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Das Schweden-TagebuchHinfahrt: Dienstag, 14.8.2001Alexander, Frank, Michael und ich hatten uns entschlossen, mit dem Zug nach Schweden zu fahren. Zunächst benutzten wir den Supersparpreis Deutschland und ab Dänemark den Scanrail-Paß. Mit Reservierungen und Aufpreisen kostete uns die Hin- und Rückfahrt etwa 500 DM pro Person. Wir hätten beinahe unseren Zug von Mannheim nach Hamburg verpaßt, da der nette Busfahrer des Regionalverkehrs Rhein Neckar uns im Stau nicht aus dem Bus herauslassen wollte. In letzter Minute sprangen wir in den Zug. Die 26-stündige Zugfahrt bis nach Östersund in Mittelschweden klappte ohne Probleme. Zwischen Malmö und Stockholm fuhren wir über Nacht im Liegewagen, so daß wir relativ erholt in Östersund ankamen. Östersund ist die Hauptstadt und das Zentrum der Provinz Jamtland.
Mittwoch, 15.8.2001Von Östersund fuhren wir mit dem Bus weiter nach Lit. Wir hatten bereits aus Deutschland Kanus bei der Kanuvermietung (Little Lake Hill Canoe Center) bestellt. Die Kanuvermietung und der angeschlossene Zeltplatz wird von Ove Djurberg geleitet, der uns sehr freundlich und großzügig unterstützte. Da wir am Nachmittag in Lit ankamen, hatten wir noch Zeit, in Lit einzukaufen und uns auf unsere Tour vorzubereiten.
Donnerstag, 16.8.2001![]() Wir hatten unsere Sachen um 10 Uhr gepackt, damit uns Ove nach Norwegen bringen konnte. Unsere persönlichen Sachen und das Essen sind in 5 wasserdichten Tonnen vertaut. Statt 10 Uhr, wie versprochen, fahren wir erst um 14 Uhr los. Das Warten zwang uns, etwas entspannter zu werden und in Urlaubsstimmung zu kommen. Mit uns fuhren eine Frau mit ihren beiden Töchtern Richtung Norwegen. Die drei ließen sich bei der 90km-Marke absetzen. ![]() Ove brachte uns bis nach Norwegen zur 150km-Marke. Wir wurden an einem kleinen Fluß abgesetzt und fuhren durch ein malerisches Moorgebiet in den Ulen-See. Bei Windstille und Sonnenschein erreichten wir unser Tagesziel - den Sundet. Diese Verengung des Sees ist die Verbindung zum nächsten See, dem Rengen-See. Wir fanden einen hübschen Platz auf einer kleinen Insel mit Feuerstelle und Platz für zwei Zelte. In der herrlichen Abendstimmung gab es Nudeln mit Truthahnfleisch und Tomatensoße und Tee mit Rum zum Abendessen. Als wir ins Bett gingen, nahm der Wind zu, und wenig später begann es zu regnen.
Freitag, 17.8.2001Zum Frühstück gab es Müsli mit erstaunlich leckeren Milchpulver. Der Wind war kälter geworden und kam nun aus Nord-Westen. Bei Sonnenschein machten wir uns um 10 Uhr auf den Weg nach Valsjöbyn. Für die Durchquerung des Rengen brauchten wir 2 Stunden. ![]() Am Ende des See suchten wir eine Weile nach der Portage. Wir waren vorsichtig, denn die Verbindung zum nächsten See führt über einen 12 Meter hohen Wasserfall. Schließlich fanden wir die holprige und enge Portage und bugsierten die Kanus über die Steine und Baumwurzeln. Der Wasserfall beeindruckte uns sehr, denn es kamen gewaltige Wassermassen die Stufen heruntergeflossen. Bevor wir unsere Vorräte in Valsjöbyn auffrischten und vervollständigten, kochten wir eine Suppe. In der Zwischenzeit waren dicke Regenwolken aufgezogen, und es begann zu regnen. Wir wollten an dem ´Tag noch den Valsjön überqueren. Dank des Rückenwinds schafften wir die 10km lange Strecke in reichlich einer Stunde. Allerdings legten wir uns sehr ins Zeug, da bei dem starken Wind z.T. hohe Wellen auf dem See waren. ![]() Der Valsjön mündet im Südosten in Stromschnellen der Schwierigkeit 2-3. Wir untersuchten die Stelle und entschlossen uns, die Bote an der Stromschnelle vorbeizutragen. Die Strömung erschien uns zu stark, und wir waren zu erschöpft für eine solche Anstrengung. An der Stromschnelle ist ein Zeltplatz speziell für Angler eingerichtet, auf dem wir unsere Zelte aufbauten. Nach dem Abendessen verkroch ich mich schnell ins Zelt, denn ich fand den Tag recht anstrengend.
