emder Schifffahrt wurde zunächst durch staatlich subventionierte Handelskompanien (die preußisch-asiatische 1752, die bengalische 1753 und die levantinische Handelskompanie 1766) wiederbelebt, die jedoch nicht lange Bestand hatten. Zudem erhielt die Emder Heringskompanie eine Monopolstellung im Heringsfang. Die Emder Fischereiflotte erzielte somit einen wesentlichen Anteil an der Fischversorgung Preußens. 1751 erhielt Emden einen Zoll-Freihafen. Kurz vor 1800 erreichte der Emder Hafen einen Umschlag, der sich mit dem der 70er und 80er Jahre des 16. Jahrhunderts vergleichen lässt.

Zwischen 1769 und 1781 wurde ein neues Fahrwasser durch die Emder Bucht zum Fahrwasser der Ems gegraben, da sich die Ausräumung des versandeten Flussbettes der Ems als aussichtslos erwies.

Die Zugehörigkeit Emdens zum Königreich Hannover in der Zeit von 1815-1866 wird als eine Periode der Stagnation bezeichnet. Jedoch fielen in diese Zeit folgende wichtige Infrastrukturmaßnahmen für die Stadt:

Die Verbindung von der Stadtmitte, dem Ratsdelft, zum neuen Fahrwasser der Ems wurde durch ein etwa 3 km langes Fahrwasser quer durch die Insel Nesserland wieder hergestellt.

In den Jahren 1846-1848 wurde der Seedeich sowie die Nesserlander Entwässerungsschleuse als Schutzschleuse vor Überschwemmungen gebaut.

 Durch die Anlegung des Königspolders wurde Neuland unmittelbar vor der Stadt geschaffen.

Emden wurde durch den Bau der Eisenbahnlinie, die 1856 eröffnet wurde, mit Münster in Westfalen verbunden.

Die ersten festen Straßenanschlüsse an das Straßennetz des Königreiches wurden gebaut. (vgl. Schöningh, 1974, S. 25f).

Weitere Ausbaumaßnahmen des Hafens unter Leo Fürbringer