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Omaijaden (auch Umaiyaden
oder Omayyaden), muslimische Dynastie (661-749), unter der die arabischen Eroberungen
ihren Höhepunkt und Abschluss erreichten. Nach Mohammeds Tod im Jahr 632
konsolidierte sich der Islam und breitete sich bis nach Ägypten und Persien aus. In
diesem Zeitraum gelang dem altmekkanischen, Mohammed und seinen Nachfahren traditionell
feindlich gesinnten Geschlecht Omaija der Aufstieg. 661 begann das Kalifat des ersten
Omaijaden, Moawija I., der die
arabische Welt von Syrien (Damaskus) aus regierte. Unter Yazid, der seinen Vater 680
ablöste, kam es zu einer Erhebung von Husain, einem Enkel Mohammeds, der die Macht für
die legitimen Nachfahren des Propheten beanspruchte, jedoch 680 bei Kerbela geschlagen
wurde. 692 vermochten die Omaijaden schließlich auch den 683 in Mekka zum Gegenkalifen ausgerufenen Abdullah ibn Zubair zu besiegen. Bereits 685 hatte
Abd al-Malik, ein Spross des merwanidischen Zweiges der Omaijaden, die Herrschaft
übernommen. Er strukturierte die Verwaltung neu und trieb die Arabisierung und
Islamisierung des Reiches voran. Trotz innerdynastischer Rivalitäten und einem Aufstand,
den Muhtar zwischen 685 und 687 im Irak entfesselte, festigte sich die Macht der Omaijaden
für 50 Jahre. Dies manifestierte
sich nicht zuletzt in einer regen Bautätigkeit, auf die u. a. der Felsendom in Jerusalem sowie bedeutende Moscheen in Medina, Damaskus und Kairouan zurückgehen. Ab 740 kam es erneut zu Unruhen, die 749 in
der Ausrufung von Abbas, dem Nachkommen eines Onkels des Propheten, zum Kalifen gipfelten.
Die abbasidische Revolution besiegelte das Ende der Omaijaden. Einem einzigen
Abkömmling gelang die Flucht nach Spanien (Córdoba), wo er eine neue Dynastie
begründete (756-1031).
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