Samstag,18.8.2001![]() Bei noch immer wechselhaften Wetter bereiteten wir den neuen Tag vor. Bevor wir weiterfuhren, liefen wir die Torskströmmen bis zur Mündung in den nächsten See. Die Wanderung durch den Wald war sehr angenehm, und die Stromschnelle kurz vor der Flußmündung war wieder sehr beeindruckend. Als wir die Portage zum Hotagen, dem nächsten See, gegen 12 Uhr in Angriff nahmen, war die Sonne herausgekommen. Wir bewegten die Kanus die Straße entlang etwa einen Kilometer. Von dieser Stelle sind es etwa 90km bis nach Lit. Doch schon als wir ablegten begann es wieder zu regnen. Als wir aus der geschützten Bucht auf den offenen kamen, hatten wir mit sehr unangenehmen Seitenwind zu kämpfen. Die teilweise 1 Meter hohen Wellen hätten uns leicht zum Kentern bringen können. Um das zu vermeiden fuhren wir im Zick-Zack, so daß die Wellen entweder schräg von vorn oder schräg von hinten kamen. Auf diese Weise kamen wir nur schleppend voran, und das Paddeln und Steuern war sehr anstrengend. Ove hatte uns einen Zeltplatz auf der Insel Haraön empfohlen, die wir
gegen 16 Uhr ansteuerten. Der Zeltplatz auf der Insel war total dem Wind
ausgesetzt und war auch nicht besonders aufsehenerregend. Deshalb paddelten wir
weiter zu einem weiteren angeblich schönen Platz am Westufer der Verengung im
See, die kurz nach der Insel folgt. Ove hatte den Zeltplatz mitten in einem Moor
eingezeichnet. Da dort auf uns mit Sicherheit die Mücken auf uns warten
würden, fiel dieser schöne Platz für uns aus (die Bezeichnung Schöner
Platz wurde für uns zu einem geflügelten Ausdruck für eher schlechte
Zeltplätze). Wir machten eine Rast auf einem Zeltplatz, der genau in einer
Ameisenstraße lag. Dann begannen wir eine fast 2-stündige Suche nach einem schönen
Platz. ![]() Wir sammelten Feuerholz für den Abend, gingen baden, kochten Abendessen und machten es uns am Feuer gemütlich. An dem Abend konnten wir einen genialen Sonnenuntergang erleben, von dessen Anblick ich nicht genug bekommen konnte.
Sonntag, 19.8.2001![]() Da wir so glücklich über unseren Zeltplatz waren, die Sonne schien und ring um uns eine verlockend schöne Natur auf uns wartete, legten wir einen freien Tag ein. Nach einem ausgedehnten und gemütlichen Frühstück fuhren wir an das andere Seeufer, um den Bergrücken auf der anderen Uferseite zu besteigen. Nach dem Aufstieg durch wegloses Gelände hatten wir einen klasse Blick hinab auf unsere nun Stecknadel-großen Zelte und in beide Richtungen über den See. Da es am Vortag geregnet hatte, hatten wir auch gute Fernsicht. ![]() Zurück am Zelt kochten wir uns Mittagessen und machten ein ausgedehntes Mittagsschläfchen - das ist Urlaub! Am späten Nachmittag brachen wir noch zu einer Wanderung in der Umgebung unseres Zeltplatzes auf. Die Abendstimmung war wieder wunderschön. Doch als wir kurz vor 0 Uhr in die Zelte verschwanden, nahm der Wind schon wieder zu ...
