Dialog-Erkenntnistheorie Nr. 4 : Es gibt vielfältige Auffassung dahingend, was Wahrheit ist, wie man zur Wahrheit gelangt, und damit, ab wann etwas als bewiesen gelten kann - Erkenntnistheoretische-Glaubenskreise, und welchem Erkenntnistheoretischen-Glaubenskreis ich mich zugehörig fühle
Verfasst: 22.9.2008/ Status: K-A-L-F-r1/ Lexikon: Inter-Subjektive, Wahrheit, Glauben, Erkenntnistheorie
Stimmt!Man kann alles und jedes hinterfragen - und: man kann alles und jedes verneinen! Da dem so ist, spreche ich auch - wenn ich einen philosophischen Beweis vorlege - nicht davon, dass der von mir erbrachte Beweis für ALLE (Menschen) Gültigkeit besitzt. Andere Menschen, bevorzugen andere Erkenntnismittel und Beweisführungsmethoden, als ich das tue! So wollen oder können manche beispielsweise nicht an die Ratio glauben, und bevorzugen eher das gefühlsmäßige und/ oder intuitive Erkennen. Für manche, ist alles, das sie mit ihren Sinnen wahrnehmen, kritiklos wahr - ganz so, wie es von ihnen wahrgenommen wird. Und: Für andere wieder, ergibt 2+2 nicht 4, sondern prinzipiell 27. Es gibt bei Weitem viel zu viele Menschen - und damit viel zu viele unterschiedliche Sichtweisen und Zugänge zur Frage, was wahr ist, und, was es ist, das (verlässlich) zur Wahrheit führt -, als dass es jemals möglich wäre, tatsächlich ALLE Menschen davon zu überzeugen, nur noch an eine einzelne Erkenntnistheorie zu glauben, und sich nur noch dieser einen, singulären Erkenntnistheorie zu bedienen. 'Es wird immer jemanden geben, der Anderes glaubt!' Und da es immer jemanden geben wird, der in der Wahrheits-Frage etwas anderes glaubt, wird eine jede, auf einer bestimmten Erkenntnistheorie aufbauende Beweisführung (von und durch andere Menschen) Kritik erfahren! Eine Erkenntnistheorie also, die in dem Sinne inter-subjektiv ist, dass sie von tatsächlich ALLEN Menschen als Wahrheit, und, als zur Wahrheit führend, anerkannt wird, wird wohl auf ewig eine Illusion bleiben.
Und daher wird eine jede erkenntnistheoretische Sichtweise, immer nur in der Hinsicht als inter-subjektiv gelten können, als dass sie lediglich für eine bestimmte Gruppe oder eine beschränkte Zahl (von Menschen) Gültigkeit besitzt. Oder: Allgemeiner formuliert:
Eine jede erkenntnistheoretische Position, hat immer nur innerhalb eines beschränkten Kreises von Subjekten Gültigkeit, in dem die, dem jeweiligen Kreis zugehörigen Subjekte, im Grunde, dieselben oder (sehr) ähnliche erkenntnistheoretische Positionen teilen. Man könnte einen solchen Kreis von Subjekten, die an dieselben oder (sehr) ähnliche erkenntnistheoretische Sichtweisen glauben, AUCH als Erkenntnistheoretischen-Glaubenskreis bezeichnen! Ich persönlich zB, fühle mich vor allem jenem Erkenntnistheoretischen-Glaubenskreis zugehörig, in dem allgemeine, nicht nur von einem Subjekt gemachte Erfahrungen UND die Allgemeinen-Regeln der Ratio, IM VERBUND, als Erkenntnis- und Beweisführungsmittel anerkannt werden.
Und da ich mich diesem speziellen Erkenntnistheoretischen-Glaubenskreis zugehörig fühle, und ihn, gegenüber anderen in der Wahrheitsfrage bevorzuge, richten sich meine philosophischen Beweisführungen und Lösungsversuche, verständlicherweise, IN ERSTER LINIE, an eben diesen speziellen Kreis, von Subjekten. Das heißt: Wenn ich davon spreche, dass ich eine philosophische Frage als INTER-SUBJEKTIV gelöst betrachte, meine ich damit, dass für diese Frage eine Antwort vorliegt, die gemäß der erkenntnistheoretischen Grund-Regeln jenes Erkenntnistheoretischen-Glaubenskreises erstellt wurde, dem sie zuzurechnen ist, und die, in ihrer Kern-Aussage, dermaßen zwingend/ überzeugend ist, sodass sie für die Mehrzahl der Subjekte, IHRES Erkenntnistheoretischen-Glaubenskreises, im Grunde, als einzig mögliche Antwort angesehen werden müsste!
> Dein Leser-Kommentar zu diesem Beitrag
siehe auch die Beiträge im Philosophie Lexikon, zu den Themen: