Im Grunde des Herzens ein bequemer Segler

Ich lernte einmal einen Mann kennen, der sagte, er habe jeden exotischen Ort vom Grand Canyon bis zur Chinesischen Mauer besucht, doch als ich ihn eingehender befragte, stellte sich heraus, daß er nicht einmal die Singvögel im Garten hinter seinem Haus gesehen hatte. Solchen Menschen möchte ich vorschlagen, sich an einen Seerosenteich zu setzen, vollkommen still zu sein und in den Teich zu blicken. Doch in einer Gesellschaft, die Kontemplation geringschätzt, ist es schwer, diesen Rat zu geben, und noch schwerer, ihn anzunehmen. Wir glauben an Lokomotion, an Fortbewegung um ihrer selbst willen; wir meinenn, daß wir, wenn wir von einem Ort zum anderen flitzen, irgendwo hinkommen. Wir sind Sprinter, die geistlos gegen die Uhr anrennen, gegen sich selbst, gegen den Todesengel – und dabei das Wesentliche ihrer Existenz verpassen. In einem solchen kostbaren Augenblick geht es um das, worum es immer ging: um die Alltäglichkeit des Lebens. Alles Bedeutende ist klein und langsam.