Montag, 20.8.2001Als wir um 7:30 Uhr aufstanden, waren die Wolken gerade 150 Meter über dem See, es nieselte, und es war unangenehm kalt. Wir bereiteten uns auf unsere Tagesetappe vor, die bis zu dem Damm am Ende des Sees führte. Bis zum Nachmittag hatten wir praktisch die gesamte Strecke eine stramme Briese im Gesicht. Wir kämpften uns am Ufer entlang langsam vorwärts. Teilweise hatten wir kaum das Gefühl voranzukommen. An einer Halbinsel, dem Hundsnäsel, und an einem Windschutz auf einer kleinen Insel machten wir Pausen, um uns auszuruhen und zu stärken. Auf den letzten 5 Kilometern schlief der Wind langsam ein, so daß wir schneller vorankamen (bzw. unsere Kräfte noch für die restliche Strecke reichten). An dem Damm am Ende des Sees Hotagen hatte uns Ove einen weiteren Windschutz empfohlen. An dem Platz fanden wir mit Mühe Stellen für unsere Zelte. Der Platz war ein typischer schöner Platz nach unserer Definition. Es war aber auch egal, denn es nieselte schwach aber regelmäßig, und wir waren ohnehin zu erschöpft, um noch etwas zu unternehmen. Deshalb verschwanden wir nach dem Abendessen schnell in unsere Zelte.
Dienstag, 21.8.2001Da es noch regnete, als wir aufwachten, blieben wir länger in den Schlafsäcken. Das Warten zahlte sich aus, denn der Regen hörte auf. Zunächst konnten wir wählen, ob wir eine Portage von 2500m Länge oder zwei kürzere Portagen von jeweils etwa 500m Länge machen wollten. Wir entschieden uns für die letzte Variante, bei der wir auch durch Wildwasser der Stufe 1-2 fahren mußten. Das Erkunden der Portagen, das Durchfahren des Flußabschnitts des Hårkans, und das Tragen der Kanus nahm fast 2 Stunden in Anspruch. Die längere Portage auf der Straße hätten wir sicher schneller geschafft. Die Strecke im Wildwasser sollte eine gute Vorbereitung für die nächsten Tage sein. Sie stellte für uns jedoch kein Problem dar. In der Zwischenzeit war die Sonne herausgekommen, und wir nahmen mit guter Laune den Weg über den nächsten See, den Lövsjön, auf. Unser Adlerauge Alexander entdeckte kurz nach der Portage ein Renntier am östlichen Ufer. Wir konnten uns auf etwa 150m nähern, ehe das Tier im Wald verschwand. Bei leichtem Rückenwind kamen wir schnell voran. Am Ende des Sees entdeckte Alexander erneut ein Renntier am westlichen Ufer. Auch dieses Mal pirschten wir uns vorsichtig an das Tier heran. Dieses Mal lief des Renntier nicht so schnell weg sondern hielt uns nur auf sichere Distanz von ca. 150 Metern und beobachte uns dann neugierig. Die Renntiere so in freier Wildbahn zu sehen war großartig! Vor den nächsten Strömschnellen, den Lövsjöströmmen, machten wir eine Pause und erkundeten die Strömung. Zu Beginn der Stromschnelle der Schwierigkeit 1-2 mußte man der Hauptströmung in einem "S" folgen. Danach gab es keine problematischen Stellen mehr. Der nächste See, der Ockern, war nur im südlichen Teil besiedelt. Dort wollten wir auch einen Zeltplatz finden. Von dort gelangt man zu Fuß in etwa 30 Minuten nach Föllinge. Gegen 18:45 Uhr fanden wir am Südende des Sees einen Platz mit Bootsschuppen und komfortablen Plätzen für unsere Zelte. Wir beeilten uns, nach Föllinge zu laufen, denn wir hatten noch bis 19:30 Uhr Zeit, im Lebensmittelladen unsere Vorräte aufzufüllen. Wir brauchten auch Brennstoff für den Kocher. Für den Rückweg gönnten wir uns noch Eis zur Feier des genialen Tages. ![]()
