Zunächst das Pflichtprogramm. Michi sucht die halbe Stadt nach einer neuen Düse für seine Sammlung ab, leider vergeblich. In einer der Werkstätten stehen nochmal 2 Polizei-KLRs, die gleichen wie meine, sogar die Farbe ist die gleiche. Zum ersten Mal in Bolivien hatten wir in Uyuni so eine gesehen, später parkte ich dann am Hauptplatz von Potosí gleich neben einer weiteren. Der Angestellte der Werkstatt meint, die bolivianische Polizei hätte die wohl gespendet bekommen, aber es wäre schwierig, dafür Ersatzteile zu finden. Nur gut, dass ich derzeit nichts brauche. Die Schrauben, die den Tank festhalten sollten, sich aber mittlerweile verflüchtigt haben, bekomme ich auch im ganz gewöhnlichen Eisenwarenladen.
Damit wäre das Thema erledigt, und wir widmen uns den angenehmeren Dingen, erkunden die Stadt. Neben den herrlichen Prachtgebäuden, die alleine schon von Geld und Reichtum zeugen, ist der hohe Anteil von Mestizen sehr auffallend. Und die vielen nagelneuen Autos, die hier durch die Strassen fahren. Die Kluft zwischen arm und reich ist ziemlich gross.
Fast noch begeisterter als von der kolonialen Architektur sind wir vom kulinarischen Angebot. An jeder Strassenecke stehen Indígenas in ihren Trachten und bieten irgendwelche exotischen Leckereien an. Oft genug können wir nicht widerstehen und kosten von Diesem und Jenem. Nur selten werden wir enttäuscht, und am besten schmecken uns die billardgrossen Kugeln, bei denen es sich um mit Ei, Fleisch oder Käse gefüllte Kartoffeln handelt.
Am Abend gönnen wir uns nach langer Abstinenz auch mal wieder ein kulturelles Event. Für umgerechnet nicht mal DM 2,- gehen wir ins Theater. Die Truppe 'A Puerta Cerrada' führt das Stück 'Basura de Díos' auf. In für meine Begriffe choreographisch etwas schwachen und daher etwas langatmigen, nichtsdestotrotz interessanten Tanzszenen wird die heutige Konsumgesellschaft kritisiert. Auf einmal sorgen ein lauter Knall und ein darauf folgendes Winseln für Unruhe. Der gerade aus dem Dunkeln auf die Bühne tretende Schauspieler ruft um Hilfe, das Publikum ist anfänglich unsicher, ob das wohl nicht ein Teil der Aufführung ist. Aber schnell gehen die Lichter an, und es stellt sich heraus, dass eine der Schauspielerinnen vom Podium gefallen ist. Sie muss vom Krankenwagen abgeholt werden, der erstaunlich schnell ankommt. Das Stück wird auf ihren Wunsch hin trotzdem zu Ende gespielt. Der Zwischenfall hinterlässt aber sicher bei allen eine etwas eigenartige Stimmung.
07.06.2001
Obwohl wir gleich gegenüber wohnen, entdecken wir erst heute den zentralen Markt als beste Adresse zum Frühstücken 'a la boliviana'. Es wird Api, ein heisser Saft aus Maismehl, gewürzt mit Zimt und Nelken, serviert. Dazu gibt es Pastel de Queso, eine Art Teigtasche, aus der man den Käse nur schwach herausschmeckt.
So gestärkt machen wir uns auf den anstrengenden Weg den Hügel hinauf zur Plaza Recoleta, von wo aus man einen herrlichen Ausblick über die ganze Stadt hat. Erst recht, wenn man sich auf der gemütlichen Terrasse des zugehörigen Cafés einen der leckeren Fruchtshakes gönnt.
Auf dem Rückweg schauen wir im künftigen Café des Holländers Gert vorbei. Er ist mit seinen Leuten noch kräftig am Arbeiten, dauert wohl noch eine Weile bis zur Eröffnung. Anyway, er gibt Michi noch eine weitere Adresse eines Motorradzubehörhändlers, der darüberhinaus auch noch 14 Jahre in Österreich gelebt hat, und somit deutsch spricht. Gut für mich, so kann Michi ihm alleine begreiflich machen, was er will, und ich brauche nicht mitzugehen.
Wieder kommt Michi mit leeren Händen zurück, diesmal aber immerhin mit einem heissen Tipp. Wenn überhaupt, würe er seine Düse nur von der Polizei bekommen, die neben der KLR auch noch XT 350 fahren, welche den gleichen Motor wie Michis TT haben. Also nichts wie hin zur Polizeistelle.
Hier erklärt man uns aber, dass die Polizei nicht wie von uns angenommen über eine eigene Werkstatt mit Lager verfügt. Ein kaputtes Motorrad würde entweder gleich aufgegeben werden, oder es würde in eine der am Ort niedergelassenen Werkstätten gegeben, die wiederum die notwendigen Ersatzteile auswärts bestellen.
Einer der Polizisten bietet uns freundlicherweise an, uns zu den 2 grössten Händlern zu führen, bei denen er sich auch immer die Teile für seine KLR besorgt. Per Bus geht es durch die ganze Stadt, und schliesslich stehen wir wieder vor demselben Laden, wo Michi den Polizei-Tipp her hat. Diese Aktion war also nicht sonderlich von Erfolg gekrönt.
Weil's gestern so schön war, gehen wir gleich nochmal ins Theater. Im Stil vom Komödiantenstadel wird heute ein bolivianischer Western aufgeführt. Wir sind allerdings froh, als das Stück endlich zu Ende ist, denn es ist grottenschlecht und hochnotpeinlich. Selbst der Appetit ist uns danach vergangen, wir gehen nicht einmal mehr zum Essen.
08.06.2001
In der Nacht bekomme ich Durchfall, irgendeine der Köstlichkeiten ist mir wohl nicht so gut bekommen. Am Morgen ist der Spuk zwar wieder vorbei, aber mir ist immer noch übel, ich fühle mich elend und schwach. Auch das diesmal europäische Frühstück und der Coca-Tee können daran nichts ändern. Egal, meinetwegen können wir trotzdem weiterfahren, während der Fahrt werde ich mich sowieso mehr auf die Piste konzentrieren müssen, sodass ich gar keine Zeit haben werde, daran zu denken und zu merken, dass mir eigentlich schlecht ist.
Die freundliche Leiterin des Hostals gibt uns gleich noch die Adresse eines anderen Hostals in Cochabamba mit, unserem nächsten Ziel, und zeichnet uns auf dem Stadtplan den Weg aus der Stadt ein. Währenddessen bekommen wir noch mit, wie andere Gäste, die eigentlich auch heute abreisen wollten, ihren Aufenthalt auf unbestimmte Zeit verlängern. Die Überlandbusse fahren heute nämlich nicht wegen diverser Strassenblockaden des Schwerverkehrs.
Von bevorstehenden Streiks hatten wir schon gelesen, die Mineros und die Schwertransporter hatten schon vor einiger Zeit einen Forderungskatalog mit Ultimatum bei der Regierung eingereicht, der unbeantwortet blieb. Überwiegend protestieren sie gegen die Privatisierung der Minen und der Strassen, und gegen den schlechten Zustand letzterer. 20.000 Mineros marschieren innerhalb von 2 Wochen die 230 km von Oruro nach La Paz, und die LKWs blockieren die Hauptverkehrsverbindungen.
Uns lässt das ziemlich kalt, mit den Moppeds dürften wir keine Probleme haben. Trotzdem muss ich erstmal schlucken, als wir hinter einer Kurve am Stadtrand plötzlich auf die ewig lange Schlange von Trucks blicken, die kreuz und quer über die hier noch asphaltierte Strasse stehen. Hier kommen wirklich nur noch Fahrräder und Motorräder durch, und selbst wir müssen mitunter ganz schön enge Haken schlagen, um uns dadurch zu wurschteln. Als wäre mir nicht eh schon schlecht genug! Heute kann ich wirklich keine speziellen Einlagen gebrauchen, vielmehr brauche ich erstmal 'ne Pause, nachdem wir diese erste -und hoffentlich für heute letzte- Hürde geschafft haben.
Nach 25 km geht hinter einer Brücke die Asphaltstrasse über in eine Staubpiste, genauso unangenehm zu fahren wie durch Sand, und ich habe damit so meine Mühe. Ab und zu nehme ich durch die tiefsten Löcher hindurch lieber die Füsse zu Hilfe, wenn's keiner sieht. Und das ist der Vorteil an den Blockaden, wir haben freie Bahn, keinerlei Verkehr stört uns. Bis auf wenige Ausnahmen mit spezieller Genehmigung. So zum Beispiel der Motorradmechaniker Carlos, den wir zufällig treffen, als ich mal wieder eine Erholungspause einlegen muss. Er ist in der Gegenrichtung unterwegs von Cochabamba nach Sucre zu einem Autorennen, zusammen mit dem Co-Piloten und dem Mechaniker warten sie hier gerade auf den ihnen eigentlich folgenden aber längst überfälligen LKW mit dem Auto. Carlos hat schon bei meinem Näherkommen gehört, dass mit Violeta was nicht in Ordnung ist, die Steuerkette sollte nachgespannt werden, und er gibt uns seine Telefonnummer in Cochabamba, damit wir am Montag bei ihm vorbeischauen können.
Auch die Bauarbeiter profitieren vom wenigen Verkehr und arbeiten wie wild. Einmal muss ich erst eine Weile warten, bis die Raupe den Hügel Erde einigermassen plan über der Piste verteilt, bevor ich mich trotzdem noch eng an ihr vorbei und über einen groben Hubbel auf die noch unfertige neue Piste arbeiten muss. Ein ander Mal kommen von oben riesige, zentnerschwere Steine heruntergekullert, denen es auszuweichen gilt, ohne dabei von der schmalen Piste abzukommen und den Abgrund hinunterzustürzen. Als wäre mir nicht immer noch schlecht! Entgegen meiner Vermutung und Hoffnung kann davon leider keines der Hindernisse ablenken. Dazu kommt noch die unerträgliche Hitze, die schon den ganzen Tag herrscht.
Eine letzte Wasserfurt, die ich alles andere als elegant vor 2 Zuschauern durchquere, dann ist es geschafft, und nach 140 km erreichen wir am späten Nachmittag Aiquile, wo wir heute übernachten wollen. Ich bin heilfroh, mich endlich ins Bett legen zu können.
09.06.2001
Ein Segen, mir geht es heute wieder besser, und ich bin bereit, den weiteren Hindernissen auf den heute bevorstehenden 200 km entgegenzutreten. Abseits der Hauptstrecke kann ja eigentlich nur eine noch schlechtere Piste als bisher auf uns warten.
Zunächst aber fahren wir über Kopfsteinpflaster aus dem Ort hinaus und noch etwas weiter. Und immer noch weiter. Wir rechnen jeden Moment damit, dass die Steine auf einmal von Sand, Staub und Schotter abgelöst werden. Aber nein, nichts dergleichen passiert. Die 40 km bis in den nächsten Ort ist die Strasse tatsächlich durchgehend gepflastert!!
Da ich vorausgefahren war, will ich an einem netten Platz im Ort halten, um auf Michi zu warten. Plötzlich jedoch wird die gute Strasse immer enger und unwegsamer, das sieht gar nicht mehr nach dem richtigen Weg aus. Ich halte am besten gleich und warte auf Michi.
Es vergeht einige Zeit, ohne dass er daherkommt. Seltsam, so weit kann er auch wieder nicht hinter mir geblieben sein. Hmmm. Ich frage eine Passantin nach dem Namen des Ortes und erfahre, dass wir schon in Mizque sind. Verflixt! Ich dachte, das käme erst viel später, auf der Karte sieht das viel weiter aus! Und hatte uns der Herbergsvater in Aiquile nicht erklärt, dass wir 5 km vor Mizque rechts abbiegen müssten?! Da war aber nirgends eine Abzweigung, oder doch? Ob Michi sie wohl gesehen und auch genommen hat? Was mache ich denn jetzt bloss??! So ein Mist! Ich könne zwar angeblich auch hier weiter Richtung Cochabamba fahren, aber am besten fahre ich mal zumindest ein Stück denselben Weg zurück wie ich gekommen bin.
