8.5.4. Tephritis arnicae an Arnica montana

Foto der Flügelzeichnung der Fliege (64 KB)

Foto der Pflanze (19 KB)

Puppen (15 KB) von Tephritis arnicae.

Auf trockenen Matten sonnenexponierter Standorte gedeiht Arnica montana an und über der Waldgrenze und bevorzugt kalkarme, nährstoffarme Silikat-Magerrasen, auf denen sie gesellig bis massenhaft vorkommt. Die Pflanze ist über große Teile Europas von Norwegen bis zu den Karpaten, von Westrußland bis Portugal in der alpinen Zone von Gebirgen verbreitet. Aus den Blütenköpfen wird hierzulande ein sehr wirksames Volksheilmittel (Alkoholansatz) bereitet, das gegen Verrenkungen, Verstauchungen, Blutergüsse und vieles mehr eingesetzt wird. SCALTRITI (1985) weist auf die Notwendigkeit hin, befallene Pflanzen nicht zu ernten. Im UG wurde die Pflanze besonders am Standort Thajamähder in 2000 bis 2300 m Höhe untersucht. Vereinzelt steigt die Pflanze hier bis 2600 m hinauf.

Tephritis arnicae ist am oben genannten Standort massenhaft zu finden, kommt aber auch sonst im UG allerorts vor. Besonders die Larven und Puppen sind von Anfang Juli bis Mitte August überall in den Blütenköpfen anzutreffen. Je mehr Pflanzen an einem Standort anzutreffen sind, desto geringer ist der Prozentanteil befallener Blütenköpfe. Am oben genannten Standort liegt er bei etwa 60%. In befallenen Blütenköpfen finden sich zwischen 2 und 7 Larven bzw. Tönnchen. An manchen Standorten ist der Befall aber deutlich geringer (15 bis 25%). SCALTRITI (1985) hat auf einem Blütenköpfchen bis zu 13 Larven gezählt.

Arnica montana ist mit Abstand der wichtigste Wirt. Daneben geht Tephritis arnicae aber auch, wenngleich viel seltener, an Doronicum grandiflorum. Die Paarung der Fliegen findet im Juni statt. Die Weibchen legen die Eier an die jungen Blütenknospen. Die Larven fressen kopfabwärts gesellig im Blütenkopf, zerstören zunächst die Fruchtknoten der innengelegenen Röhrenblüten und erreichen schließlich das Blütenbodengewebe, das sie oberflächlich annagen. Die befallenen Blütenköpfchen erscheinen leicht gebräunt, die inneren Blüten zerstört und sind so leicht zu erkennen. Die Verpuppung (Bild 15 KB) erfolgt hauptsächlich Ende Juli, Anfang August. Manchmal wandern die Larven zur Verpuppung in den obersten Stengelabschnitt (MERZ, 1994). Die Imagines schlüpfen Mitte bis Ende August und überwintern. Ein beachtlicher Teil der Tiere ist parasitiert. Nach Merz (briefl. Mitt.) verlassen die Tiere im Herbst oft ihre Futterpflanzen und ziehen in andere Regionen. Ein persönlicher Nachweis an einer Gartendahlie am 03.10.1988 in Ischgl (1400m), weitab von jeglicher Arnika-Pflanze, bestätigt dies. Tephritis arnicae scheint auch im Frühjahr zu wandern.

Nach SCALRTITI (1985) wird Tephritis arnicae von Pteromalus albipennis W. (Hymenoptera, Pteromalidae) parasitiert.


Phänologie der Larven von Tephritis arnicae auf Arnica montana an einem montanen Standort im Fimbertal.


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(c) Manfred Pfeifer