Mittwoch, 22.8.2001Wir schliefen lange aus, da wegen des Morgennebels die Zelte eh noch recht naß waren. Kurz vor 12 Uhr setzen wir unsere Kanutour fort. Sie führte nun die meiste Zeit auf dem Fluß Hårkan entlang, nach dem das Seensystem auch benannt ist. Nach knapp einer Stunde paddeln bei nahezu Windstille und Sonnenschein erreichten wir das Kraftwerk. Die Portage ist kurz und gut befestigt. Anschließend führte der Weg weiter über den nächsten See, den Sandviksjön. Das westliche Ufer, an dem wir entlangfuhren, ist im Gegensatz zum östlichen Ufer nahezu unberührt. Wir kamen bei bewölktem Himmel und leichten Wind schnell voran. In dem See gibt es besonders im südliche Teil viele Inseln und Halbinseln, auf denen malerische Zeltplätze zu finden sind. Kurz vor der nächsten Stromschnelle machten wir auf einer kleinen Insel (Lill Lövön) Halt, weil zwei Iren uns zuwinkten, die auch Kanus von Ove gemietet hatten. Sie waren Stolz, diese hübsche Insel ergattert zu haben. Wir kochen uns etwas zum Mittag und tauschten mit den beiden Iren Paddelerfahrungen aus. Die folgenden Stromschnellen, die Edsforsen, haben den Schwierigkeitsgrad 2-3. Man kann sie umgehen, in dem man die 800m lange Portage entlang der Straße benutzt. Die Umstände waren günstig, die Stromschnellen zu durchfahren: Wir wollten sowieso bald einen Zeltplatz suchen, es war warm, die Schwierigkeit der Stromschnelle ballt sich im wesentlichen am Ende und anschließend kommt man gut wieder ans Ufer. Die einzig wirklich schwierige Stelle ist am Ende, wo man über eine Stufe fahren muß. Wir identifizierten 3 für Kanus mögliche Varianten:
Frank und Michael entschieden sich für die erste, Alexander und ich für die zweite Variante. Wir verstauten alle wichtigen Sachen in die (hoffentlich) wasserdichten Tonnen und zogen Badesachen an. Dann führen wir nacheinander durch die Stromschnelle. Beide Kanus kamen wie oben beschrieben ohne größere Probleme durch die Stromschnelle durch. Wir entschieden uns für einen Zeltplatz direkt nach der Stromschnelle. Alexander und ich wollten nochmals die Stromschnelle in der dritten Variante durchfahren. Wir bauten die Zelte auf und entluden die Kanus. Nach dem pseudo-schwedischen SWR3-Stil schlug ich "Kanute-Verblute" für eine schwierige Stromschnelle vor. ![]() Wir trugen das Kanu auf den Schultern bis kurz oberhalb der spannenden Stelle. Michael begleitete uns und machte Fotos von unserem Versuch. Alexander leitete uns wie geplant auf die Stelle zu. Im letztem Moment sah ich noch, daß wir genau auf einem Stein landen, doch es war zu spät. Im Weißwasser verloren wir etwas die Kontrolle über das Boot, und die Strömung spülte uns von der Stufe weg quer vor einen Stein. Wir konnten immerhin vermeiden, zu kentern. Als wir realisierten, daß wir die Stelle geschafft hatten, fuhren wir rückwärts aus der Stromschnelle heraus. Der Angler an der Stelle und Michael hatten sichtlich ihren Spaß an unserer Vorstellung :-) Zurück am Zelt badeten wir uns - das war sowieso eingeplant. Dann sammelten wir Feuerholz, aßen Abendessen und saßen am Feuer. Nach Mitternacht, als wir zum Zähneputzen an den Fluß gingen, sahen wir möglicherweise im Nordwesten schwache Nordlichter. Da die Erscheinung sehr schwach war, sind wir uns allerdings nicht sicher gewesen. Zu dieser Zeit ist das schwer auszumachen, da es in nördlicher Richtung um diese Zeit noch dämmrig ist. Dadurch ist der Himmel im Norden noch recht hell.
