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Im
Großen und Ganzen war es uns jedoch nicht wäßrig genug für
einen Urlaub am Ozean. So entschlossen wir uns, einem der Binnenseen der
Insel einen Badebesuch abzustatten. Echo Lake war unser Ziel. An der Badestelle
angekommen, mußten wir feststellen, daß für unseren Geschmack
zu viele Amerikaner auf den gleichen Gedanken gekommen waren. So ließen
wir unsere Boote zu Wasser und flohen in eine abgeschiedenere Ecke des Sees.
Micha erprobte sogleich unsere Rettungsausrüstung, einen Autoreifen,
dessen Verwendung für's Tubing offensichtlich noch rege in seiner Erinnerung
war.
Da die Buben nun einmal naß waren, konnten sie auch gleich praktisch
erproben, wieviele Passagiere das Kayak aushält. Papa weigerte sich
leider, auch noch aufzusteigen. Aber der war ja schon im Potomac mit dem
Boot beinahe umgekippt!
Der nächste Morgen begrüßte uns mit Tropfen, die auf unser
Zeltdach klopften. Bei näherer Untersuchung stellte sich nach dem Aufstehen
heraus, daß sich der Hochnebel in den Kiefern unseres Zeltplatzes fing
und, sobald sich genug angesammelt hatte, auf unser Zelt tropfte. Im Laufe
der Vormittags verzog sich dann der Nebel und die Sonne erschien.
Wir beschlossen, an diesem Tag einen der größeren
glazialen Seen zu bepaddeln, den Jordan Pond. Die Form der umgebenden Berge
zeigt deutlich ihren Ursprung in der Eiszeit. Sie weisen auch heute noch
die Eigenart auf, der die Insel ihren Namen verdankt, Mount Desert Island.
Sie sind kahl. So hatte sie schon ihr Namensgeber, der französische
Forschungsreisende Samuel Champlain im Jahre 1604 gesehen und "Isles des
Monts Deserts" getauft.
Um den See herum streckt sich ein Wanderpfad, der rege belebt war. Den See
selbst teilten wir dagegen nur mit zwei Kanuten und zwei Seekayakern. Da
das Wetter immer schöner wurde, paddelten wir bis zum anderen Ende.
Leider nahm mit später Stunde auch der Wind immer mehr zu, so daß
wir durch recht hohe Wellen im Schutze des Landes zurückpaddeln
mußten.
  
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