Tatsächlich, schon nach wenigen hundert Metern sehe ich Michis Mopped am Strassenrand parken, und er sitzt gegenüber auf dem Bürgersteig und labt sich in der Sonne an ein paar Mandarinen. Mich hatte man vorbeifahren gesehen, daher wusste er schon, dass ich geradeaus gefahren bin, statt hier an der Kreuzung nach rechts abzubiegen. Das wär ja nochmal gut gegangen!
Immer noch geht es weiter über Kopfsteinpflaster. Ob das wohl von den Inkas oder von den Spaniern angelegt wurde? Wir wissen es nicht. Mehrfach haben wir zwar schon gehört, dass diese Strecke den Inka-Trail entlangführt, aber so recht können wir uns doch nicht vorstellen, dass diese 145 km lange Strasse tatsächlich auch das Werk der Inkas sein soll. Dafür ist sie einfach noch in einem zu guten Zustand. Und dagegen spricht auch die alte Brücke, die etwas abseits des Weges tiefer unten in einer Schlucht liegt, und die nun schon eher von den Inkas sein könnte.
Die letzten 50 km sind wieder asphaltiert, und eher als erwartet fahren wir in der 4.-grössten Stadt Boliviens, in Cochabamba ein. Auch hier protestieren die LKW-Fahrer an der Zufahrt in die Stadt, aber mittlerweile stehen sie brav am Rand der Strasse, sodass der Verkehr problemlos vorbeifliessen kann.
Stattdessen herrscht das Chaos in der Stadt an einem Markt, und prompt stecken wir mitten in einem Stau, an dem wir auch mit unseren Moppeds nicht vorbeikommen. Oder doch? Die Fahrer neben und hinter uns signalisieren uns, dass wir einfach auf die Gegenspur wechseln sollten. Dergleichen soll eigentlich durch eine durchgehende breite Insel verhindert werden, aber mittlerweile bedeutet die auch für mich kein unüberwindbares Hindernis mehr. Vorsichtig den Bordstein hinauf, dann auf der anderen Seite wieder hinunter, ohne gleich voll in den Gegenverkehr zu fahren. Und dann vorsichtig weiter als Geisterfahrer, immer schön am Rand entlang, bis endlich die nächste Kreuzung davon erlöst und wir wieder auf die richtige Spur wechseln können.
Der Verkehr geht immer noch nur stockend voran, zum Glück, denn so habe auch ich nur Schritttempo drauf, als mir plötzlich ein Fussgänger blind ins Mopped läuft und es umschubst. Fast kann ich es noch halten, aber halt nur fast, und so kippt Violeta schliesslich doch zu Boden. Der Fussgänger entschuldigt sich eilig, hilft mir noch, das Mopped wieder aufzurichten, ist aber schon wieder in der Menge verschwunden, noch bevor ich es richtig in der Waage halten kann. Aber es ist ja weiter nichts passiert, also was soll's. Wir fragen uns weiter durch, bis wir endlich die gesuchte Strasse gefunden haben. Man hatte uns nicht zuviel versprochen, das Hostal mit seinem Innengarten ist eine richtig wohltuende Oase inmitten der pulsierenden, lauten und hässlichen Stadt.
Zur Abwechslung ist heute wieder Michi dran. Er fühlt sich nicht wohl und hat Fieber. So muss ich schliesslich alleine zum Essen gehen, und lasse ihm was einpacken zum Mitnehmen, damit er nicht verhungert, während er im Bett bleibt.
10.06.2001
Michi ist wieder gesund. Aber wir sind trotzdem ziemlich faul. Cochabamba kann den beiden letzten Städten lange nicht das Wasser reichen, so macht uns das Erkunden nicht wirklich an. Wir schaffen es nach dem späten Frühstück gerade mal die paar Strassenblöcke hinunter zur Plaza, dort lassen wir uns für die nächsten Stunden auf einer Parkbank nieder und beobachten das sonntägliche Treiben.
Wenig später wartet im I-Café, endlich mal wieder eines mit einer Verbindung wie man sie sich vorstellt, die nächste böse Überraschung auf mich. Sämtliche so mühselig hochgeladenen Bilder der letzten Seiten der Website sind weg. Und mit Entsetzen muss ich schliesslich feststellen, dass Geocities mir die neusten 2 Accounts gelöscht und gesperrt hat. Die ganze investierte Zeit, die Nerven und das Geld, alles umsonst gewesen!! Das kann ich aber so nicht lassen, ich werde mir was einfallen lassen müssen.