Donnerstag, 23.8.2001Ich konnte mich als erster um 9 Uhr zum Aufstehen durchringen. Die anderen machten keine Anstalten, aus den Zelten zu kommen. Da es ein herrlicher Morgen mit Morgennebel war, ging ich die Gegend untersuchen. Als ich nach einer Stunde zurück kam, hatte sich die Sonne gegen den Nebel durchgesetzt, und ich ging in den Fluß baden. Wir hatten für den Tag eine Strecke von etwa 30km eingeplant, die wir in der Strömung mühelos schaffen müßten. Daher frühstückten wir ohne Hast. Gegen 13 Uhr bestiegen wir bei bestem Sonnenschein die Kanus. Tatsächlich kamen wir in der Strömung schnell und ohne besondere Anstrengung voran. Zur Abwechslung kamen wir ein paar mal an einfache Stromschnellen, in denen man am sich besten in der Hauptströmung mittreiben läßt. Anfangs war der Fluß Hårkan noch angenehm unberührt. Je weiter wir Richtung Lit kamen, desto mehr und desto häufiger sahen wir Häuser an den Ufern. Am Ufer sahen wir auch häufig Windschutzhütten, die teilweise in sehr gutem Zustand waren. Nach 2 Stunden machten wir eine kleine Pause. Als wir wieder weiterfahren wollten, überholten uns die beide Iren, die wir am Vortag getroffen hatten. Sie wollten am selben Tag noch bis nach Lit kommen. Wir folgten ihnen eine ganze Weile und verpaßten beinahe die letzte Windschutzhütte, welche wir uns als Zeltplatz für die letzte Nacht auf unserer Tour ausgewählt hatten. Es war 17 Uhr, d.h. wir hatten in 4 Stunden etwa 30km zurückgelegt. Bis nach Lit waren es von dieser Schutzhütte noch etwa 15km. Diese Strecke hatten wir für den letzten Tag eingeplant. Nach einer Diskussion entschieden wir uns, noch bis nach Lit zu fahren. ![]() Die restlichen Kilometer auf dem Fluß konnte ich nicht mehr so recht genießen, weil es langsam später und kälter wurde. Ich wurde zusehends müde. Nach etwa 5km erreichten wir das Wasserkraftwerk. Direkt nach dem Kraftwerk durchfährt man einen Canyon, der bei Tageslicht sicher hübscher ist als bei einbrechender Dämmerung. Um 20 Uhr erreichten wir den Zeltplatz in Lit. Dort bauten wir die Zelte auf, machte Abendessen und kümmerten uns um die Ausrüstung. Nun hatte uns die Zivilisation mit warmen Wasser, Dusche, WC und vielen Menschen wieder.
Freitag, 24.8.2001Lange Schlafen war mittlerweile zur Gewohnheit geworden. Als uns die Sonne aus den Schlafsäcken trieb, standen wir auf und frühstückten. Wir wollten gern noch einen Tag im Wildwasser Kajakfahren. Wir riefen bei JoPe Fors & Fjäll, dem einzigen ernstzunehmenden Anbieter der Region an. Die Veranstalter waren jedoch gerade für eine längere Zeit in Norwegen unterwegs. ![]() Als "Notlösung" blieben wir einen weiteren Tag bei Ove auf dem Zeltplatz in Lit und liehen uns Seekajaks für eine Tagestour aus. Wir bekamen 3 lange und recht neue Seekajaks und ein kürzeres Kajak. Wir folgten Oves Vorschlag und fuhren auf dem Gröven zur Mündung des Flusses Lången. Dieser ist der zweite Hauptfluß der Region. Der Fluß führt über Stromschnellen aller Schwierigkeitsstufen. ![]() Bis zur Flußmündung brauchten wir bei Sonnenschein und Windstille etwa 2 Stunden. Bevor wir den Fluß hinauffuhren machten wir eine Pause. Anschließend fuhren wir zur ersten Stromschnelle. Da wir die Portage nicht fanden, über die man den Anfang der Stromschnelle erreichen konnte, spielten wir am Ende der Stromschnelle in der Strömung. In den folgenden 2 Stunden verausgabten wir uns nahezu in der Strömung. Aber es machte riesig Spaß ! Erschöpft machten wir uns um 16 Uhr auf den Rückweg zum Zeltplatz nach Lit. Nach dem Spielen in der Stromschnelle war das Paddeln über den See langweilig. Um 18 Uhr erreichten wir den Zeltplatz. Zum Abschluß der Zeit in Jamtland machen wir ein fettes Abendessen.
