Nachdem wir allen "Bären" erfolgreich ausgewichen waren, konnten wir in einem Motel bei Boston, MA, um 21.30 Uhr nach 485 Meilen unsere müden Häupter aufs Kissen packen. Der nächste Tag begrüßte uns mit Sonnenschein und Affenhitze, recht vielversprechend für unseren Zelturlaub. Doch zunächst mußten wir noch die letzte Etappe hinter uns bringen. Wir folgten der Route 1 entlang der Küste, die sich allerdings bis auf ein paar Buchten ziemlich rar machte. Die Buchten führten wenig Wasser, die Hochwassermarke ließ auf einen Tidenhub von etwa 2 Metern schließen.

Endlich hatten wir es geschafft, Mount Desert Island war erreicht. Nun konnte es zu unserem Zeltplatz im Acadia Nationalpark nicht mehr weit sein. Am Horizont waren vorgelagerte Inseln und etliche Nebelbänke zu erkennen, die auf die Kälte des hiesigen Wassers hindeuteten.

Campsite in AcadiaNach einem kurzen Besuch des Visitor's Center im Nationalpark zum Empfang einer Landkarte beeilten wir uns, unseren Zeltplatz zu erreichen, da es schon recht spät war. Um 18 Uhr meldeten wir uns an und bekamen einen schönen schattigen Waldplatz zugewiesen. Während ich das Zelt aufbaute, kümmerten sich Christoph und Michael um das notwendige Feuerholz für's Abendbrot. Ein zünftiges Lagerfeuer mit Pancakes und gerösteten Marshmellows beschloß diesen ereignisreichen Tag.

Der neblige Vormittag des nächsten Tages verging wie im Fluge mit solchen Arbeiten wie fertig auspacken und Camp aufräumen. Nachmitags klarte es auf , der blaue Himmel und die angenehmen Lufttemperaturen lockten uns zum Strand "Sand Beach", der das einzige Stückchen Sandstrand auf der Insel darstellt. Doch was für eine Enttäuschung. Unsere vorsichtig ins Wasser getauchten Zehen zuckten konvulsiv zurück, als sie in Kontakt mit dem nicht ganz 12 Grad Celsius kalten Naß kamen. Das war definitiv nichts zum Baden. So machten wir uns auf eine Strandwanderung, die nach kurzer Zeit in eine Klettertour überging, wie die Ansicht der Küstenlinie nahelegte. Am Beginn dieses Ausfluges hatten wir ein Hinweisschild bestaunt, das zum einen das Füttern der Küstenvögel untersagte, zum anderen vor deren aggressivem Verhalten warnte. Leise schmunzelnd gingen wir am Strand entlang, an einer Gruppe Mädchen vorbei, die gerade ein paar Sandwiches aßen. Eines der Mädchen hielt ein Sandwich unabsichtlich zur Seite und wie zur Bestätigung des Schildes kam auch schon eine besonders freche Möwe im Sturzflug angerauscht. Erschreckt durch den Angriff des Vogels ließ die Badenixe ihr Sandwich fahren, welches in den Sand fiel und sofort von kreischenden Möwen umringt war.

On the cliffs near Sand BeachOb der ursprüngliche Angreifer etwas abgekriegt hat, ist unbestimmt.

Da eine schnelle Erwärmung des Wassers nicht zu erwarten war, machten wir uns an die Erforschung der Kliffs, deren Oberfläche von den Stürmen des Atlantik gezeichnet war. In sicherer Entfernung zum Wasser waren Luft und Stein sogar angenehm warm.

HomeNext
[ Previous | Home | Next ]