Für Ablenkung sorgt zunächst das Volksfest gleich um die Ecke unseres Hostals. Eigentlich wollten wir nur durch die Menge schlendern, um uns anzusehen, ob es genauso wie in Deutschland abläuft. Aber bei der Achterbahn können wir schliesslich nicht widerstehen, die müssen wir auch ausprobieren. Das habe ich seit Jahren nicht mehr gemacht, hoffentlich wir uns davon nicht wieder so schlecht, dass wir nachher beide krank im Bett liegen.
Aber wir haben Glück, wir überleben die rasante Berg- und Talfahrt ohne weitere Folgen, und wir können nahtlos übergehen zum Abendessen. Die Bolivianer essen wesentlich früher zu Abend als die Chilenen und die Argentinier, sehr zu Michis Freude, während ich mich schon voll an die späten Zeiten gewöhnt hatte.
11.06.2001
Es ist Montag, Michis Suche nach der Düse geht weiter. In Sucre hatte er schon die Telefonnummer des kompetentesten Händlers von Cochabamba bekommen. Nachdem wir auch seine Adresse haben, zieht Michi alleine los. Die Düse bekommt er wieder nicht, stattdessen hat er Abenteuerliches zu berichten, als er wieder auftaucht:
Ihm ist nämlich Ähnliches widerfahren wie Oliver in Arequipa. Ein Passant, angeblich Argentinier, spricht ihn an und verwickelt ihn in ein Gespräch, bis plötzlich ein Dritter hinzukommt. Dieser gibt vor, Polizist zu sein, zeigt irgendeinen plastifizierten Ausweis, und will die Dokumente der beiden prüfen. Der andere hat angeblich nur Kopien seines Passes dabei. Michi zeigt den Pass, den er sich aber gleich wiedergeben lässt. Auf einmal fährt ein schwarzes Auto vor, und der angebliche Polizist meint, er müsse beide zur Kontrolle mit aufs Revier nehmen, sie sollten dazu ins Auto einsteigen, was der andere auch anstandslos tut. Michi aber weigert sich einzusteigen, woraufhin alle zusammen wortlos und ohne weitere Anstalten davonfahren.
Oliver erzählte, dass er bei einer nächtlichen Taxisuche unfreiwillig in eines geschoben wurde, das gar keines war, und dabei ausgeraubt wurde. Michi ist überzeugt, dass ihm dasselbe Schicksal geblüht hätte, wenn er in das Auto eingestiegen wäre. Aber er kannte ja nun den Trick schon und war gewarnt, so ist alles nochmal gut gegangen.
Inzwischen, nach mehreren Stunden Arbeit bin ich bereit für eine weitere Internet-Session, bei der ich die verloren gegangenen Bilder wieder uploade. Ganz schön anstrengend, aber ich muss die ausnahmsweise schnelle Verbindung hier nutzen, wer weiss, wann ich das nächste Mal eine solche haben werde. Und die Bilder im Netz dienen schliesslich gleichzeitig als Back-Up, falls meinem Lappi irgendwann etwas zustossen sollte. Das kann jederzeit und leicht passieren, auch wenn es jetzt schon ein halbes Jahr brav durchgehalten hat.
Am Nachmittag spazieren wir hoch zum Monumento Heroinas de la Coronilla. Von hier aus hat man einen tollen Ausblick über die ganze Stadt, und wir können uns beide hier in aller Ruhe von den Strapazen des Tages erholen.
Wieder bei Kräften machen wir uns auf die Suche nach dem im Reiseführer angegebenen Trekking-Laden -ich brauche ja noch ein neues Messer und Ersatzbirnen für meine Taschenlampe. Den Laden finden wir zwar nicht, dafür aber entdecken wir das eigentliche Zentrum von Cochabamba, mit restaurierten alten Gebäuden, herrlich angelegten Plätzen und Alleen, und schicken Läden. Das ist hier eine ganz andere Welt, auch ein ganz anderes Publikum.
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