Samstag, 25.8.2001Samstag war ein schlechter Tag, um nach Stockholm zu kommen. An allen anderen Tagen fahren deutlich mehr Busse von Östersund nach Lit und mehr Züge von Östersund nach Stockholm. Immerhin fanden wir am Morgen noch die möglichen Verbindungen heraus und entschlossen uns, über nach im Schlafwagen nach Stockholm zu fahren. Dadurch hatten wir den Tag über noch Zeit, etwas zu unternehmen. Wir gingen einer der wenigen Attraktionen von Lit: zur Go Cart Bahn (neben dem Zeltplatz gibt es noch einen Schießplatz). Außer Frank war noch niemand von uns Go Cart gefahren. Für 200 SEK durften wir 8 Minuten fahren. Anfangs waren Alexander, Michael und ich noch vorsichtig. Nach jedem Mal, wenn Frank uns überholte, trauten wir uns noch etwas waghalsiger zu fahren. Es war auf jeden Fall ein riesiger Spaß. Am Zeltplatz packten wir unsere Sachen und hetzten zum Bus. Wir kamen um 16 Uhr in Östersund, dem Zentrum von Jamtland an. Wir gaben unsere Rucksäcke am Bahnhof ab und machten einen Rundgang in Östersund. Neben dem Hafen wäre vielleicht noch das Jamtli-Museum sehenswert gewesen. Das war jedoch schon geschlossen. Es informiert über die Kultur und Geschichte von Jamtland. Bevor wir um 22 Uhr mit dem Zug losfuhren, kochten wir noch Abendessen. Im Zug mußten wir uns noch um Plätze im Schlafwagen bemühen. Nachdem der Schaffner uns zwei Mal vertröstet hatte, war es letztlich kein Problem.
Sonntag, 26.8.2001Wir kamen am Morgen um 6 Uhr in Stockholm an. Nach einem provisorischen Frühstück kümmerten wir uns zuerst um die Weiterfahrt nach Malmö. Leider bekamen wir keine Plätze mehr für den Schlafwagen am Abend. Deshalb reservierten wir uns Plätze für den nächsten Tag im X2000-Hochgeschwindigkeitszug. Anschließend bemühten wir uns um einen Platz in der Jugendherberge. Nachdem wir diese wichtigen Sachen geklärt hatten, machten wir uns auf den Weg ins Vasa-Museum. In dem Museum erfährt man alles, was man über die Vasa wissen muß: Es werden politische und gesellschaftliche Hintergrundinformationen präsentiert, und es wird dargestellt, warum die Vasa auf ihrer Jungfernfahrt sinken mußte. Das Schiff ist aufwendig restauriert und kann im fast originalen Zustand besichtigt werden. Nach dem Vasa-Museum wollten wir uns die Wachablösung am königlichen Schloß anschauen. Die amateurhafte Ablösung war jedoch eine Enttäuschung. Anschließend besichtigten Alexander und Michael das königliche Schloß inklusive Schatzkammer, historische Kronen und die königlichen Gemächer. Frank und ich besuchten das Nobelmuseum, das nur vom 2.4.2001 bis 31.8.2004 in Stockholm im Haus der Stockholmer Börse geöffnet sein wird. In dem Museum werden herausragende und denkwürdige Nobelpreise herausgehoben sowie die Geschichte und die Arbeit des Nobel-Komitees dargestellt. Leider konnte ich wieder nicht das Stadthaus von Stockholm besichtigen, in dem alljährlich die Nobelpreise verliehen werden. Am Abend machten wir einen Ausflug in die hübsche Altstadt, in der ein Stadtfest, das Riddarholmsfesten, stattfand. Anschließend schlenderten wir noch durch die Altstadt.
Montag, 27.8.2001![]() Die 4,5-stündige Fahrt von Stockholm nach Malmö verlief ohne Probleme. Nach der Ankunft in Malmö erkundigten wir uns über die Sehenswürdigkeiten in Malmö. Wir starteten unseren Rundgang durch Malmö im Malmöhus, dem Schloß von Malmö. In dem Schloß und in dessen Umgebung sind die Museen von Malmö zu finden. Wir besuchten das sehenswerte Stadtmuseum, das einen guten Einblick in das Leben im Schloß gibt. Anschließend liefen wir durch die Altstadt von Malmö. Wir waren besonders von der alten und noch intakten Apotheke Apoteket Lejonet begeistert. Um 18 Uhr fuhren wir über die Öresundbrücke hinüber nach Kopenhagen. An der Touristeninformation erkundigten wir uns nach einem Zeltplatz. Von der Touristeninformation erhielten wir auch einen guten Vorschlag für einen Stadtrundgang durch Kopenhagens Innenstadt.
Dienstag, 28.8.2001Wir folgten auf unserem Stadtrundgang im wesentlichen dem Vorschlag von der
Touristeninformation. Auf dem Rundgang beeindruckte uns zuerst die Universität
mit ihren gut erhaltenen prunkvollen Räumen.
Mittwoch, 29.8.2001Wir hatten uns schon Reservierungen für den Zug nach Hamburg gesichert. Um die Mittagszeit machten wir uns auf die 12-stündige Zugfahrt von Kopenhagen nach Mannheim...
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